Der Ursprung des Festes
Sonderveröffentlichung

Happy Bayram! Der Ursprung des Festes

Viele Muslime feiern in dieser Woche - doch warum eigentlich und wie sieht das Fest aus? 

FOTO: JULIA HAAGA

04.05.2022

Seit Montag feiern Muslime das Fest des Fastenbrechens, Ramazan Bayrami, und damit das Ende des Fastenmonats. Ramadan ist der neunte Monat und orientiert sich, anders als der gregorianisch-westliche Kalender, in der Zeitrechnung nach dem Mondkalender. 

Das Fasten zählt zu den fünf Grundsäulen des Islam und wird von Muslimen als heilige Pflicht verstanden. Weitere Säulen sind das Glaubensbekenntnis, die Spende an Arme, das tägliche Gebet und die Pilgerfahrt nach Mekka. Nach Sonnenaufgang und bis zum Untergang verzichten Muslime auf Speisen, Getränke und Genussmittel. Auch das geistige Fasten, so etwa der Verzicht auf Schimpfwörter oder gesellschaftliche Vorurteile, reihen sich darunter ein.

Ein Festmahl zu später Stunde

Ist die Sonne untergegangen, trifft sich die Familie, um beim „Iftar“ gemeinsam das Fasten zu brechen. Traditionell mit einer Dattel und etwas Wasser beginnt dann ein üppiges Festmahl mit Leckereien wie Köfte, Fisch und Linsen. Süßigkeiten mit Pistazien und Rosensirup, „Baklava", und Schwarztee, „Chai", runden das Mahl ab. Am Ende des Fastenmonats beginnt das mehrtägige Zuckerfest. 

Kinder werden mit Süßigkeiten beschenkt und ärmere Menschen mit einer Spende, „Zakat“, bedacht. Der Ramadan geht zurück auf den Propheten Mohammed, dem der Erzengel Gabriel den Koran offenbart haben soll. 

Glauben verbindet

Auch im Jahr 2022 feiern Muslime weltweit das Zuckerfest. Ihr Gruß: „Eid Mubarak“ oder ,,Bayram mübarek olsun" - ein gesegnetes Fest. Der Koran ist seit seiner Entstehung, ungefähr im Jahre 560 n. Chr., unverändert und wird traditionell auf Arabisch von rechts nach links gelesen. Ein Glaube, der Sprachbarrieren überwindet. Julia Haaga 

Solidarität mit den Armen

Im Ramadan wird gefastet und abends umso üppiger gegessen. „Laut Schätzungen steigt der Lebensmittelverbrauch im Monat Ramadan auf bis zu 30 Prozent", wie Auslandskorrespondent Karim El-Gawhary aus Kairo berichtet.  „Aufgrund der Coronapandemie und des Ukraine-Kriegs sind in den letzten Monaten die Nahrungsmittelpreise dramatisch angestiegen. Für Arme schrumpfen die Portionen." Im Ramadan wird das Prinzip der Solidarität besonders großgeschrieben. Eine gute Tat zählt für Gläubige in dieser Zeit mehrfach. Der Grund für „Maidat El-Rahman“, Gnadentafeln, von denen es in Kairo um die 40 000 geben soll. Täglich werden über drei Millionen Menschen versorgt. Freiwillige bereiten in improvisierten Großküchen die Mahlzeiten zum Iftar vor.