Jeder Kaffeetrinker pflegt seine eigenen Rituale. Manche gehen dabei mit den Trends, andere vertrauen auf die Tipps, die schon die Großeltern befolgt haben. „Es gibt wenig Wichtigeres, wenn es um Kaffee geht, als die Frische meiner Zutaten“, sagt Horst Dietrich, Barista, Kaffeecoach und Blogger. Hochwertige, frisch geröstete Bohnen sind essenziell für eine köstliche Tasse Kaffee.
Die Mühle öffnet das Herz des Kaffees
Wichtig für ihn ist eine gute Mühle. Optimal ist es, die Bohnen direkt vor dem Kochen zu mahlen. Dietrich weist darauf hin, dass Kaffeepulver bereits 15 Minuten nach dem Mahlen die Hälfte seiner Aromen verliert. Wer Filterkaffee trinken will, mahlt die Bohnen etwas gröber. Pulver für Espresso hingegen darf fein gemahlen werden.
Ein bisschen tricksen mit Zucker oder Salz
Das Ziel beim Kaffeebrühen ist die Balance zwischen Säure und Bitterstoffen. Was so theoretisch klingt, braucht niemanden abzuschrecken, so der Barista. Denn die meisten Kaffeegenießer würden intuitiv erfassen, ob das Gleichgewicht zwischen sauer und bitter stimmt und sich die Aromen optimal entfalten. Stimmt es nicht, darf ein bisschen getrickst werden. Mit Zucker schmeckt der Kaffee weniger bitter, die Säure hingegen bleibt erhalten. Eine Prise Salz ins fertige Getränk streuen, hilft ebenfalls den bitteren Geschmack abzumildern. Und auch der Schuss Milch puffert die bitteren Noten ab.
Apropos Milch, für Cappuccino, Latte Macchiato und Co ist Milch unerlässlich. Je mehr Fett die Milch enthält, desto cremiger schmeckt die Kaffeespezialität. Wie gut sich Milch aufschäumen lässt, hängt jedoch nicht mit dem Fett-, sondern mit dem Proteingehalt der Milch zusammen. Der sollte bei 3,2-3,8 Prozent Protein liegen. Kuhmilch fällt in diesen Bereich. Bei Milchersatzgetränken, zum Beispiel aus Hafer, empfiehlt Dietrich sogenannte Barista-Editionen zu kaufen. Diese sind mit Proteinen angereichert und lassen sich, im Gegensatz zum normalen Milchersatzgetränk, gut aufschäumen.