Der Klimawandel beherrscht weltweit die Schlagzeilen. Und auch in Deutschland wird heiß darüber diskutiert, wie fossile Brennstoffe begrenzt und so der massive Ausstoß von Treibhausgasen gestoppt werden kann. In einem Punkt herrscht Konsens: Erneuerbare Energien sind der Schlüssel zum Erfolg.
Neben Sonne, Wind und Wasser kommt der Biomasse in Form von Brennholz eine entscheidende Rolle zu. Darauf weist der HKI-Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik hin, der auch die Hersteller moderner Feuerstätten und regenerativer Energiesysteme vertritt.
Neben dem klassischen Kaminofen, Kachelofen oder Heizkamin rückt vor allem der Pelletofen in den Fokus. Bei diesem innovativen Heizgerät verbindet sich die Faszination des Kaminfeuers mit dem Komfort einer Zentralheizung. Die gleichermaßen kostengünstigen wie heizstarken Holzpellets gelangen von einem integrierten Vorratstank über eine Förderschnecke automatisch in den Brennraum mit Sichtscheibe. Ein häufiges Nachlegen von Holzscheiten ist also hier nicht nötig. Die angenehme Atmosphäre und wohltuende Strahlungswärme des Feuers – inklusive der munter flackernden Flammen – kann man daher besonders entspannt genießen.
Staatlicher Zuschuss
Pelletöfen, die mit einer Wassertasche ausgestattet sind, werden zudem staatlich gefördert: Mit einem Zuschuss in Höhe von 2000 Euro. Ein solches Gerät beheizt nicht nur den Aufstellraum, sondern produziert gleichzeitig Heißwasser, welches über Rohrleitungen in einen Pufferspeicher gelangt.
Das bedeutet Unterstützung für die zentrale Heizungsanlage und warmes Wasser zum Kochen, Baden und Duschen. Kombiniert man den Ofen mit einer Wärmepumpe oder einer Solaranlage, gibt es noch einen Extra-Bonus von 500 Euro. Anträge und Details dazu unter http://www.bafa.de/DE/Home/home_node.html.
Was macht das Heizen mit Scheiten oder Pellets so besonders? Im Gegensatz zu fossilen Energien wie Öl und Gas gilt der nachwachsende Rohstoff Holz als klimaneutral. Bei seiner Verbrennung wird nur so viel CO 2 freigesetzt, wie der Baum zuvor beim Wachstum gebunden hat.
Bei einer nachhaltigen Forstwirtschaft, die seit 300 Jahren in Deutschland betrieben wird, wachsen gleichzeitig mindestens ebenso viele Bäume nach, wie aus den Wäldern entnommen werden, welche wiederum als CO2-Senke dienen. So entsteht ein natürlicher Biomasse-Kreislauf. Als regionales Produkt sichert Holz zudem Arbeitsplätze in Deutschland. pm
Industrieverband gibt Tipps
Mehr dazu auch auf dem Verbraucher-Portal des HKI unter www.ratgeber-ofen.de.
Der Verband verweist auf eine Broschüre der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe mit den wichtigsten Informationen zum richtigen Heizen mit Holz: http://mediathek.fnr.de/
Ganz ohne Emissionen geht es nicht
Der richtige Umgang mit der Holzfeuerungsanlage spielt eine entscheidende Rolle.
Holzfeuer bringen nicht allein behagliche Wärme, bei der Holzverbrennung entstehen auch Emissionen wie etwa Feinstaub. Das Bundesumweltministerium verfolgt daher mit anspruchsvollen gesetzlichen Regelungen das Ziel, die gesundheitsschädliche Luftbelastung zu reduzieren und gleichzeitig eine umweltverträglichere Nutzung des Brennstoffes Holz zu ermöglichen. Jede und jeder Einzelne kann beim Heizen mit Holz dazu beitragen, wenn ein paar leicht umzusetzende Tipps beachtet werden.
Die richtige Menge
Holzbrennstoffe sind in verschiedenen Varianten wie Scheitholz, Holzbriketts oder Pellets erhältlich. Der Ofen muss immer mit dem Brennstoff befeuert werden, für den er zugelassen ist. Das Heizen mit der richtigen Holzmenge kann Geld sparen und schützt die Umwelt.
Keinen Müll verbrennen
Beim Heizen mit Holz dürfen keine Abfälle wie Papier, Pappe, Getränkekartons, Verpackungen, Plastik, Nussschalen, Küchenabfälle, Obst- und Gemüsereste verbrannt werden. Auch behandelte Hölzer, wie Reste alter Holzmöbel, gehören niemals in den Ofen. Bei ihrer Verbrennung entstehen besonders schädliche Abgase und Aschen, die der Gesundheit sowie der Abgasführung des Ofens und dem Schornstein schaden können.
Kein Schwelbrand über Nacht
Von einem gluterhaltenden Betrieb über Nacht ist dringend abzusehen. Die Schadstoffemissionen steigen bei der unvollständigen Verbrennung aufgrund von Sauerstoffmangel auf ein Vielfaches an. Beim Heizen mit Holz kann vor allem die direkte Nachbarschaft durch Rauch und unangenehme Gerüche gestört werden. Schädliche Abgase (zum Beispiel Kohlenmonoxid) können bei einem Schwelbrand aber auch in den Wohnraum gelangen und für die Bewohner gefährlich werden.
Luftzufuhr optimal regulieren
Bei Sauerstoffmangel kann keine vollständige Verbrennung stattfinden. Es kommt zum Schwelbrand, bei dem die Schadstoffemissionen um ein Vielfaches zunehmen. Beim Heizen mit Holz muss also jederzeit auf eine ausreichende Luftzufuhr geachtet werden – das gilt insbesondere beim Entzünden des Feuers.
Guter technischer Zustand
Öfen müssen technisch in einwandfreiem Zustand sein. Zumindest vor Beginn jeder Heizperiode sollte ein Fachbetrieb die Anlage inspizieren, damit beim Heizen mit Holz möglichst wenig Feinstaub-Emissionen entstehen. Holzfeuerungsanlagen können einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, da CO2 -intensivere Brennstoffe (Gas, Heizöl) ersetzt werden. Ganz ohne Emissionen geht es bei der Holzverbrennung jedoch auch nicht.
Die Situation hinsichtlich der Feinstaub-Belastung in Deutschland hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten deutlich verbessert, was insbesondere der Umsetzung von Maßnahmen in der Industrie und im Straßenverkehr zugeschrieben werden kann. Der vermehrte Holzeinsatz in privaten Haushalten hat in den 90er und 2000er Jahren zu einem Anstieg und seitdem zu einem etwa gleichbleibend hohen Niveau der Feinstaub-Emissionen aus diesem Sektor geführt. Der vom Umweltbundesamt prognostizierte Anstieg der Staubemissionen konnte mit den immissionsschutzrechtlichen Neuregelungen, insbesondere zu den Holzfeuerungen, verhindert werden. pm