Es ist ein städtebaulich kühnes Projekt, das sich in der Kirchgasse 15 seiner Vollendung nähert. Die Familie Rupp hat hier, in unmittelbarer Nachbarschaft der Martinskirche in vergangenen Monaten ein Materiallager und eine Gerätehalle erstellt. Für die Errichtung des Lagers mit seinen Hochregalen wurden 1700 Quadratmeter Fläche überbaut, während die Halle weitere 1500 Quadratmeter umschließt. Enorme Mengen Stahl und Beton waren notwendig.
Später ist das Wenigste davon sichtbar. Die Halle erstreckt sich in den Nähberg hinein, sodass der vordere Teil nach Norden ebenerdig dasteht, der größere jedoch mit dem natürlichen Verlauf des ansteigenden Geländes abschließt. Er liegt also unterirdisch, später von Erde überdeckt und begrünt. Zur Martinskirche hin sichtbar sind am Schluss „nur“ die vier noch zu errichtenden Büros der Rupp-Brüder und die drei darüber liegenden Familienwohnungen. Dabei verbleibt die Firsthöhe der Wohnungen unterhalb der des nebenstehenden Pfarrhauses.
Damit sind die vier Unternehmen der Familie Rupp an einem Ort vereint: Die von Vater Karl-Josef Rupp 1997 gegründete Baufirma, in die inzwischen Sohn Alexander als Geschäftsführer mit eingestiegen ist; weiterhin das von Sohn Jürgen Rupp gegründete Architekturbüro (ARCHITEKTUR-ring), dann das von Sohn Matthias Rupp, Ingenieurbüro geleitete TRAGWERK-ring und schließlich die gemeinsame Generalunternehmung BAUWERK-ring. „Dann ist alles in einer Hand und an einem Platz“, verdeutlicht es Matthias Rupp.
Geplant und konstruiert haben den Komplex natürlich die Rupps selbst. Dabei wurde in der Hauptsache Dämm- und Isolierbeton verbaut. Solarthermie und Fotovoltaikmodule auf den Dächern und an den Wänden versorgen das Anwesen mit Energie. 350 Kilowatt Peak sollen sie in der Spitzenleistung erbringen. Von dem, was an Energie für die eigenen Wärmepumpen übrig bleibt, könnte man theoretisch noch einen Teil der Nachbarschaft versorgen, eine sogenannte „Quartierslösung“ schaffen.
Name folgt der Tradition
Zunächst trug das Vorhaben - der Postadresse folgend - die sehr technisch klingende Bezeichnung „K 15“. Mit der Umbenennung in „Bitze“ trugen die Rupps dem Gedanken Rechnung, dass sich in ihrem Projekt Familientradition und Zukunft verbinden. „Bitze“, so heißt von Alters her - und jedem Ringinger bekannt - das Gewann, an dem ihr Komplex entsteht. Er dürfte im kommenden Jahr vollends fertiggestellt sein. bad
Am Sonntag kann man sich umsehen
Versprechen 2022 stellten Jürgen, Alexander und Matthias Rupp ihr Großprojekt im Ortschaftsrat und im Gemeinderat vor. Damals versprachen sie, die Bevölkerung auf dem Laufenden zu halten. Am Sonntag besteht nun die Möglichkeit, sich auf dem Gelände umzusehen - bei Blasmusik und Bewirtung. Eine Werkschau gibt es außerdem. Los geht's in der Ringinger Kirchgasse 15 um 11 Uhr. Die Rupps freuen sich über alle Besucher (siehe auch Infokasten auf der gegenüberliegenden Seite).