„Haus Schwärzetal“ in Eberswalde: Alte Schuppen-Zeiten aufleben lassen
Sonderveröffentlichung

„Haus Schwärzetal“ in Eberswalde: Alte Schuppen-Zeiten aufleben lassen

Hunderte Eberswalder feierten ausgelassen Schuppen-Party mit DJ Jogi, wie zu DDR-Zeiten. Ingo Tykwer eröffnete mit einem kleinen Gruẞ die Veranstaltung. Fotograf Thomas Burckhardt nahm alles auf.

Bis spät in die Nacht hinein feierten hunderte Eberswalder ausgelassen ihre Schuppen-Party und ließen damit ihre Jugendzeit in den 80ern wieder auferstehen. Fotos: Thomas Burckhardt

01.01.1970

Annett Poguntke und ihr Ehemann Olaf sind durch und durch Eberswalder. In der Stadt geboren und aufgewachsen, leben und arbeiten die beiden seit vielen Jahren gern hier, sind gut vernetzt und haben einen groBen Kreis an Freunden und Bekannten.

„So vergeht kaum ein Tag, an dem wir nicht bekannten Gesichtern begegnen und mit ihnen ins Gespräch kommen“, sagt Annett Poguntke. „Wir sollten uns mal wieder treffen und miteinander feiern, heißt es dann oft beim Abschied - ein guter Vorsatz, der selten in die Tat umgesetzt wird“, weiß sie.

„Wir hatten die Idee, eine große Party für alle Freunde und Wegbegleiter zu organisieren, die gemeinsam mit uns in Eberswalde aufgewachsen sind und in den 1980er-Jahren ihre, Sturm und Drangzeit hier erlebten.“

DJ Jogi, schon in den 80er-Jahren ein gefragter DJ, legte an diesem Abend auf.
DJ Jogi, schon in den 80er-Jahren ein gefragter DJ, legte an diesem Abend auf.

Was lag da näher, als eine große Party im wie das „Haus „Schuppen“, Schwärzetal“ noch heute im Volksmund genannt wird? „Die Disko im Schuppen zu DDR-Zeiten war Kult“, erinnert sie sich.„Samstagabend für Jugendliche ab 18 Jahren, Sonntagnachmittag für die Kleinen ab 14 Jahren. Manchmal gelang es uns, obwohl noch nicht 18, in die Samstagsabend-Disko hineinzukommen“, fügt sie schmunzelnd hinzu.

Nachdem die Idee geboren war, die alten „,Schuppen-Zeiten“ für einen Abend wieder aufleben zu lassen, ging alles ganz schnell. Ein Anruf im Haus Schwärzetal und einen freien Termin reserviert, so begann alles. Circa 350 Leute können rein, so die Empfehlung der Hausherren. 350 Eintrittskarten wurden gedruckt. Auf die Frage, ob die Organisatoren nicht schon im Vorfeld Bedenken hatten, hunderte Eintrittskarten an den Mann oder die Frau zu bringen, reagiert Annett völlig entspannt. „Wir haben die Eintrittskarten binnen 14 Tagen verkauft. Ein schönes Wiedersehen mit Freunden und Bekannten auf einer tollen Party sollte es werden“. Das war unser Anliegen. Und das Konzept ist aufgegangen.

Das Einlassband: Für viele eine Erinnerung an eine gelungene Party.
Das Einlassband: Für viele eine Erinnerung an eine gelungene Party.

Schön war´sund ein voller Erfolg

Am 26. Oktober war es endlich soweit. Hunderte Gäste strömten in den ihnen so vertrauten „Schuppen“, trafen viele Freunde und Bekannte und erlebten ein ganz besonderes Event, das vielen in Erinnerung bleiben wird. Sich wiedersehen, nach kurzer oder gefühlt ewiger Zeit, in Erinnerungen schwelgen, tanzen und einfach den Moment genießen, all das war an diesem Abend möglich, DJ Jogi legte auf, ein Urgestein der Diskotheker-Szene, der in den 1980er-Jahren bei vielen Diskos aufgelegt hat. Der bekannte Eberswalder Fotograf Thomas Burckhardt hat den Abend mit vielen herausragenden Aufnahmen festgehalten. Ingo Tykwer eröffnete mit einem kleinen Gruẞ die Veranstaltung.

„Die Nachrichten, die uns bereits am Sonntag nach der Party und auch später über WhatsApp und über andere Kanäle erreichten, sprechen für sich und für viel Begeisterung“, sagt das Ehepaar Poguntke. Viele fragten, ob und wann es eine Neuauflage der Veranstaltung geben wird. „Das Format soll sich aber nicht durch zu häufige Wiederholungen abschleifen“, meint Annett. Eine Neuauflage ist nicht ausgeschlossen! „Wir danken allen fleißigen Freunden und Freundinnen für die Hilfe beim Kartenverkauf und bei der Organisation der Veranstaltung“ sagen Annett und Olaf Poguntke.

Erlös der Party kommt Hospizzugute

Von Vornherein war geplant, dass nach Bezahlung aller Kosten für die Veranstaltung, das übrig gebliebene Geld für karikative Zwecke gespendet wird.

„Eine unserer Freundinnen schlug das Hospiz am Drachenkopf in Eberswalde als Empfänger der Spende vor“, erzählt Annett. „Diese gute Idee haben wir aufgegriffen und werden in Kürze einen Spendenscheck an das Hospiz übergeben“. 

Ulf Worlitzer