Was treibt eine vierköpfige Familie an, aus einem alten Jagdschloss eine Wellnessoase zu zaubern? Etwa der Schlossgeist? „Möglicherweise ein bisschen“, sagt Juniorchefin Viktoria Dumler schmunzelnd. Doch Spaß beiseite. Wer sich mit der Familie an einen Tisch setzt, erkennt schnell, wie rührig, enthusiastisch und kompetent das Gespann ist. „Für mich ist es besonders schön, meine Töchter im Unternehmen zu haben“, freut sich Josef Dumler, dessen Herz für die Küche schlägt. Während sich „seine Damen“ um das Wohl der Gäste kümmern und im operativen Bereich tätig sind, kreiert der Koch Köstliches in Töpfen und Pfannen. „Unsere Gäste verwöhnen wir mit gehobener regionaler Küche“, betont Josef Dumler.
Stets ein bisschen besser
Der ausgeprägte Teamgeist aller Mitarbeiter, die liebevoll Schlossgeister genannt werden, ermögliche es, jeden Tag ein bisschen besser zu werden, ist sich der Küchenchef sicher und ergänzt: „Mit viel Leidenschaft arbeiten wir gemeinsam nach unserem obersten Gebot: dem Wohl aller Gäste bei uns im Hotel Schloss Döttingen.“ Um alle Generationen und jedem Anspruch gerecht werden zu können, überlegen sich die kreativen Schwestern Alexandra und Viktoria ständig neue Begeisterungskonzepte. „Wir haben beispielsweise Themenabende wie Ladies Night und Candlelight in unserem Wellness-Bereich“, erzählt Alexandra Dumler. Doch auch im Day-Spa und für Übernachtungsgäste gebe es immer wieder besondere Specials, die Lust auf einen Aufenthalt im kleinen Braunsbacher Teilort machen würden.
Viel Kraft und Energie
Man merkt, dass die Herzen von Alexandra und Viktoria Dumler für die Familientradition schlagen. Für die Weiterentwicklung und Einführung eines eigenen Konzeptes haben sich die Geschwister mit aller Kraft eingesetzt. „Wir haben uns viele Locations angeschaut, bevor wir selbst tätig wurden“, erzählt Alexandra Dumler. Materialien wurden verglichen und ausgewählt, Handwerker organisiert, Farben und Teppiche bestimmt und das Beautyangebot besprochen. Zur Anwendung kommt übrigens die Marke Vinoble, eine hochwertige vegane Spa-Kosmetik aus Österreich, die aus Weintrauben gewonnen wird. Die Produkte werden laut Hersteller nachhaltig produziert. „Diese Philosophie passt gut zu unserer Einstellung“, freut sich Viktoria Dumler und zeigt auf eine Verpackung aus Holz.
Ein Schlössle mit reicher Geschichte
Klein und anmutend zeigt sich das heutige Hotel Schloss Döttingen. Als Wasserburg wurde es um das Jahr 1200 erbaut.
Das kleine Dorf Döttingen, ein Teilort von Braunsbach, galt früh als zentraler Punkt in der Region. Grund dafür war, dass dort zwei wichtige Wegverbindungen kreuzten, und zwar die von Kupferzell nach Gerabronn und die am Kocher verlaufende Straße von Schwäbisch Hall über Döttingen nach Künzelsau.
Es wird vermutet, dass zur Sicherung der Altstraßen am südlichen Bachufer des Ortes eine Wasserburg erbaut wurde, die 1225, wie das ganze Dorf Döttingen, im Eigenbesitz der Herren von Bachenstein war.
Neuer Besitzer
Im Jahr 1584 überging der Besitz an Graf Friedrich zu Hohenlohe, Offizier und Gelegenheitsdichter. Unter dem Baumeister Thomas Fähndrich ließ er das Schloss als vierflügelige, quadratische Renaissanceanlage mit umlaufendem Wassergraben neu errichten. Dadurch ist davon auszugehen, dass die ursprünglichen Gemäuer der Wasserburg nicht mehr erhalten sind.
Bevor das Schloss im Jahr 1836 in den bürgerlichen Privatbesitz der Familie Bruckmann-Lohr überging, wurde 1781 der Nordflügel neu erbaut und 1807 der Südflügel umgebaut. Im Privatbesitz wurden 1911 der Südflügel abgebrochen und das dritte Geschoss des Mittelbaues abgetragen.
Eine neue Geschichte schrieb das Schloss mit der Eröffnung einer kleinen Pension im Jahr 1961. Mit viel Kraft und Ehrgeiz wurde es in den Jahren von 1959 bis 1961 renoviert und einzelne, im Zweiten Weltkrieg zerstörte Teile neu aufgebaut. Von da an erfuhr das Hotel einen Aufschwung. Bereits 1970 wurde ein erstes Gästehaus erbaut und die Pension als Tagungsstätte ergänzt.
Ständige Erweiterung
Der Südflügel wurde 1975 neu erbaut. Heute befindet sich dort das Restaurant sowie Gästezimmer. Vor 1980 ging das Gebäude des alten Amtshauses in den Besitz der Familie Bruckmann-Lohr über und wurde schnell zu einem Gästehaus mit Tagungsräumen umgebaut. Mit der zweiten Generation, der Familie Lohr-Dumler, wurde ein weiteres Gästehaus im Jahr 1991 erbaut.
Heute wird das Hotel in der dritten Generation durch die Schwestern Alexandra und Viktoria Dumler geführt. Sie stellten mit einem neuen, ambitionierten Projekt die Weichen für die Zukunft: Im August 2018 startete der Neubau der Wellness- und Spa-Anlage. Nun ist sie fertig und steht fortan Hotelgästen und Day-Spa-Nutzern zur Verfügung. pm