Jedes Jahr kommen Jung und Alt am 25. Juli in Honhardt zusammen, um den Hagelfeiertag zu feiern. Auch in diesem Jahr hat sich die Kirchengemeinde wieder ein umfangreiches Programm überlegt. Los geht es um 10. Uhr mit einem Festgottesdienst. In diesem Jahr wird Kirchenrat Tobias Schneider die Festpredigt halten. Musikalisch umrahmt wird der Gottesdienst vom Kirchenchor und dem Posaunenchor.
Anschließend findet das Gemeindefest im Garten hinter dem evangelischen Gemeindehaus statt. Die Organisatoren haben ein vielseitiges Programm vorbereitet. Für Essen und Trinken ist gesorgt. Am Mittag gibt es neben Schnitzel mit selbstgemachtem Kartoffelsalat, anderen Salaten und Pommes die traditionelle Hungersuppe mit vielen Gemüsesorten - wahlweise vegetarisch oder mit Rindfleischstückchen. Am Nachmittag lockt ein reichhaltiges Kuchenbuffet und Kaffee nach Honhardt.
Auch Bauernhofeis ist im Angebot. Abends stehen Gegrilltes, Pommes und Rettichbrot auf der Speisekarte. Außerdem werden leckere Cocktails zubereitet.
Tombola und Tänze
Doch nicht nur kulinarisch hat das Fest einiges zu bieten: Das Rahmenprogramm ist mit zahlreichen Mitmach-Aktionen besonders abwechslungsreich. So gibt es unter anderem eine Tombola der Wilhelm-Sandberger-Schule. Kleine Blaulichtfans kommen ab 14 Uhr auf ihre Kosten: Die Kinder dürfen mit dem Feuerwehrauto durchs Dorf fahren. Daneben wird es Auftritte der Tanzgruppen der Landfrauen geben. Auch an die Gesundheit wird gedacht: Am Stand der Krankenpflegestation Frankenhardt können die Besucher und Besucherinnen ihren Blutdruck und Blutzucker messen lassen.
Ab 16 Uhr öffnet die Evangelische Gemeindebücherei ihre Pforten. Hier wird es einen Vorlesemarathon für Kindergarten- und Grundschulkinder geben. Ab 17.10 Uhr geht es beim „Exit Game“ rund, hier können Kinder ab zehn Jahren teilnehmen.
Am Abend ab circa 17 Uhr spielen die Rosenberger Stammtischmusikanten beim Gemeindefest im Garten auf. Sie sorgen für gesellige Stimmung. Um 21 Uhr spricht Pfarrerin Katharina Hermann den Abendsegen.
Hagel führte zur Hungersnot
Der Hagelfeiertag in Honhardt wird immer am 25. Juli gefeiert und steht unter dem Motto „Beten, danken und fröhlich sein“. Der Tag wurde schon in vorreformatorischer Zeit, um das Jahr 1240, begangen. Anlass dafür war ein Hagelunwetter, das den ganzen Landstrich zwischen Schwäbisch Hall und Dinkelsbühl verwüstete. Hagelkörner in der Größe von Taubeneiern und Tennisbällen fielen vom Himmel. Sie zerschlugen Mensch und Vieh und zerstörten Äcker und Felder. Eine große Hungersnot war die Folge. In Honhardt stand zu dieser Zeit nur im Pfarrhaus ein großer, gemauerter Kessel. Alles, was noch in den Gärten und auf den Äckern zu finden war, wurde dorthin gebracht. Daraus wurde für die Notleidenden eine Suppe gekocht: die Hungersuppe. Seit dieser Zeit wird dem Unwetterereignis mit einem Gottesdienst gedacht. Im Jahr 1983 wurde durch Initiative der ehemaligen Pfarrers-Eheleute Zweigle erstmals nach dem Bittgottesdienst ein Gemeindefest begangen, mit „Hungersuppe, Bratwürsten und einem kühlen Trunk“ damals noch aus Holzfässern gezapft. Zwischenzeitlich ist dieses Fest nicht nur zu einem festen Bestandteil des Gemeindelebens geworden, sondern zieht Besucher aus nah und fern an. pm/es