Zeitbombe im Bauch
Sonderveröffentlichung

Info-Veranstaltung des BWK-Gefäßzentrums Zeitbombe im Bauch

Das Gefäßzentrum des Bundeswehrkrankenhauses Ulm informiert am 21. November ab 16 Uhr. 

19.11.2023

Eine krankhaft erweiterte Hauptschlagader im Bauch, das sogenannte Bauchaortenaneurysma (BAA), gehört zu den häufigsten Todesursachen bei Männern über 65. Prominente Opfer waren Albert Einstein, Thomas Mann und Charles de Gaulle. Um ein lebensbedrohliches Platzen der Ader zu verhindern, müssen Ärzte die Aussackung rechtzeitig erkennen. Von den Betroffenen selbst wird es meistens gar nicht bemerkt - das macht es so gefährlich. 
Das Bauchaortenaneurysma äußert sich in der Regel als Bauch- und diffuse Rückenschmerzen, die eher einem „Hexenschuss“ oder einer Nierenkolik ähneln. Reißt das Bauchaneurysma, tritt sehr schnell ein lebensbedrohlicher Schockzustand ein. Aufgrund des hohen Blutverlusts nach Platzen der Hauptschlagader im Bauch verblutet der Mensch innerhalb kürzester Zeit innerlich. Nur eine sofortige Operation könnte noch helfen. Männer sind neunmal häufiger betroffen als Frauen. 

Neben einer angeborenen Bindegewebsschwäche und Arteriosklerose - also der „Verkalkung“ der Gefäße - gelten Rauchen und Bluthochdruck als Hauptrisikofaktoren. Wer einer Risikogruppe angehört, sollten sich an einem Früherkennungsprogramm durch Abtastung des Bauches und mittels Ultraschall beteiligen.
Vorsorgeuntersuchungen senken das Risiko deutlich
Eine Beseitigung der Gefahrenquelle geschieht entweder mittels Bypass-Operation über einen offenen Bauchschnitt oder minimalinvasiv durch die sogenannte endovaskuläre Aneurysmaausschaltung (EVAR). Hierbei schieben die Ärzte - meist bei örtlicher Betäubung - über einen Katheter in der Leiste des Patienten einen Stent durch die Blutgefäße vor bis zum Aneurysma. Der Stent wird anschließend aufgespannt, um die krankhafte Schlagader abzudichten und ein Aufreißen zu verhindern. Das Zentrum für Gefäßmedizin am Bundeswehrkrankenhaus Ulm ist die Anlaufstelle, wenn es um Diagnose und Therapie von Gefäßerkrankungen und -verletzungen geht. Was noch nicht jeder weiß: Im BWK Ulm werden neben den Angehörigen der Bundeswehr auch alle zivilen Patienten behandelt. Die stationäre Einweisung und/oder Überweisung von Akutfällen kann jederzeit über die zentrale Notfallaufnahme erfolgen - sie ist rund um die Uhr besetzt.

 In regelmäßigen Abständen informiert das Zentrum für Gefäßmedizin des Bundeswehrkrankenhauses Ulm im Stadthaus Ulm zu wechselnden Themen der Gefäßmedizin. Am Dienstag, 21. November, dreht sich ab 16 Uhr alles darum, wie eine Erweiterung der Bauchschlagader rechtzeitig erkannt und behandelt werden kann. Besonderen Schwerpunkt legen die erfahrenen Spezialisten diesmal auf die radiologische Diagnostik und die beiden Therapiemöglichkeiten.
Im Anschluss an die Vorträge ist ein persönliches Gespräch mit den Referenten möglich. Die Klosterhof-Apotheke Ulm-Söflingen und die Insel-Apotheke Neu-Ulm bieten Blutdruck- und Blutzucker-Messungen an.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich; Eintritt ist frei.
Von L-E Herfurth