Bei Hermann United Optics in Gaildorf weht ein frischer Wind die Räumlichkeiten wurden Anfang Juni renoviert und laden nun mit einem modernen Look in das Geschäft in der Schulstraße 17 ein. Anlass für die Umgestaltung war unter anderem das zehnjährige Jubiläum, das Inhaber Stefan Hermann bereits im Januar begangen hatte. Gefeiert wird allerdings erst heuer im Zuge des Gaildorfer Samstags am 5. Juli. Kunden können sich dabei auf gleich mehrere Aktionen freuen.
Bei einem Gewinnspiel werden etwa Sonnenbrillen verlost. Zudem sind viele Sonnenbrillen auch reduziert erhältlich. Ein DJ sorgt für gute Stimmung und in einer Foto-Box können sich die Kunden ablichten lassen. „Außerdem möchten wir uns bei unseren Kunden mit zehn Prozent Nachlass auf nahezu das gesamte Sortiment für die jahrelange Treue bedanken“, fügt Stefan Hermann an. Diese Aktion laufe sogar bis 9. August. Gleichzeitig haben alle Interessierte natürlich die Chance, an diesem Event die neugestalteten Räumlichkeiten zu begutachten.

Funktionell und einladend
Leuchtend rote Stühle an den Beratungstischen, eine gemütliche Sitzecke im Eingangsbereich und neue Böden innerhalb der gesamten Ladenfläche sorgen für einen frischen Look. Eine große Vielfalt an Brillenfassungen verschiedenster Hersteller ist obendrein an den Wänden ausgestellt. „Und für die tolle Dekoration unserer Schaufenster sowie im Laden sorgt wie immer meine Mitarbeiterin Heike Schulz“, zeigt sich Stefan Hermann dankbar.
Stück Gaildorfer Geschichte
Vor zehn Jahren hat er das Fachgeschäft übernommen. „Optik Lieb“ wie es zu Beginn firmierte - gehörte zu diesem Zeitpunkt bereits seit 55 Jahren zum Stadtbild Gaildorfs. Gründer Reinhard Lieb eröffnete am 2. Mai 1960 zunächst im Gebäude neben der Metzgerei Frey am Marktplatz sein Optikergeschäft. Acht Jahre später zog er damit in die Schulstraße 19 um. Dort lernte dann unter anderem Klaus Bohn das Augenoptiker- und Hörgeräteakustiker-Handwerk, machte seinen Gesellenbrief und erwarb später den Meistertitel. 1981 folgte der nächste Umzug: Das benachbarte Gebäude wurde abgerissen. Der Neubau an dieser Stelle, also der Schulstraße 17, beheimatete fortan das Optikergeschäft. 1994 übernahm dann Klaus Bohn den Betrieb von Reinhard Lieb und führte ihn mehr als zwanzig Jahre gemeinsam mit seiner Frau Utta weiter. 2015 entschied sich das Ehepaar dann, den Staffelstab an Stefan Hermann abzugeben.
„Ich habe 1998 meine Lehre zum Augenoptiker bei Optik Lieb angefangen und habe 2005 dann auch noch meinen Meistertitel erworben“, erinnert sich der Augenoptikermeister.„Ich habe also mein gesamtes Arbeitsleben in diesem Optikergeschäft verbracht.“ Als Utta und Klaus Bohn ihn dann fragten, ob er die Nachfolge antreten möchte, habe er sich recht schnell dafür entschieden. Zwar sei die Selbstständigkeit auch immer wieder herausfordernd Stefan Hermann hat zwei Kinder im Alter von drei und fünf Jahren und war unter anderem im Gemeinderat aktiv, aber er resümiert dennoch: „Ich habe die Entscheidung für die Übernahme des Geschäfts keine Sekunde bereut, sondern bin sehr zufrieden, wie sich alles entwickelt hat.“
Seit der Übernahme hat sich nicht nur optisch viel im Laden verändert. „Ein wichtiger Schritt war im Januar 2017 der Beitritt zur United Optics-Gemeinschaft“, erläutert der Inhaber. „Wir sind zwar weiterhin ein eigenständiges Optik-Fachgeschäft, können jedoch die Vorteile einer großen Gemeinschaft nutzen.“ Ihm zufolge profitieren die Kunden davon ungemein. „Denn so haben wir Zugang zu noch mehr angesagten Designermarken.“ Die Auswahl einer neuen Brillenfassung bereite so gleich nochmal so viel Freude.
Zu viert für die Kunden da
Dabei hilft das vierköpfige Team seinen Kunden mit ihrer individuellen Beratung: Neben Stefan Hermann sind das Heike Schulz, die nun schon seit 15 Jahren im Betrieb ist, sowie Augenoptikermeister Johannes Hohnstein, mit dem der Inhaber bereits bei Optik Lieb zusammengearbeitet hatte. „Nach einem Umzug und damit verbundenen Jobwechsel hat Johannes Hohnstein vor zwei Jahren wieder den Weg nach Gaildorf und damit in unser Hermann United Optics-Team zurückgefunden“, freut sich Stefan Hermann. Außerdem verstärkt Celia Böker, die im Herbst ihre Ausbildung zur Augenoptikerin abschließt, tatkräftig das Team. Für die Zukunft wünscht sich Stefan Hermann ebenfalls wieder einen Auszubildenden in seinem Geschäft anlernen zu können. „Sogenannte Eigengewächse sind meiner Meinung nach immer von Vorteil, denn wir können ihnen unser gesamtes Wissen, das sie für die kompetente Beratung im Laden benötigen, vermitteln.“
Fachwissen braucht es auch so einiges in diesem Beruf, denn die Möglichkeiten heutzutage sind dem Augenoptikermeister zufolge sehr umfassend. Deshalb legt er großen Wert auf den stetigen Ausbau seines Know-hows und das seiner Mitarbeiter. So absolvierte Stefan Hermann beim Zentralverband der Augenoptiker unter anderem eine einjährige Weiterbildung zum „Optometristen“.„Der Optometrist ist ein Qualitätssiegel im Augenoptikerhandwerk“, erläutert er. Dieses gehe weit über den Inhalt einer Meisterausbildung hinaus.
Neben der Bestimmung der Sehschärfe sowie der optimalen Brillen- und Kontaktlinsenkorrektion, steht dabei die Messung und Beurteilung der Sehfunktion als Ganzes im Vordergrund. „Optometristen sind also Spezialisten, die sowohl technisch perfekte Sehhilfen erarbeiten als auch gewissenhaft den Zustand des visuellen Systems beurteilen.“ Nach über 400 Stunden Seminarzeit, werden diese Dienstleistungen bereits seit September 2019 bei Hermann United Optics angeboten. „Das macht unseren Traditionsbetrieb einzigartig in der Region.“
Viele Neuheiten vor Ort
Und auch technisch wurde im Zuge des Umbaus modernisiert: So ist etwa ein neues Zentriersystem bei Hermann United Optics eingezogen, das die vorherige Zeiss-Säule abgelöst hat. „Das moderne Gerät lässt sich anhand eines Tablets steuern. Die Messung wird dadurch nicht nur digital erfasst, sondern geht auch schneller, genauer und ist für unsere Kunden komfortabler, da die Kopf- und Körperhaltung dabei natürlicher ist“, nennt Stefan Hermann die Vorteile.
Ebenfalls neu im Sortiment sind spezielle Sensitive-Gleitsichtgläser der Firma Rodenstock. Diese sind besonders für Menschen mit sensiblen Augen geeignet, da sie sanftere Übergänge von sichtbaren zu unsichtbaren Bereichen schaffen. „Dadurch kann man sich leichter an die neuen Brillengläser gewöhnen.“


Zwar nicht neu im Portfolio des Traditionsgeschäfts, aber laut Stefan Hermann vielen noch nicht bekannt, sind spezielle Kontaktlinsen, die nur nachts getragen werden müssen, aber für gute Sehkraft am Tag sorgen. Die „Dream-Lens-Kontaktlinsen“ modellieren dabei ganz kontrolliert die Hornhautform und haben dadurch Einfluss auf die Sehschärfe, da die Fehlsichtigkeit ausgeglichen wird. Diese Form der Korrektur ist vollständig reversibel: Wird die Kontaktlinse nicht mehr getragen, kehrt die Form der Hornhaut nach einigen Tagen in ihren ursprünglichen Zustand zurück.“ Einen Haken gibt es dabei dennoch: Die speziellen Linsen können nur bei Kurzsichtigkeit bis zu minus 4,5 Dioptrien und Hornhautverkrümmungen bis zu minus 1,5 Dioptrien zum Einsatz kommen.
Wer sich hierfür interessiert oder etwa auf der Suche nach einer neuen Brille ist, kann nun den Gaildorfer Samstag für einen Abstecher zum Jubiläums-Event von Hermann United Optics nutzen. Oder aber zu den normalen Öffnungszeiten vorbeikommen, die Stefan Hermann erst vor einiger Zeit angepasst hat. „Wir wollen, dass auch Berufstätige ganz ohne großen Aufwand bei uns vorbeikommen können.“
Deshalb hat das Fachgeschäft inzwischen zwar montags einen Ruhetag, dafür am Dienstag, Mittwoch und Freitag von 8.30 bis 13 Uhr und 14 bis 18 Uhr, am Donnerstag von 8.30 bis 13 Uhr und von 14 bis 19 Uhr sowie am Samstag von 8.30 bis 13.30 Uhr geöffnet. Alisa Grün