Opferfest: Die Familie im Herzen
Sonderveröffentlichung

Happy Bayram! Opferfest: Die Familie im Herzen

Bayram: Der Glaube, die gemeinsame Zeit und die Familie sind für viele Menschen zur Feier des Opferfestes, dem höchsten Fest für gläubige Muslime, untrennbar miteinander verbunden.

Das gemeinsame Gebet ist ein zentraler Bestandteil des Opferfestes - auch für Sitare Oran und ihre Familie. Foto: cahiwak/Pixabay

28.06.2023

Sitare Oran führt einen Frisörsalon in Ulm. Im Gespräch erzählt sie, welche Bedeutung der höchste Feiertag des Islam für sie ganz persönlich hat und was hier dabei wichtig ist.

Das Essen wird mit der Familie und bedürftigen Menschen geteilt. Foto: ArmyAmber/Pixabay
Das Essen wird mit der Familie und bedürftigen Menschen geteilt. Foto: ArmyAmber/Pixabay

Liebe Sitare, welche religiöse Bedeutung steckt hinter dem Opferfest? Was wird gefeiert und warum?

Im Opferfest gedenken Muslime dem Propheten Abraham beziehungsweise Ibrahim, der als gemeinsamer Stammvater von Muslimen, Christen und Juden gilt. In seiner Geschichte geht es um die Liebe zwischen Gott und den Menschen: Allah befahl Ibrahim, ihm seinen Sohn zu opfern. So sehr dies Ibrahim auch schmerzte, war er entschlossen, Gott zu gehorchen und tatsächlich seinen Sohn zu opfern. Doch bevor er zur Tatschreiten konnte, erschien ihm ein Engel, um ihn von seinem Vorhaben abzuhalten. Das war für Allah der Beweis, dass Ibrahim sein Versprechen ihm gegenüber hielt. Ibrahim fand in einem Busch ein Schaf und schlachtete dies gemeinsam mit seinen Freunden. Es ist bis heute wichtig für Muslime, am Opferfest ein Schaf schlachten zu lassen – aber nur, wenn man finanziell dazu in der Lage ist. Das Fleisch des geschlachteten Schafs sollte dann zu einem Drittel innerhalb der Familie und an Angehörige verteilt werden, zu einem Drittel in der Nachbarschaft und zu einem Drittel an die Armen.

Wie feierst du selbst das Opferfest? Gibt es einen festen Ablauf, besonderes Essen, bestimmte Rituale?

Am ersten Festtag trifft man sich zum gemeinsamen Gebet. Anschließend besucht man die Familie und die weiteren Angehörigen und macht gemeinsam zum Beispiel einen Ausflug. Gegessen wird das Fleisch des geopferten Schafs. Außerdem trinken wir Tee oder Kaffee und essen Baklava.

"70 Tage liegen zwischen dem Ramadan - also dem Fastenbrechen - und der Feier des Opferfestes."

Quelle: MDR


"1,9 Milliarden Menschen weltweit gehören dem Islam an. Damit ist der Islam die drittgrößte der Weltreligionen."

Quelle: Statista

Was bedeutet dir das Fest persönlich? Hast du besondere Erinnerungen aus deiner Kindheit?

Als Kind war das Fest immer ganz besonders schön. Meine Mutter hat mir immer extra für die Feiertage schöne Kleider gekauft. Außerdem bekommt man bei jedem Besuch Süßigkeiten und Geld, da freut man sich als Kind natürlich.

Heute bedeutet das Fest für mich die Zeit der Besinnung auf den Propheten Ibrahim – und es ist einfach sehr schön, die eigene Familie wiederzusehen und gemeinsam zu feiern. Julika Nehb