Es war mal wieder richtig viel los in Kusterdingen: Ein geplantes Wochenende mit rund 40 Gästen aus der Partnergemeinde Venansault hielt die ganze Gemeinde auf Trab. Und dann war es am 18. Mai endlich soweit: Ein tolles Programm war auf die Beine gestellt worden - schwäbisches Essen beim Feuerwehrfest, die „Place de Venansault“ in Immenhaussen wurde eingeweiht, Ausflüge nach Bad Urach, auf den Lichtenstein, nach Bebenhausen und zu Orchideen auf der Alb wurden angeboten. Dazu kamen viele kulinarische und musikalische Umrahmungen, die ebenso zur feierlichen und guten Laune beitrugen. Nach drei Tagen gab es eine tränenreiche Verabschiedung der französischen Freunde.
„Das war für uns der kulturelle Höhepunkt 2023“, so Dr. Jürgen Soltau, der engagierte Bürgermeister der Gemeinde Kusterdingen. Aber auch sonst ist viel los auf den Härten. Die fünf idyllischen Dörfer Kusterdingen, Jettenburg, Wankheim, Mähringen und Immenhausen verbindet ein reges Vereinsleben und eine gute Infrastruktur.
Groß angelegte Bauprojekte
Erst vor wenigen Wochen war die feierliche Grundsteinlegung für das neue Feuerwehrhaus in Kusterdingen. Mit geschätzten zehn Millionen Euro Baukosten ist dies das größte Hochbauprojekt der Gemeinde Kusterdingen, mit Ausnahme des Gemeindepflegehauses, das jemals gestemmt wurde. Und als ob dies nicht genug wäre: Auch die neue Kindertagesstätte in der Hölderlinstraße in Kusterdingen ist mit acht Millionen Baukosten zeitgleich ein immenses Projekt. „Es ist schwierig, sich vorstellen zu können, dass wir manchmal an gefühlt einhundert Stellschrauben drehen müssen. Seien es Lieferengpässe, Nachbeprobungen wegen stark belastetem Boden und vielem mehr. Also langweilig wird's uns dieses Jahr nicht“, schmunzelt der Bürgermeister. Darüber hinaus gibt es momentan zwei Sanierungsfälle - das Bürger- und Kulturhaus beim Klosterhof und das alte Rathaus. Hier machen Schwamm und Käfer den Gebäuden schwer zu schaffen. Glücklicherweise betrifft es beim Klosterhof „nur“ den musealen Teil des Gebäudes, so dass Feiern, Jubiläen und auch die Musikschule nicht betroffen sind.
Erweitertes Gewerbegebiet
Eben weil sich Kusterdingen und seine Gemeinden so großer Beliebtheit erfreuen und es wirklich auch ein idealer Standort für mittelständische Betriebe ist, wird es alsbald ein neues Gewerbegebiet geben: Löhlen Süd wird erweitert; dort wird es eine Baulandumlegung auf einer Straßenseite geben. Die bereits ansässigen Betriebe dort platzen schon jetzt aus allen Nähten. „Wir geben es gerne den Firmen, die mit den Hufen scharren“, so Soltau, „schließlich sind wir sehr dankbar, dass wir so tolle Firmen hier haben, die Arbeitsplätze garantieren und wertvolle Steuerzahler sind.“
Viele weitere Projekte begleiten die Härten: Der Glasfaserausbau hat begonnen; in allen Gemeinden stehen bereits die Leitungen für den Übergang. Energetisches Quartiersmanagement ist ein weiteres Stichwort: Soltau hat bereits Fördermittel zur energetischen Sanierung erhalten, will jedoch hier in das sogenannte Landesentwicklungsprogramm kommen, um noch mehr Zuschüsse zur energetischen Sanierung der privaten Wohnhäuser zu erhalten.
Bürgermeister Kusterdingen
Tolles Vereinsleben
„Ich hatte schon Angst, dass nicht alle Vereine nach dem erzwungen Dauerschlaf während der Corona-Pandemie wieder aufstehen würde“, so Soltau. Doch fast alle Vereine sind gut durch die Krise gekommen. Gerade auch der TSV Kussterdingen und der TSV Mähringen, so Soltau, seien doch ein absolutes Paradebeispiel für gelungene Integration. Ein toller Mix aus vielen verschiedenen Nationen war hier am kürzlich abgehaltenen Sportwochenende zu sehen. Über 60 Vereine bei einer Einwohnerzahl von knapp 9000 - das kann sich wirklich sehen lassen.
Was macht eigentlich Obelix?
Der seltene Waldrapp Obelix, der 2021 doch für einige Aufregung auf den Härten sorgte, habe wohl eine Partnerin am Bodensee gefunden. Darüber freut sich Soltau ganz besonders, ist der Bürgermeister doch von Haus aus Biologe und überdies ein sehr engagierter (und guter) Hobbyfotograf. Vielleicht gibt es ja bald Nachwuchs zu verkünden vom Bodensee.