Schwäbisch Hall: Viel geboten für Bürger und Touristen
Sonderveröffentlichung

Hier sind wir zu Hause Schwäbisch Hall: Viel geboten für Bürger und Touristen

Die Kunsthalle Würth und die Freilichtspiele gehören zu den größten Anziehungspunkten. Dazu ein Fest auf dem Haalplatz mit Mitmachtstationen, Kindergarten-Malwettbewerb, uvm.

Von Pflanzen handelt die derzeitige Ausstellung „Rosenrot - Grasgrün - Quittengelb“ in der Kunsthalle Würth in Schwäbisch Hall. Foto: Würth/Ufuk Arslan

15.07.2023

„Natur hat diese Stadt gewiegt - Kunst hat sie gebildet“: So beschrieb schon die Dichterin Ricarda Huch (1864-1947) die Stadt Schwäbisch Hall. Dieses Zitat zeigt: Kultur ist schon sehr lange prägend für die Region. Da sind selbstredend erst einmal die Fachwerkhäuser und die prächtigen Kirchen, die von den Bürgern mit Hingabe gepflegt und von Besuchern bewundert werden. Viele Informationen über die alten Gebäude findet man im Online-Häuserlexikon der Stadt - oder man schließt sich einer Stadtführung an.

Bürger setzen sich fürs Theater ein

Dann sind da die Freilichtspiele Schwäbisch Hall. Immerhin sind sie die zweitältesten sommerlichen Theaterfestspiele Deutschlands. Seit 1925 wird auf der großen Treppe vor St. Michael Theater gespielt. Schon lange gab es weitere Spielorte, unter anderem Kindertheater auf der Treppe vor dem Landratsamt in der Gelbinger Gasse.

Im Jahr 2000 entstand unter großer Beteiligung der Bürgerschaft in Form von Spenden und ehrenamtlicher Arbeit auf dem Haller Unterwöhrd das Globe-Theater. Und eine Großtat der Stadt war es, dieses schlicht gehaltene hölzerne Rund im Jahr 2019 durch ein ganzjährig bespielbares Theater zu ersetzen, das „Neue Globe“. In einer Zeit, in der anderswo Spielpläne ausgedünnt werden, expandieren die Freilichtspiele Schwäbisch Hall. Sie bieten jetzt neben ihrem Sommerprogramm einen umfangreichen Winterspielplan an. Aus Freilichttheater, das auf das Moralstück „Jedermann“ spezialisiert war, sind Theaterfestspiele geworden, in denen Klassiker ebenso Platz finden wie moderne Unterhaltung. Und zu jeder Jahreszeit spielt auch die Musik eine große Rolle bei den Freilichtspielen Schwäbisch Hall.

Natur hat diese Stadt gewiegt - Kunst hat sie gebildet.
Die Dichterin Ricarda Huch (1864-1947) über die Stadt Schwäbisch Hall

Nicht zu vergessen in der Haller Theaterlandschaft sind Gerhards Marionetten. Sie sind Baden-Württembergs größtes und ältestes Puppentheater. Und anspruchsvoll formulierte Texte kann man bei Literatur live sowie in regelmäßigen Poetry Slams genießen. 

Kunsthalle als neuer Magnet

Wenn man heute jemandem erzählte, wo man wohnt, ist die Reaktion oft: „Schwäbisch Hall? Oh, wie schön. Wir besuchen regelmäßig die Kunsthalle Würth, und in den Freilichtspielen waren wir auch schon.“ Die 2001 eröffnete Kunsthalle Würth auf dem Gelände der früheren Löwenbrauerei lockt mit Wechselausstellungen vorwiegend zeitgenössischer Kunst zigtausende Besucher aus nah und fern an. In Kürze wird sie sogar noch erheblich erweitert. Und die Johanniterkirche gleich neben dem Kocher in Hall steht dem kaum nach. Dort werden vorwiegend sakrale Kunstwerke in der Dauerausstellung „Alte Meister in der Sammlung Würth“ gezeigt. Das Gemälde „Madonna des Bürgermeisters Jacob Meyer zum Hasen“ von Hans Holbein dem Jüngeren ist das spektakulärste Einzelwerk in dieser Ausstellung. Es zählt zu den berühmtesten Gemälden des 16. Jahrhunderts. Wer es noch nicht kennt, sollte den Sommer unbedingt zu einem Besuch der Johanniterkirche nutzen: Im Herbst geht die Holbein-Madonna für einige Zeit als Leihgabe an das Frankfurter Städel-Museum, wo sie auch ausgestellt war, bevor die Sammlung Würth sie 2012 erwarb.

Wandgemälde wird zum Wahrzeichen

Zudem gibt es in Schwäbisch Hall zwei überregional bedeutende Museen der öffentlichen Hand: Das Hällisch-Fränkische Museum bietet neben seinem Bestand beachtenswerte Sonderausstellungen. Derzeit läuft dort eine mit hohem Aufwand eingerichtete Schau über archäologische Ausgrabungen in Langenburg-Unterregenbach. Die alten Bauernhäuser und andere historisch bedeutsamen Gebäude im Hohenloher Freilandmuseum in Wackershofen sind vor allem für Schulklassen und Familien attraktiv. Weitere Kunstgenüsse bieten Kunstvereine und Galerien. Bei der Kunst im öffentlichen Raum sind vor allem die Wandgemälde aus dem „Metropolink“-Festival zu nennen, an dem die Stadt Hall seit 2017 teilnimmt. Jenes am Karl-Kurz-Haus gegenüber dem Hessentaler Bahnhof ist binnen kurzer Zeit zu einem Wahrzeichen Hessentals geworden.

Die Musik ist in all ihren Facetten in der Stadt vertreten, von der Klassik, für die der Verein Kammerkonzerte Schwäbisch Hall, die städtische Musikschule, die Musik an St. Michael und andere Veranstalter sorgen, über das Jazzfestival des Jazzclubs bis zu tanzbaren Klängen, die im Club alpha 60, im Anlagencafé, in der Kantine 26 und in weiteren Clubs live aufgeführt wird. Was Kultur angeht, bleiben in Schwäbisch Hall nur sehr wenige Wünsche offen. Von Monika Everling

Fest auf dem Haalplatz sowie Online-Umfrage

Höhepunkt der HT-Sommeraktion ist das Fest am Dienstag, 18. Juli, 18 Uhr, auf dem Haalplatz. Der Kleine Siedershof tritt auf. Die Jugendfeuerwehr bietet Mitmachtstationen. Sieger eines Kindergarten-Malwettbewerbs werden gekürt. Es wird bewirtet. HT-Mitarbeiter stehen für Gespräche bereit. Oberbürgermeister Daniel Bullinger stellt sich auf der Bühne den Fragen des Redaktionsleiters Dr. Marcus Haas. Ab 20 Uhr tritt der Schlagerstar Carmen Lehmann auf. Der Eintritt ist frei. Das Haller Tagblatt startet zudem eine Online-Umfrage zur Zufriedenheit mit der Entwicklung und den Angeboten in Hall. Abstimmung auf www.mein hallertagblatt.de/hall

Daten und Fakten

Orchester zum Mitspielen
Junge Philharmonie,
das Fortgeschrittenen-Orchester der städtischen Musikschule

Haller Sinfonieorchester
Ensemble aus Profis und fortgeschrittenen Laien, eine Probenphase pro Jahr an Wochenenden im September, etwa drei Konzerte Anfang November

zudem Musikvereine, Posaunenchöre, Chöre der Musik an St. Michael, weitere Kirchenchöre, Gesangsvereine, Bands.


Öffnungszeiten der Museen

Kunsthalle Würth
täglich 10 bis 18 Uhr, Eintritt frei. Die derzeitige Ausstellung „Rosenrot, Grasgrün, Quittengelb“ läuft noch bis 5. November

Johanniterkirche Schwäbisch Hall
Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen 11 bis 17 Uhr, Eintritt frei, Dauerausstellung „Alte Meister in der Sammlung Würth“

Hällisch-Fränkisches Museum
Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr, Eintritt frei. Derzeitige Sonderausstellung: „Über 1000 Jahre Unterregenbach“, bis 29. Oktober

Hohenloher Freilandmuseum
bis September Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr, Oktober und November 10 bis 17 Uhr. An Feiertagen und in Schulferien auch montags geöffnet. Bis 15. November.

Galerie am Markt
des Haller Kunstvereins, zeitgenössiche Kunst, geöffnet Mittwoch bis Freitag 15 bis 18 Uhr, Samstag und Sonntag 11 bis 17 Uhr, Eintritt frei.

Veranstaltungen
Unsere Zeitung veröffentlicht täglich einen Veranstaltungskalender, einen weiteren gibt es auf www.schwaebischhall.de