Zuckerfest: Eine verbindende Botschaft
Sonderveröffentlichung

Happy Bayram! Zuckerfest: Eine verbindende Botschaft

Morgen geht der Fastenmonat Ramadan zu Ende. Das Zuckerfest beginnt.

Der Fastenmonat Ramadan endet in diesem Jahr am Abend des 12. Mai. Vom 13.-15. Mai wird dann gefeiert.

12.05.2021

Der Fastenmonat Ramadan soll eine Zeit der inneren Einkehr, der Entbehrung und Enthaltsamkeit sein. Für Muslime weltweit eine Herausforderung, die am Ende mit einer großen Feier versüßt wird, dem „Şeker Bayramı“ (Zuckerfest). In diesem Jahr endet der Fastenmonat Ramadan am Abend des 12. Mai: Vom 13. bis zum 15. Mai feiern Muslime dann weltweit das Zuckerfest. „Bayramın mübarek olsun“ – das ist der Wunsch, über den sich am Ramadan-Ende alle freuen, die auch im zweiten Jahr der Pandemie ohne Gemeinschaft und allen Entbehrungen zum Trotz gefastet haben. Für viele Gläubige ein hartes Unterfangen, denn traditionell wird das Ende der Fastentage mit den Angehörigen gefeiert. „Krisenzeiten motivieren Menschen, nach Gott zu suchen“, sagt Imam Belmin Mehic, vom Münchner Forum für Islam, zu den Kontaktbeschränkungen, die es unmöglich machen, mit allen Familienangehörigen die Moschee am Festtag zu besuchen.

NICHT EINSAM, SONDERN GEMEINSAM

Ramadan bedeutet, Tagsüber zu fasten um nach Einbruch der Dunkelheit im Kreise der Familie das Fasten zu brechen. Wenn die Mägen nach Sonnenuntergang am knurren sind und dem Gaumen nach Wasser dürstet, freuen sich die Fastenden, am abendlichen Festschmaus beim gemeinsamen „Iftar“, dem Fastenbrechen, über den Tag zu berichten. Das Fasten gehört zu den „Fünf Säulen des Islam“. Das Glaubensbekenntnis, die täglichen Gebete, die Armensteuer, sowie die Pilgerfahrt nach Mekka bilden das Fundament. Das Ramadanfest dauert je nach Region zwei bis drei Tage. Da Kinder dazu sehr viele Süßigkeiten bekommen, heißt das Fest auch Şeker Bayramı (Zuckerfest). Dieses zählt neben dem Opferfest zu den wichtigsten Feierlichkeiten im Islam. Gläubige bitten Allah darum, ihre Gebete und Mühen während des Ramadans anzuerkennen und Fehler zu verzeihen. Festlich gekleidet treffen sich die Gläubigen zum gemeinsamen Gebet in der Moschee.

Im Anschluss verrichten die meisten eine Spende (Zakat) an ärmere Gemeindemitglieder. Das Fest des Fastenbrechens sollen alle genießen und angemessen feiern können. Der Fastenmonat dient außerdem der Zwischenbilanz. Auf was kann künftig verzichtet werden? Doch nicht nur das Fasten von Speisen und Getränken spielt im Ramadan eine Rolle. Schimpfwörter sollen vermieden werden. Wer weniger streitet und sich mehr um seine Mitmenschen kümmert, der hört nicht nur auf Gott, sondern hilft damit auch sich selbst. Auf Werturteile soll verzichtet werden. Ein geistiges Fasten, das die Gläubigen trotz Kontaktbeschränkungen auf der ganzen Welt auch 2021 miteinander vereint. JULIA HAAGA

Kleine Fakten zum Fest

Zuckerfest: Eine verbindende Botschaft-2
Kinder bekommen traditionell viele Süßigkeiten zum Zuckerfest.

Das Zuckerfest, auch Fest des Fastenbrechens genannt, beschließt den Fastenmonat Ramadan. Muslime orientieren sich am Mondkalender. Da sich das Mondjahr vom Sonnenjahr um elf Tage unterscheidet, rückt der Ramadan von Jahr zu Jahr elf Tage nach vorn. Über den genauen Start des Fastenmonats herrscht traditionell Uneinigkeit. Im Brennpunkt steht die Frage: Soll die zunehmende Mondsichel (Hilal) die den heiligen Monat einläutet, mit dem bloßen Auge erkannt werden, oder besser präzise mit moderner Astrologie berechnet werden?

Baklava, Verwandtenbesuch, Feuerwerk und Jahrmärkte: In Islamischen Ländern ist zum Zuckerfest Schul- und arbeitsfrei. Die Feierlichkeiten dauern mehrere Tage. Das Zuckerfest wird ähnlich wie Weihnachten gefeiert. Familien kommen zusammen, besuchen gemeinsam die Moschee, es gibt ein großes Festmahl und die Kinder bekommen viele Geschenke.

Der Gruß zum Zuckerfest lautet „Bayramın mübarek olsun“ – Ein gesegnetes Fest! Oder “Bayramin kutlu olsun”.