Albert Schweitzer hat gesagt: „Das Glück ist das Einzige, was sich verdoppelt, wenn man es teilt.“ Für viele Menschen ist der Bund fürs Leben der Schritt, um das doppelte Glück perfekt zu machen. Damit die Hochzeit als einer der schönsten Tage im Gedächtnis bleibt und nicht in Stress ausartet, ist die rechtzeitige Vorbereitung das A und O.
Es hängt von der Größe ab
Der ideale Planungszeitraum hängt maßgeblich von der Größe der Hochzeit ab. Darauf weist Sonja Schulz von der Seite Hochzeitsportal24 hin. Für eine Durchschnittshochzeit mit 80 Leuten und 15 000 Euro Budget würde sie mindestens anderthalb Jahre vorher anfangen.
„Möchte man im Sommer heiraten, eher zwei Jahre, wegen der Location-Suche.“ Kleinere Hochzeiten mit 30 Leuten sind dagegen laut der Expertin durchaus in zwei, drei Monaten planbar.
Gemeinsam geht’s besser
Gemeinsam geht alles nicht nur besser, sondern macht auch mehr Spaß – es ist deshalb sinnvoll, sich bei der Vorbereitung von Freunden oder der Familie unterstützen zu lassen. Immer mehr Paare wenden sich auch an professionelle Hochzeitsplaner.
Empfehlenswert ist in jedem Fall eine Checkliste mit allen wichtigen Positionen plus jeweiligem Zeitfenster. Was muss bis wann erledigt sein? Was ist bei den einzelnen Punkten besonders wichtig und sollte bedacht werden? Zum Beispiel Barrierefreiheit bei der Location, Übernachtungsmöglichkeiten, vegetarisches Essen und ähnliches.
Wie groß ist das Budget?
Nachdem das Paar die Art der Hochzeit für sich festgelegt hat (Kirche? Freie oder standesamtliche Trauung?) steht am Anfang der Planung wie so oft die Frage nach den finanziellen Mitteln. Wie viel Geld soll und kann für die Location, Essen, Musik, Einladungskarten, Deko, Kleidung etc. ausgegebenen werden?
Wer soll dabei sein?
Die Höhe der Kosten hängt vor allem von der Anzahl der Gäste ab. Also steht auch diese Frage ganz am Anfang: Wer soll dabei sein? Paare, die in einem kleinen Kreis heiraten wollen, können zum Beispiel im Rahmen eines Polterabends oder Umtrunks Kollegen, Bekannte oder Nachbarn einbeziehen. Steht die Zahl der Gäste fest, geht es an die Auswahl der Location und schließlich des genauen Datums.
Save the date
Dann kann man schon mal Save the date-Nachrichten versenden. Die Einladungen sind dann zwei bis drei Monate vor der Hochzeit dran. Ohne Vorankündigung sollten die Einladungen etwa ein halbes Jahr vorher raus. Am besten bittet man um eine konkrete Zu- oder Absage bis zu einem gewissen Termin für die finale Planung der Gästezahl.
Motto für die Hochzeit
Der Ort, das Kleid, der Anzug, die Deko, die Einladungen, das Essen, die Musik – wer nach Inspirationen für Hochzeitsfeiern sucht, wird schnell fündig und kann leicht überfordert sein. Es gibt ein großes Angebot für jeden Geschmack und jedes Preisniveau.
Wichtig ist, dass das Brautpaar weiß, was es will und sich so schon bei der Planung wohlfühlt. Professionelle Hochzeitsplaner empfehlen, ein Motto für die Feier zu wählen und dieses durch alle Positionen – vom Brautkleid bis zum Buffet – durchzuziehen. Das Motto kann auf der Stimmung basieren, die man sich auf der Feier wünscht, also zum Beispiel „authentisch und locker“. Oder es kann eine Besonderheit des Paares aufgreifen wie ein gemeinsames Hobby, die Art des Kennenlernens oder einen kulturellen Unterschied. Den Dienstleistern sollte man seine Wünsche klar kommunizieren. Claudia Wohlhüter
Was kostet eine Hochzeit?
Wie viel Geld geben Hochzeitspaare für ihren großen Tag aus? Das hängt ganz davon ab…
Wie viel kostet eine Hochzeit? Das lässt sich kaum pauschal beantworten. Der Profi-Fotograf für den ganzen Tag oder nur für die wichtigsten Augenblicke, ein DJ oder die professionelle Partyband – die Kosten schwanken je nach den individuellen Ansprüchen ganz erheblich.
Kein Wunder, dass in der Budgetfrage laut Umfragen ein enorm hohes Streitpotential liegt. Die gute Nachricht: Mit nahezu jeder Summe lässt sich eine tolle Hochzeit auf die Beine stellen. Wichtig ist vor allem, dass Beide sich einig sind, wie sie sich ihre Traumhochzeit vorstellen. Dann kann bei nicht so wichtigen Punkten gezielt gespart werden.
Wurden alle Kostenfaktoren bedacht?
Die Liste der Posten, die rund um eine Hochzeit Geld kosten, kann sehr lang sein: Location, Hochzeitskleid, Anzug, Ringe, Essen, Getränke, Fotograf, DJ, Deko, Einladungen, Geschenke für die Gäste, Tanzkurs für den Hochzeitswalzer, Feuerwerk, Flitterwochen…
Oft unterschätzt: Essen und Mietkosten
Gerne unterschätzt wird laut Hochzeitsplanerin Nikola Stiefelhagen, dass eine Hochzeitsfeier in der Regel länger dauert als ein normales Essen und die Gäste die ganze Zeit verköstigt werden wollen. Die Miete für die Location ist ebenfalls oft deutlich teurer, als es die Paare bei der Budgetplanung veranschlagen, hat sie beobachtet.
An welchen Positionen lässt sich noch sparen?
An ganz vielen Stellen lässt sich aber sparen. Einige Beispiele: Cocktails und Schnäpse von den Getränken ausschließen, einen DJ statt einer Band buchen, Bastelarbeiten bei der Deko übernehmen. Der eigene Anspruch ist hier die einzige Richtschnur. Das größte Sparpotenzial ist die Anzahl der Gäste. Wer mit kleinem Budget arbeiten muss, kann den Freundeskreis danach abklopfen, ob jemand etwas Besonderes beisteuern kann. rät „Vielleicht gibt es jemand, der gut singen kann? Oder ein Bekannter hat ein cooles Auto, dass man für die Hochzeit nutzen kann?“, so Sonja Schulz von der Seite Hochzeitsportal24. dpa/cw
Info Zwischen 10 000 und 20 000 Euro gibt laut der Internetseite Hochzeitsportal24 das durchschnittliche deutsche Paar für die Organisation seiner Hochzeit aus. Der Bund deutscher Hochzeitsplaner nennt eine doch sehr große Investitionsspanne zwischen 25 000 und sage und schreibe 350 000 Euro.
Die Hochzeits-Trends 2020
Paare wollen aktuell vor allem eines: Weg von den üblichen Traditionen und durchgetakteten Feiern, sagt Sonja Schulz, Leiterin der Plattform Hochzeitsportal24. Ein Trend ist der „festliche Hippie-Stil“, bei dem es viel lockerer als bei üblichen Hochzeitsfeiern zugeht. Es wird z.B. draußen ums Lagerfeuer statt drin in der Location auf der eigentlichen Tanzfläche getanzt.
Derzeit ist die Scheunen-Hochzeit besonders beliebt. „Sie ist festlich, aber auch ein bisschen rustikal - was wiederum den Druck vom Brautpaar nimmt, alle Traditionen und Erwartungen an eine typische Hochzeit erfüllen zu müssen“, so Schulze. Bei den Farben sind natürliche Töne angesagt. dpa/cw