Springreiter-Ass Andreas Wittlinger: Ein Urgestein mit hauseigenem Stall
Sonderveröffentlichung

Hohenzollern Reitturniere Springreiter-Ass Andreas Wittlinger: Ein Urgestein mit hauseigenem Stall

Einer, der das seit Jahren erfolgreich vormacht und vor heimischem Publikum gerne starke Runden im Springparcours dreht, ist Springreiter-Ass Andreas Wittlinger.

Andreas Wittlinger ist mittlerweile 60 Jahre alt, hat seine Springpferde daheim in Balingens Stadtteil Heselwangen stehen und freut sich für das RSZ Hohenzollern startend an den fünf Turniertagen auf sein Heimspiel in Bisingen. Foto: Frank Häusler

01.10.2024

Die Hohenzollern Reitturniere sind seit Jahren ein bestens geeignetes Parkett für die zahlreichen Lokalmatadore aus hiesigen Ställen. Erst mit anpacken, um das große Spektakel tatkräftig zu unterstützen und ein wenig mit dazu beitragen, um den Oktober-Klassiker später erfolgreich gedeihen zu lassen. Selbst in den Sattel steigen wollen die meisten aber auch. Einer der das seit Jahren gelungen vormacht und vor heimischer Kulisse gern starke Runden im Springparcours dreht, ist Springreiter-Ass Andreas Wittlinger. Die ganze Reitsportsaison ist er unter seinen Vereinsfarben des Reitsportzentrums Hohenzollern unterwegs. Und der Balinger kehrt dabei so gut wie nie ohne Platzierungsschleifen zurück. „Andreas Wittlinger gilt wirklich als ein Urgestein bei uns im Verein und das immer erfolgreich“, lobt Catrin Meiser-Feyrer, die Turnierleiterin der bevorstehenden Hohenzollern Reitturniere. Der letzten Oktober 60 Jahre alt gewordene S-Klassespringreiter möchte beim Hausturnier erneut fleißig Schleifen sammeln. „Mein Name steht auch in der Turnierleitung, zuständig bin ich aber vor allem fürs Einweisen der anreisenden Lkw und die Stallungen, wenn alle an ihrem Platz sind, kann ich mich wieder aufs Reiten konzentrieren“, schildert der Springreiter. In den Erfolgsdaten des Hohenzollern-Springreiters, der abseits des Reitsports Unternehmensberater ist und sich als waschechter Amateur bezeichnet, stehen immerhin 14 Siegesritte in der schweren Klasse. 

Seinen letzten S-Sieg feierte Andreas Wittlinger im Juli mit dem gewonnenen Großen Preis von Pfullingen, da hatte er Carlo Magno gesattelt. Das holsteinisch gezogene Springpferd erblickte 2011 bei Parcourschef Markus Roll in Jettingen das Licht der Welt, wurde von Tochter Anna Roll über Nachwuchsspringpferdeprüfungen in den Sport geführt und zeigt nun im dritten Jahr in Folge unter Andreas Wittlinger immer wieder siegreiche Runden in der mittelschweren und schweren Klasse. Neben Carlo Magno läuft aktuell zudem der elfjährige und damit zwei Jahre jünger Oldenburger Kaschmir gute Runden in den Hauptprüfungen, war ebenfalls schon siegreich in Klasse S. Der Löwenanteil unter den Wittlinger-S-Siegen geht aber aufs Konto seines einst selbstgezogenen und 2006 geborenen Graf Gargie. Der mittlerweile 18 Jahre alte Grafenstolz-Sohn sei weiterhin topfit, berichtet sein Reiter. „Aber altersbedingt“, so der Hohenzollernspringreiter, „lasse ich ihn diese Saison überwiegend in der mittelschweren Klasse laufen, da kämpft er weiterhin super mit und ist echt willensstark.“ 

Eines zeichnet Andreas Wittlinger in dieser Saison besonders aus. Immer wieder kehrt der Reitsportler im Sattel verschiedenster Springpferde von einem Turnier siegreich heim. Goldschleifen gingen sowohl an Carlo-Magno, Kaschmir und Graf Gargie als auch an einen neunjährigen Vierbeiner mit dem fast unaussprechlichen Namen Sipsmith Sloe oder die erst sechsjährige Nachwuchsspringpferdehoffnung Vivre La vie. Das Zuhause der Springpferde ist direkt auf seiner eigenen Reitanlage, ein Stall im Balinger Stadtteil Heselwangen. Einen Reitlehrer oder Turniercoach? Den hat Andreas Wittlinger nicht. „Ich mache“, sagt er, „alle meine Sachen allein, mein drei Jahre jüngerer Bruder Hans-Jörg hilft mir manchmal aus und vielleicht zweimal im Jahr geht’s auf einen Lehrgang nach Bisingen.“ Nun, bei der bevorstehenden Heimkulisse, möchte der Lokalmatador vor allem den Samstagshöhepunkt, die Qualifikation für das Hallenchampionat, gut bestreiten. Ein Liebäugeln mit reichlich Qualifikationspunkten ist angestrebt. „Mal sehen, ob ich da noch was reißen kann und dann sehe ich auch“, schildert der 60-Jährige, „wie lange meine Saison tatsächlich geht, nach Bisingen fahre ich immer gern zu dem Böblinger Reitturnier und ein paar kleinere Turniere vielleicht auch noch – von der Schley erhalle Mitte November darf ich bis zu meinem Auftritt in Bisingen in der Qualifikation ja noch träumen.“ Frank Häusler