Es wird wieder ausgesprochen international“, betont Jazzclub-Vorsitzender Dietmar Winter. Musikerinnen und Musiker aus den USA, der Mongolei, den Niederlanden, Aserbaidschan und Kuba sowie natürlich aus der deutschen Jazzszene kommen vom 13. bis zum 17. März nach Schwäbisch Hall. Mit Lisa Flöss ist auch eine Haller Musikerin dabei. Und es gibt auch eine Neuigkeit für junge Besucher. „Wir bieten erstmals ein Young Ticket zu je zehn Euro für Menschen bis einschließlich 25 Jahren sowie einen günstigen Early Bird Festivalpass an“, ergänzt Kulturbeauftragte Ute Christine Berger.
Den Auftakt sollte ursprünglich Ralph Towner machen, der leider krankheitsbedingt nicht spielen kann. Stattdessen werden Conny Bauer und Nils Wogram das Festival eröffnen. Am 13. März um 19.30 Uhr treffen zwei Posaunisten und Improvisationskünstler aufeinander, die den Jazz in Deutschland über Jahrzehnte mitgeprägt haben. Dieser Abend sei einer der raren Momente, um diese beiden Ausnahmeposaunisten zusammen auf der Bühne zu erleben, heißt es in der Pressemitteilung. Das Konzert findet im Adolf-Würth-Saal der Kunsthalle Würth in Schwäbisch Hall statt.
Der Donnerstag, 14. März, startet um 19 Uhr mit dem Simon Popp Trio. Der in München lebende Schlagzeuger und Komponist Simon Popp schlage sich mit einem unglaublichen Gespür für Timing und Stimmung durch polyrhythmische Strukturen. Zusammen mit den beiden Ausnahmeschlagzeugern Flurin Mück und Sebastian Wolfgruber stellte Popp sein Drum-Trio schon auf zahlreiche Bühnen. Um 21 Uhr präsentiert der niederländische Pianist Wolfert Brederorde mit Drummer Joost Lijbaart und dem Matangi Streichquartett seine Komposition „Ruins and Remains“ - eine musikalische Kontemplation über die zerstörerische Seite der Menschheit, aber auch eine Ode an ihre Widerstandsfähigkeit. Komponiert wurde das Album zum 100. Jahrestag des Endes des Ersten Weltkriegs und wurde nun bei ECM veröffentlicht.
Der Freitag, 15. März, wird präsentiert vom Konzertkreis Triangel und beginnt um 19 Uhr mit dem Trio Reis Demuth Wiltgen. Das Trio wurde als Export Artist of the Year 2013 ausgezeichnet, ging dann weltweit auf Tournee und spielte, außer in Europa, auch in den USA, Kanada, Südamerika, Russland und vielen Ländern mehr. Ihr neues Album „SLY“ spiegele die künstlerische Identität des Trios wider. Um 21 Uhr geht es weiter mit dem Isfar Sarabski Trio. Beschreiben lasse sich die Musik wie folgt: „Orient und Okzident, moderner Jazz und Tradition, die akustische Besetzung und elektronische Club-Musik, heftiger Schwing und Folk-Melodien.“ Genau diese Gegensätze seien es, die Isfar Sarabski interessieren. Der Samstagabend am 16. März startet um 19 Uhr mit dem Trio Rössle Dähn Settelmeyer. Der Cellist Fried Dähn und der Schlagzeuger Bernd Settelmeyer fühlen sich im Zusammenspiel des Jazz der 60er Jahre besonders wohl. Immer wach, offen für alles, spontan, verspielt und kreativ. Gemeinsam mit Ekkehard Rössle am Saxophon können sie das auf der Bühne ausleben. Das Trio bereitet gerade die Veröffentlichung eines Albums vor.
Im Anschluss um 21 Uhr wird das Konzert mit Marialy Pacheco und Joo Kraus nachgeholt. Bereits 2022 waren die beiden zum Landesjazzfestival geladen. Joo Krauss erkrankte leider, weshalb das Festival von Marialy Pacheco solistisch eröffnet wurde. Die beiden versprechen eine einzigartige Kombination: eine erfrischende Mischung aus traditioneller kubanischer Musik, afrokubanischen Rhythmen, zeitgenössischem, europäischen Jazz und groovigen Clubsounds.
Tanzen zum Abschluss
Am Sonntagmorgen, 17. März, um 11 Uhr spielt das Elisa Flöss Trio in der Hospitalkirche. Die Schwäbisch Hallerin Elisa Flöss hat sich mit Tim Strohmeier und Joel Büttner zwei versierte Musiker zur Seite gestellt. Das Trio, das sich „knit“ nennt, bedient sich nicht an bekannten Strickmustern. Jedes Stück sei ein Unikat, eine jeweils eigene Idee. Zum Festivalabschluss schließlich darf wieder getanzt werden: Um 19 Uhr spielt die Band „Nighthawks“. Die Electro-Jazz-Formation kommt mit ihrem Album „Next to the Roxy“ erstmals nach Schwäbisch Hall. Das Album vereine kräftige Melodien, groovige Rhodes Sounds und satte Bässe. „Die Songs versprechen eine Reise durch viele imaginäre Filme, die noch gedreht werden sollten“, heißt es in der Pressemitteilung. So erinnere das Album an ein Kino in Köln namens „Roxy“, welches prägend für das musikalische Werk geworden ist.
JazzArt Plus
Das Rahmenprogramm zum JazzArtFestival in Schwäbisch Hall startet bereits am 3. März mit „Orte Kollektiv goes Jazz“ im Goethe-Pub. Am 8. März wird im Kino im Schafstall der Film „JAZZFIEBER. The Story of German Jazz“ gezeigt. In Kooperation mit dem Hohenloher Kultursommer gibt es wieder das junge und kreative Jazzprojekt „Upbeat Hohenlohe“ mit dem Chor des Erasmus-Widmann-Gymnasiums. Das Konzert findet am 9. März in der Hospitalkirche statt. Auch in diesem Jahr gibt es wieder eine Ausstellung. Am 14. März um 18 Uhr werden in der Ausstellung „Cover-Art“ Highlights präsentiert.
Außer dem Eröffnungskonzert finden alle in der Hospitalkirche statt. Weitere Infos gibt’s unter www.jazzart-hall.de. Der Ticketvorverkauf ist in der Tourist-Information, 07 91 / 75 16 00, und im HT-Shop, 07 91 / 40 41 21, sowie online über https://sha.eventim-inhouse.de/webshop/webticket/eventlist möglich. pm