
Das Zentrum für Gefäßmedizin der Bundeswehr am Bundeswehrkrankenhaus Ulm versteht sich als interdisziplinäres Zentrum zur Diagnostik und Therapie von Gefäßerkrankungen und -verletzungen. Durch die Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie (DGG), die Deutsche Gesellschaft für Angiologie (DGA) und die Deutsche Röntgen Gesellschaft (DGR) wurde es als „Interdisziplinäres Gefäßzentrum“ zertifiziert. Die enge Zusammenarbeit von Angiologie, interventioneller Radiologie, Neurologie, Dermatologie und Gefäßchirurgie erlaubt ein auf jeden Patienten individuell zugeschnittenes Behandlungskonzept. In regelmäßigen Abständen finden seit über 10 Jahren Informationsveranstaltungen im Stadthaus Ulm für interessierte Bürger zu wechselnden Themen der Gefäßmedizin statt. Der nächste Termin widmet sich dem Thema: Diabetisches Fuß-Syndrom, Erkennen und Behandeln. Referenten werden Priv.-Doz. Dr. Michael Engelhardt (Leiter der Gefäßchirurgie), Dr. Christian Richter (Leiter Angiologie), Dr. Klaus Efinger (Leiter Radiologie und Neuroradiologie), MHBA Dr. Marc Weihrauch (Neurologe), Prof. Dr. Karl-Heinz Orend (Senior Expert Gefäßchirurg) und Dr. Rainer Eckhardt (Orthopäde, Schwerpunkt Diabetisches Fuß-Syndrom und Amputationschirurgie) sein.
Für mehr Lebensqualität
Bei der Zuckerkrankheit (Diabetes) ist der Stoffwechsel durch Insulinmangel gestört. Es kommt zur Schädigung von Blutgefäßen und Nerven in den Beinen und Füßen, sodass das Druck- und Schmerzempfinden in den Füßen und Beinen gestört ist. Haben die Betroffene kleine, oder auch größere Verletzungen, so werden diese dadurch häufig nicht rechtzeitig bemerken. Durch das fehlende Schmerzempfinden werden verwundete Extremitäten zusätzlich nicht geschont und immer wieder neu verletzt. So entsteht das diabetische Fuß-Syndrom (DFS). Entzündungen treten dann schnell auf, die aufgrund der gestörten Durchblutung zusätzlich fortschreiten. Es droht die Blutvergiftung und das Absterben des Gewebes. Häufig ist dann nur noch eine Amputation möglich. Über 70 Prozent der Amputationen an Zehen, Füßen und Beinen werden wegen einem DFS durchgeführt. Mit dem Verlust des Körperteils ist mit Einschränkungen der Lebensqualität und auch der Lebenszeit zu rechnen. Betroffene können ihren Alltag dann häufig nicht mehr selbstständig bewältigen. Immer noch werden jährlich mehr als 30.000 Amputationen als Folge dieser Erkrankung durchgeführt. An die Diabetiker gerichtet ist zu sagen: Nehmen Sie sich Zeit für Ihre Füße, kontrollieren Sie diese täglich auf Veränderungen und Verletzungen und reagieren Sie rechtzeitig - dann muss es nicht so weit kommen! Über das Entstehen des DFS, Früherkennung und adäquate Behandlungsmöglichkeiten informieren in dieser Veranstaltung Referenten des Gefäßzentrums. Im Anschluss an die Vorträge können Interessierte und Betroffene die Referenten persönlich ansprechen. Dank der freundlichen Unterstützung der Klosterhof- und der Insel-Apotheke Neu-Ulm besteht in der Pause die Möglichkeit zur Blutdruck- und Blutzucker-Messung.
Info Dienstag, 11. März, ab 16 Uhr im Stadthaus Ulm. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, der Eintritt ist frei.