Die Südwest Presse befragte den Ofterdinger Bürgermeister Simon Wagner zu Gemeindethemen. Im vergangenen August löste Wagner den langjährigen Ofterdinger Schultes Joseph Reichert ab.
Die Gemeinde Ofterdingen mit ihren aktuell rund 5600 Einwohnern ist in den letzten Jahren weiter gewachsen. Für ansässige Unternehmen ist auch die direkte Anbindung an die B27 von Vorteil. Im Gewerbegebiet Haidschwärze / Hafnerstraße / Schlattwiesen kamen auch in letzter Zeit neue Betriebe hinzu. Durch die Erschließung des Gewerbegebiets Rohr rechnet die Gemeinde in absehbarer Zukunft mit weiteren Unternehmen und Arbeitsplätzen.


Herr Wagner, wie war für Sie die erste Zeit als Bürgermeister?
Das erste Dreivierteljahr ist schnell und sehr gut verlaufen. Die Aufnahme im Verwaltungsteam sowie dem Kreis der Bürgermeister-Kollegen beziehungsweise des Kreistags lief sehr herzlich und unterstützend. In allwöchentlichen Aufgaben ist eine gesunde Routine eingekehrt, die Luft schafft und dadurch sowohl Projekte als auch weitreichende Entwicklungsarbeit erleichtert.
Insgesamt fällt mir sehr erfreulich auf, dass bei einem guten Management und einer bedachten Auswahl an Projekten und Vorgehensweisen auch in Zeiten knapper Kassen eine Gemeinde gestaltet und vorangetrieben werden kann. Dafür braucht es ein gutes Team in der Verwaltung, engagierte Partner, ein starkes Ehrenamt sowie Bürgerinnen und Bürger, die mitziehen. All das haben wir in Ofterdingen – dafür bin ich allen Beteiligten sehr dankbar. Ich merke, dass die transparente und direkte Kommunikation, offene Ohren für die Einwohner sowie die offene Tür gut angenommen werden und Früchte tragen: In vielen Situationen hilft die eine oder andere Erklärung dem gegenseitigen Verständnis und der Rückendeckung in einer Situation der Entscheidung.
Was zeichnet die Gemeinde Ofterdingen ganz besonders aus?
Einzigartig ist die Lage der Gemeinde Ofterdingen im Steinlachtal. Durch die Lage und das Höhenprofil haben wir von sehr vielen Punkten aus einen beeindruckenden Blick auf den Albtrauf. Dieser reicht vom Roßberg über den Farrenberg, Hirschkopf und dem Raichberg bis zur Burg Hohenzollern.
Nach dem Blick in die Ferne bietet sich ein Blick in die Nähe an: Das Schneckenpflaster lädt im Bachbett entlang der Kriegsstraße zu abwechslungsreichen, ausgedehnten Steinlach-Spaziergängen ein. Alternativ bietet sich ein Rundweg durch die Streuobstwiesen an.
Abgesehen von diesen optischen Eindrücken bietet das große ehrenamtliche Engagement vielfältige sportliche und kulturelle Angebote. Eine bunte Mischung an Unternehmen aus den verschiedensten Branchen schafft beständige Arbeitsplätze und sorgt neben der guten Lage für das Wachstum unserer schönen Gemeinde.
Welche Investitionen stehen in nächster Zeit an?
Aktuell liegt der Fokus auf dem Abschließen von laufenden Investitionen: Das Kinderhaus Weiherrain soll im Herbst die Türen öffnen – und zum Jahreswechsel steht bei der Renovierung des alten Rathauses das Finale an. Anschließend kann die Verwaltung endlich wieder unter einem Dach zusammenarbeiten.
Mittelfristig beschäftigen uns der Neubau eines Schulgebäudes, die Erneuerung des Kindergartens Lehr sowie mehrere innerörtliche Entwicklungsprojekte. Straßen- und Kanalarbeiten müssen sich neben den zuvor genannten Großprojekten zeitlich und in ihrer Art an die angespannte Haushaltslage anpassen.
Ein ganz anderes Kapitel sind Maßnahmen zur Generierung von Einnahmen, die ebenfalls parallel entwickelt werden. Ziel ist es, die Konzeption und Vorbereitung während der Sparjahre voranzutreiben, um anschließend, wenn wieder mehr Mittel zur Verfügung stehen, zügig mit der Umsetzung zu starten. Ebenso läuft in dieser Zeit die Umstrukturierung der Verwaltung, die bereits vor meiner Amtsperiode durch ein Organisationsgutachten angestoßen wurde. Amancay Kappeller