Bereits am 31. Januar 2018 gab es einen ersten Arbeitskreis mit Vertretern des Rottenburger Gemeinderats, Nutzern und der Verwaltung zum Thema Neubau der ehemaligen Hohenberg Verbundschule. Nach einer Machbarkeitsstudie und der Entscheidung für einen Neubau, kam es Mitte des Jahres 2020 dann schon zur Entscheidung über die eingereichten Vorschläge beim Vergabeverfahren für den Architektenwettbewerb. Dabei entschied ein Preisgericht über die eingereichten Entwürfe und prämierte den ersten Platz. Vorgabe war unter anderem, dass die zukünftige Josef-Eberle-Schule (JES) so ausgerichtet sein musste, dass sie dreizügig genutzt werden konnte. Inzwischen ist die Schule sogar vierzügig, mit jeweils 2-zügiger Real- und Werkrealschule.
Große Investitionen
Nach der Entscheidung des Preisgerichts zeigte sich, dass das neue Gebäude eine Kammstruktur haben wird. Der gesamte Baukörper hat drei Stockwerke. „Das passt perfekt zum umgebenden Schulcampus“, sagte der damalige Baubürgermeister Thomas Weigel. Dazu gehören dann auch weitläufige Außenraumzonen.
Der Schulhof im Norden ist geschützt, es gibt den grünen Klassenhof und im Westen den gemütlichen sogenannten Café-Hof. Die neue Schule hat zwei Haupteingänge. Bestens platziert ist natürlich der Südzugang, der gleich bei der Bushaltestelle liegt. Ein wahrer Augenschmaus ist das Foyer, das man als erstes betritt: Der Blick geht in dem hell erleuchteten Raum nach draußen, es trägt durch das Café und die Musik zu einem lebendigen Schulleben bei. Der Ganztagesbereich ist im Erdgeschoss angesiedelt und hat direkten Zugang zu den Außenbereichen. Ohnehin sind die Bereiche in „Cluster“ aufgeteilt, dank der Kammstruktur. Die Cluster liegen deckungsgleich in den Stockwerken übereinander. Das bedeutet auch, dass es klare Zuweisungen gibt: Der Inklusionsteil, eine Kooperation mit der Lindenschule, ist im 1. Stock untergebracht. Durch die Anordnung in zwei Gebäudeteile umfasst der zweite Teil die Fachklassen, die Verwaltung und die öffentlichen Bereiche. Zwischen zwei Klassenräumen liegen die Differenzierungsräume. Die kann man vielfältig nutzen, wie zum Beispiel für Einzelunterricht, Kleingruppenunterricht oder für Nachprüfungen. Die Klassenräume der Werkrealschule und der Realschule liegen immer nebeneinander. Das sorge auch für einen regen Austausch der Schüler miteinander, so die Idee dahinter.
Hell, ruhig und weitläufig

Das Erdgeschoss hat eine Nutzfläche von mehr als 1200 qm. Erstes und zweites Obergeschoss haben jeweils mehr als 1300 qm Nutzfläche, sodass diese zusammen genommen fast 4000 qm ergeben. Die Firsthöhe beträgt 12,7 Meter.
Die Projektkosten werden sich voraussichtlich auf 22,24 Millionen Euro belaufen. Das zeigt: Man hat an der technologisch-ökologischen Ausrichtung nicht gespart. So gehört zum Energiekonzept eine High-Tech-Lüftung, Nachtauskühlung und ein KfW-Standard von 55. „Wir haben aktuell um die 350 Schüler und Schülerinnen“, berichtet Schulleiter Johannes Pitsch. Die Schüler hätten bei Schuljahresbeginn „große Augen gemacht“, als sie das neue Gebäude erstmals sahen. Die Helligkeit, die Ruhe, das Weitläufige strahle auch auf die Schüler aus, meint der Schulleiter. Tatsächlich ist das Gebäude samt den Außenanlagen absolut beeindruckend. Schwungvoll, modern, einladend und mit einer attraktiven Architektur reiht es sich wie ein neuer Leuchtturm in den gesamten Schulcampus ein.
Tag der offenen Tür
Diesen Samstag um 10 Uhr wird die Einweihung der Josef-Eberle-Schule in der Jahnstraße 25 gefeiert. Die Räumlichkeiten werden gesegnet, man kann das Gebäude besichtigen. Am Nachmittag ist ein Tag der offenen Tür mit Programm und Verpflegung.