Mit einer klaren Mehrheit von 70,5 Prozent der abgegebenen Stimmen hat Ulrike Holzbrecher bei der Hayinger Bürgermeisterwahl am 6. März ihre vier Mitbewerber aus dem Rennen geworfen. Damit sprachen sich die Wähler nicht zuletzt für die Berufserfahrung der früheren Tübinger Stadtkämmerin aus, die nach ihrer Ausbildung zunächst 20 Jahre lang in Hohenstein die Finanzen geführt hatte und damit obendrein alle Facetten des Aufgabenspektrums in der Verwaltung einer kleinen Gemeinde kennt.
„Meine Amtseinsetzung war sehr schön.“
Mit Erinnerungen an ein „sehr schönes Fest“ zu ihrer Amtseinsetzung drei Tage zuvor im Hayinger Naturtheater konnte Holzbrecher an ihrem ersten Arbeitstag, dem 2. Mai, voll durchstarten. „Ich bin sehr gut aufgenommen worden von den Kolleginnen und Kollegen der Verwaltung, das war wirklich schön.“
Nach einem gemeinsamen Kaffee mit den Mitarbeitern stand bereits die Vorbereitung ihrer ersten Gemeinderatssitzung auf dem Arbeitsplan. Ihrem Büro im Rathaus hat sie mit Hilfe ihrer Lieblingstasse und einem Foto der Kinder zu einer persönlichen Note verholfen. In den ersten Arbeitstagen standen eine Besprechung auf der Kläranlage und bezüglich des neuen Baugebietes im Kalender, zudem hat sie die Digelfeldschule besucht und sich mit dem Team im Rathaus um die Vorbereitung für die Aufnahme der ersten ukrainischen Flüchtlinge gekümmert, erzählt sie im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Stadtfestsitzung, das heuer vom 22. bis 24. Juli gefeiert wird, liegt ebenfalls schon hinter ihr und Generalversammlungen der Ehestetter Hecka-Schmecker oder der Stadtkapelle hat sie auch besucht. Sie freut sich auf Begegnungen mit den Hayingern und lädt auf der neu gestalteten Homepage der Stadt dazu ein, sich persönlich an sie zu wenden, wenn es darum geht, offene Fragen zu klären. Während sie fachlich keine Einarbeitung benötigt, wird sie in den nächsten Wochen die Stadt noch genauer erkunden. „Ich brauche ein visuelles Bild, um mir von Sachthemen eine bessere Vorstellung machen zu können.“ Neben der Umsetzung des neuen Bauabschnitts im Gebiet „Unter dem Rain-Mitte“ stehen das Besucherlenkungskonzept - Hayingen ist seit Jahrzehnten ein beliebtes Ziel für Tagesgäste und Urlauber - und die Gründung des Bürgervereins, der sich unter anderem um Wohnmöglichkeiten für ältere Menschen und weitere Angebote einer seniorengerechten Stadt kümmern soll, ganz oben auf der Prioritätenliste für die neue Verwaltungschefin. Ralf Ott