Ein offenstehendes Fenster, durchwühlte Schränke und zerschnittene Kissen: Einbrecher haben sich mit brachialer Gewalt Zugang zu einer Wohnung verschafft und diese durchsucht. Eine Szene, wie sie laut bundesweiter Kriminalstatistik 2023 vermehrt vorgekommen ist. Insgesamt wurden rund 77.819 Einbruchsversuche erfasst. Egal, ob Einbruchversuch, vollendetes Eindringen in den Wohnraum und der Verlust persönlicher Gegenstände oder sogar eine dramatische Bedrohungssituation macht den Opfern eines Einbruchs auch danach noch lange zu schaffen.
Das Sicherheitsgefühl ist tief erschüttert
Die Tat bedeutet einen erheblichen Eingriff in die Privatsphäre. Den Tätern ist meist nicht bewusst, mit welchen psychischen Schäden sie die Betroffenen zurücklassen. Freilich lassen sich die Spuren der Verwüstung oberflächlich beseitigen. Doch es bleibt das traumatische Erlebnis für die Bewohner, die in ihrem Vertrauen auf Sicherheit in den eigenen vier Wänden tief erschüttert sind. Die wertvolle Privatsphäre jedes Menschen wird durch einen Einbruch massiv beeinträchtigt. In ganz alltäglichen Situationen macht sich plötzlich Angst breit. In einer Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen geben die Hälfte der von einem Einbruch betroffenen Personen an, dass sie sich aufgrund der Tat zuhause nicht mehr wohlfühlen. Die psychischen Folgeschäden nach einem Einbruch oder Überfall sind nur selten greifbar. Vor allem für Außenstehende ist es oftmals schwer, die Emotionen der Betroffenen nachzuempfinden. Doch die Auswirkungen auf die Psyche können hochgradig einschränkend für Einbruch- und Überfallopfer sein.
Ekel, Erniedrigung und Hilflosigkeit sind die Folgen
Die Konfrontation mit diesen Emotionen sorgt für täterbezogenen Hass, Unsicherheit im Umgang mit anderen Menschen oder Verdrängung des Geschehenen. Viele Opfer empfinden Ekel und Erniedrigung. In ihrer Hilflosigkeit passen sie ihr Verhalten der Situation an. Opfer lassen sich durch diese einschneidenden Erfahrungen leiten und ändern ihr Verhalten. Lang geplante Ausflüge werden verschoben, Urlaube abgesagt. Damit folgen die Opfer ihrem Gefühl, dass durch längere Abwesenheit ein erneuter Einbruch geschehen könne. Wer einmal einen Einbruch oder Überfall erleben musste, ist meistens ein Leben lang traumatisiert. Die Angst vor Einbrechern bleibt. Keiner sollte nach einem psychisch belastenden Einbruch alleine zurechtkommen müssen. Im Internet existieren zahlreiche Foren für Opfer von Einbruch und Überfall. Diese bieten die Möglichkeit, sich unter Gleichgesinnten zu besprechen und Erfahrungen mit psychischen Folgeschäden nach einem Einbruch auszutauschen. ab