Er gilt als der schönste dörfliche Weihnachtsmarkt der Region und lockt seit über drei Jahrzehnten jährlich Tausende von Kauf- und Schaulustigen in die Nikolausgemeinde am Klingenbach. Am zweiten Adventssonntag, 4. Dezember, öffnet wieder für einen Tag lang das ,,Schaufenster des Kunsthandwerks", wie sich der Bisinger Weihnachtsmarkt auch gerne nennt und nennen lässt.
Schon seit vielen Jahren fiebern Kunstschaffende und Kunstliebhaber mit großen Erwartungen dem zweiten Advent entgegen. Dann öffnet der Bisinger Weihnachtsmarkt, der ihnen die Gelegenheit bietet, entweder vor sachkundigem Publikum ihre Exponate darzubieten oder - andersrum - ausgefallene und einzigartige Geschenke, Hingucker oder Dekos für liebe Menschen, sich selbst oder das traute Heim zu erstehen.
Der Markt kann auf eine einzigartige Erfolgsgeschichte zurückschauen. Sein hat sich seit Grundkonzept der Geburt im Jahr 1987 nicht verändert - und genau darin liegt sein Gewinnerrezept. Klein und schnuckelig erblickte er das Licht der Welt mit nur zwei Handvoll Ständen von Kunsthandwerkern und nur einem obligatorischen Glühweinstand. Es war ein bescheidener Versuch, etwas vorweihnachtliche Stimmung in die Kirchspielgemeinde zu bringen.
Sehr schnell stieß das Konzept aber auf eine breite Gegenliebe. Der Markt wurde bei immer mehr Liebhabern bekannt und wuchs in kurzer Zeit auf ein stattliches Maß heran. Heute nimmt er die gesamte Ortsmitte mit dem Marktplatz, dem Kirchenvorplatz und der Hauptstraße ein. Er könnte noch weiterwachsen, aber das soll er nicht und das will er nicht. Qualität statt Quantität ist sein Lebensmotto.
Gerade in Ausstellerkreisen wird hochgeschätzt, dass der Kommerzrummel fehlt und eine in die vorweihnachtliche Stimmung passende Atmosphäre gewahrt bleibt. Besucher wiederum loben die kunsthandwerkliche Qualität, die Originalität und ausgesprochene Vielfalt der angebotenen Gegenstände. Auch Fachsimpeleien, neugierige Schwätzchen und gegenseitige Anregungen prägen das Bild, das dem Bisinger Markt seine besondere Note gibt.
Info: Die Verkaufszeit am 4. Dezember beginnt um 11 Uhr und endet um 18 Uhr. Die Schirmherrschaft über die Veranstaltung hat Bürgermeister Roman Waizenegger übernommen.
Kunst und soziale Hilfen gehen gemeinsam
Neben seiner Konzeption als Kunsthandwerkermarkt besteht das zweite Geheimnis für den ungewöhnlichen Erfolg des Bisinger Weihnachtsmarktes in der guten Kooperation mehrerer örtlicher Vereine. Seit vielen Jahren zeichnet sich der Markt als Vorzeigebeispiel für das Zusammenwirken vieler Organisationen zum Gelingen einer gemeinsam getragenen Idee aus. Alleine der „Arbeitskreis Weihnachtsmarkt", der eigentliche und federführende Veranstalter, setzt sich heute aus drei ansonsten selbständigen Gruppierungen zusammen.
Im großen Saal der Hohenzollernhalle betreiben ab diesem Jahr die Nichthuldiger das Marktcafé, wo bei Kaffee und leckeren Kuchen auch ein warmes Sitzplätzchen verwöhnt. Rustikaler geht es bei den Bisinger Hexen zu, die aus ihrem Hexenwagen wieder Leberkäswecken und Pommes anbieten. Und was wäre ein Weihnachtsmarkt ohne Heiße Rote, die in bewährter Manier von den ehemaligen Teamern des Kreisjugendrings angeboten werden. Waffeln gibt es gleich zweimal, bei der Tierschutzgruppe und der Jugendkapelle des Musikvereins Zimmern. Wer eine Curry-Wurst vorzieht, ist bei der Ortsgruppe des Roten Kreuzes richtig. Heiße Maronen, Crêpes, weihnachtliches Gebäck und erstmals ein Stand mit Feuerzangenbowle runden das Speisenangebot ab.
Unterstützt wird der Markt des Weiteren durch die Katholische Kirchengemeinde, die den Platz vor der Kirche und dem Gemeindezentrum zur Verfügung stellt. Unverzichtbar in mehrfacher Hinsicht sind die Nichthuldiger, die ihre vereinseigenen Marktstände und zwei Zelte bereitstellen. Sie sorgen durch ihren Einsatz in der Küche auch dafür, dass frisch gespültes Geschirr und die beliebten Weihnachtsmarktgläser nicht ausgehen. Der Förderverein der Musikkapelle Bisingen engagiert sich beim Auf- und Abbau der gemeindeeigenen Marktstände. Schließlich ist als Mitorganisator noch die Gemeinde Bisingen zu nennen, ohne deren logistische und umfangreiche technische Hilfe eine Veranstaltung dieser Größenordnung gar nicht zu bewältigen wäre.