Von 60 bis 750 Quadratmeter
Es ist eine Stadt im Regal mit Arbeiten, Freizeit, Kultur und Verkehr“, bringt Architekt Rapp den Loft-Mix auf den Punkt. Er selbst hat sein Büro im Stadtregal. Beim Gang durch die Räumlichkeiten mit hohen Decken wird klar, dass der Industriecharakter beim Umbau erhalten blieb. „Der Raum ist so etwas wie eine Architekturfabrik.“ Die Trägerkonstruktionen aus Beton sind sichtbar. Markierungen für Gabelstapler sind noch zu sehen, ebenso wie Gebrauchsspuren und ein kleines Graffiti. Die Betonträger sind das erhalten gebliebene Skelett, an welchem die Einteilung der Einheiten ausgerichtet wurde. „Die Stützen geben das System vor. Eine Grundeinheit hat 120 Quadratmeter. Die Einteilung der Einheiten war variabel, die kleinste hat 60 Quadratmeter und die größte 750“, bemerkt Rapp. Das Belassen der Betonstrukturen hat Produktionsenergie gespart – einer der Nachhaltigkeitsaspekte des Projekts. „Zudem haben wir uns für den nachwachsenden Rohstoff Holz entschieden, was die Zwischenebenen und Aufbauten angeht – damit waren wir unserer Zeit voraus“, betont Rapp und deutet auf die Fassade: „Hier haben wir eine Glas-Holz-Ständer-Fassade. Das Ganze ist mit robusten, industriemäßigen, erschwinglichen Materialien gestaltet, von denen wir ja jede Menge verbaut haben. Neben der gewollten Industrieoptik ergab sich der Vorteil, dass die Einheiten für Käufer relativ günstig waren.“
Aufwertung durch die Blauterrassen
Wie in einer Stadt ist aufgrund der Nutzungsmischung die ganze Zeit etwas los im Stadtregal. „Von morgens bis nachts sind Leute hier“, unterstreicht Rapp. Und: „Die Lebensqualität ist hoch hier, nicht zuletzt auch wegen der guten Infrastruktur.“ Zum Blautal-Center und in die Blaubeurerstraße sind es nur wenige Gehminuten, ebenso zu den öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Verbindung zum Blautal-Center ist ein Steg über die Blau – er wurde im Zug der Anlage der Blauterrassen angebracht.
Die Blauterrassen schließen an die Freiflächen entlang der Nordfassade des Stadtregals an. Die Flusslandschaft war mit ein Grund, die Nordseite zur Hauptseite des Stadtregals zu machen. Zudem wurde mit dem Projekt Blauterrassen die Blau erlebbarer gemacht. Menschen aus dem Stadtregal finden hier wie alle Passanten Aufenthaltsqualität. „Im Rahmen des Sanierungsgebiets Stadtumbau West kamen die Blauterrassen“, weist PEG-Geschäftsführer Bried auf die Stufen zur Blau hinunter, dem Hauptmerkmal der Blauterrassen. Sitzend oder liegend lässt sich hier wunderbar Erholung finden, was auch viel und gern genutzt wird. Petra Starzmann
Info Bei der PEG ist ein Buch über das Stadtregal erhältlich. Darin gibt es reichlich Bildmaterial und Texte von Carmen Böhm, sie geben ein umfassendes Bild von dem innovativen Projekt.