Sonderveröffentlichung

JOBBÖRSE 2023 Allen voran außergewöhnlich

Ocularist, Drahtzieher oder doch lieber Pilzberater? Wer auf der Suche nach einem nicht ganz so gängigen Job ist, sollte sich diese sechs Berufe anschauen - sie sind allesamt äußerst ungewöhnlich, aber dennoch enorm wichtig.

Grünblättrige Schwefelköpfe - dass es sich dabei um einen Giftpilz handelt, wissen Pilzsachverständige. FOTO: ARCHIV/PETER SKOWRONEK

10.05.2023

Versicherungskaufleute, Schreinerin oder Mechatroniker - all das sind Berufe, die jeder kennt und bei denen das Aufgabengebiet recht eindeutig ist. Es gibt aber auch Jobs, die nicht so bekannt sind. Entweder weil sie weniger gefragt sind, sich im Wandel der Zeit neu entwickelt haben oder einen wirklich kuriosen Charakter aufweisen. Hier eine Auswahl von sechs wirklich außergewöhnlichen Berufen.

Der Drahtzieher

Der Drahtzieher ist keineswegs der Initiator allen Übels, der die Fäden geschickt in der Hand hält, sondern ein anerkannter Ausbildungsberuf. Drahtzieher lernen die Herstellung von Drähten und Kabeln, die in der Industrie zur Stabilisierung oder aufgrund ihrer Leiteigenschaften gebraucht werden - zum Beispiel beim Bau der Golden Gate Bridge: Ganze 129 000 Kilometer Draht kamen hier zum Einsatz. Das ,,Ziehen" der Drähte aus dem Ausgangsmaterial erfolgt zwar vollautomatisch, aber dennoch muss der Prozess überwacht werden, um im Zweifel die Qualität durch die Zugabe von Chemikalien zu verbessern. Nach der zweijährigen Ausbildung lockt ein Gehalt ab etwa 1900 Euro brutto im Monat, ein Meister erhält zwischen 2500 und 4300 Euro eine Weiterbildung lohnt sich also.

Der Ocularist

Im Fachjargon heißt der Glasaugenmacher ,,Ocularist". Sein Job ist die Herstellung von Augenprothesen für Menschen, die ihr Auge aus unterschiedlichen Gründen verloren haben. Zwar kann man mit einem Glasauge nichts sehen, aber es soll so natürlich wie möglich wirken. In einer sechsjährigen Ausbildung lernen die angehenden Ocularisten eine Mischung aus medizinischen Kenntnissen, handwerklichen Fertigkeiten und dem richtigen Umgang mit den Kunden.

Der Pilzberater

Jährlich sterben Hobby-Pilzsammler, weil sie die falschen Pilze gegessen haben, die ihren essbaren Verwandten teilweise zum Verwechseln ähnlich sehen. Damit das nicht passiert, berät der Pilzsachverständige Privatpersonen zur Essbarkeit von Pilzen. Daneben gehören auch Kontrollen auf Märkten, Vorträge und Exkursionen rund um den Pilz zu den Aufgabenbereichen des Pilzsachverständigen. Neben jeder Menge Fachwissen gehört deshalb die Kompetenz, gut mit Menschen umgehen zu können, zu den Einstellungsvoraussetzungen. Die Ausbildung und die abschließende Prüfung bietet die Deutsche Gesellschaft für Mykologie an.

Der Unterwasser-Schweißer

Der Beruf des Schweißers ist den meisten wohl bekannt: Unter großer Hitzeeinwirkung und mit mächtig viel Funkenschlag verbindet er Metallteile. Doch was, wenn die zu schweißenden Stellen unter der Wasseroberfläche liegen? Auch hier kann man Schweißen an Schiffsrümpfen, Hafenanlagen, Bohrinseln oder anderen Unterwasser-Anlagen. Schweißer, die eine Zusatz-Ausbildung als Berufstaucher haben, können sich beispielsweise bei der ,,Schweißtechnischen Lehrund Versuchsanstalt" in Hannover zu einem dreiwöchigen Fortbildungs-Kurs anmelden.

Der Lacklaborant

Ob Küchenschrank, Auto oder Fahrrad: Zahlreiche Oberflächen sind zum Schutz mit Lack überzogen. Den stellt ein Lacklaborant her. Im Labor ist er mit dem Formulieren, Herstellen, Auftragen und Prüfen von Beschichtungsstoffen und -systemen für alle möglichen Arten von Oberflächen betraut. Zudem lernen Lacklaboranten, wie man die unterschiedlichen Lacke am besten aufträgt, welche Härtungseigenschaften sie haben und was zum Korrosionsschutz beiträgt. Weil jede Menge chemische Kenntnisse gefragt sind und es ein breites Spektrum unterschiedlicher Lacke auf der Welt gibt, dauert die Ausbildung dreieinhalb Jahre. Gefragt sind neben mathematischen und chemischen Kenntnissen vor allem Sorgfalt und Genauigkeit.

Die ,,lebende Vogelscheuche"

Hierbei geht es nicht um eine ausgestopfte Strohpuppe, die auf dem Feld steht, um die Krähen zu vertreiben, sondern um einen Beruf, der sich offiziell ,,Fachkraft für biologische Flugsicherheit" nennt. Der Einsatzort dieser Personen ist der Flughafen, wo sie dafür sorgen, dass Vögel sich bestenfalls gar nicht erst ansiedeln. Denn Vögel sind für den Flugverkehr extrem gefährlich: Gerät ein Schwarm in die Turbine des Flugzeugs, kann dies zum Absturz, bestenfalls einer Notlandung führen. Entsprechend verantwortungsvoll muss der Job ausgeführt werden.
Quelle: Aktuelle-Jobs.de