Wohnen in Hagelloch ist für viele ein Traum: Ein Ort ohne Durchgangsverkehr und mit einer funktionierenden Dorfgemeinschaft. Leider hat die Infrastruktur sehr unter dem Wandel der Zeit gelitten, Post und Banken haben sich auf Briefkasten und Geldautomaten reduziert.
Wieder ein Bäcker
Aber der an Weihnachten letzten Jahres geschlossene Bäckerladen öffnet demnächst wieder. Die Backstube ist bereits in Betrieb. Mit dem Verkaufshaus unseres Metzgermeisters kann man erahnen, was aus der geplanten Metzgerei hätte werden können.
Unsere Kinder haben Platz. Vier Gruppen bieten wir für die Kleinen an, momentan aber können aufgrund des Personalmangels nur drei betrieben werden. Auch die Öffnungszeiten werden ab September gekürzt, vielleicht gelingt uns hier eine Übergangslösung aus der Mitte des Ortes heraus, wir arbeiten daran. Die Grundschule wurde gekonnt erweitert, nun haben die Kinder angemessene Räume und auch die Energiebilanz passt. Der Schulförderverein rundet das Angebot mit der Kernzeitbetreuung am Nachmittag ab und serviert das Essen, die Kooperation mit dem Grünen Baum – eine unserer drei Wirtschaften (Im Abseits und Rosenau) – wurde zwar aufgelöst, der Verein ist mehr denn je gefragt. Nun müssen wir noch für genügend Raum für die stetig wachsende Kinderzahl in der Betreuung sorgen, ein Auftakt ist gemacht.
Attraktives Wohnen
In diesem Jahr soll nun die Ausschreibung der Planungsleistungen für das Baugebiet Schaibleshalden erfolgen. Läuft alles glatt, müsste man ab 2025 bauen können. Die Vergabekriterien für die Baugrundstücke müssen noch gebildet werden: Einzel-, Reihen-, Ketten- Mehrfamilienhäuser zum Bauen, Kaufen oder Mieten, wenn möglich zu bezahlbaren Rahmenbedingungen, das ist unser Ziel. Aber auch ohne dieses Baugebiet wächst unser Ort. Familien erkennen den Mehrwert, den die Hagellocher schon immer geschätzt haben. Alles ist fußläufig erreichbar, die Natur mit den Obstbaumwiesen und dem Rundwanderweg „Obstbaumriesen“, Kleingärten und Wald ist dauerpräsent; wenn man will, kennt man sich.
Seniorenwohnen
Die Grundstücke für das Seniorenwohnen konnten erworben werden, nun ist man mit der Dachgenossenschaft im Austausch, ob das nicht ein geeignetes Projekt für diese wäre: Pflege-WG mit Tagestreff, betreute Wohnungen und eine Kurzzeitpflege – diesen Wunsch hatte der Ortschaftsrat schon vor über 20 Jahren angemeldet und vorgebracht. Ein Projekt, das dazu führen soll, dass niemand, in keiner Lebensphase, den Ort verlassen muss. Noch in diesem Jahr soll es hierzu einen Workshop geben.
Arbeitsplätze gab und gibt es nicht so viele in Hagelloch. Handwerker (Flaschner, Heizungsbauer, Elektriker, Zimmerleute und Bäcker) Ingenieurbüros, Verlage, Drucker und die Landwirtschaft bieten neben dem Handel und der öffentlichen Hand etwas an. Aber das war schon immer so, aufgrund der Topografie und Lage hat man hier immer schon auswärts gearbeitet. Hierzu muss der ÖPNV noch verbessert werden, unter der Woche passt es, aber am Wochenende fehlt die Verbindung zu und über die Kliniken auf dem Schnarrenberg.
"Wir bleiben dran"
Eine bessere Anbindung an das Radwegenetz ist ebenfalls angestrebt, Anmeldungen aus dem Ort gibt es hierzu schon seit vielen Jahren, leider wurden bisher nur wenige umgesetzt. Es gibt also auch bei uns in einem so kleinen und für viele abgelegenen Ort, immer Verbesserungsvorschläge, um das Leben noch lebenswerter zu machen. Wir bleiben dran und genießen derweil das, was wir haben: unsere Vereine und Institutionen mit ihrem Angebot für Groß und Klein, Familien und Singles und deren Feste, durch die wir überregional bekannt sind, und durch die man Hagelloch kennt. Wir freuen uns über Gäste und Freunde aus Nah und Fern. Martin Lack, Ortsvorsteher