Denn die Früchte des Kaffeebaums werden als Kirschen bezeichnet. Unreif sind sie klein, Grün und hart – so wie man es von Süß- oder Sauerkirschen auch kennt. Bis sie reif sind, dauert es rund zehn Monate. In dieser Zeit ändert sich ihre Färbung von Grün nach Gelb und schließlich zu Rot.
Mit Liebe von Hand gepflückt
Da an einem Zweig Kirschen unterschiedlichsten Reifegrades hängen, kann man die Ernte keiner Maschine überlassen. Die würde alles abernten, egal ob Rot oder Grün. Kaffee wird daher nach wie vor Handgepflückt. Im nächsten Schritt folgt die Aufbereitung, wobei das Fruchtfleisch und die Schale entfernt werden. Dafür gibt es verschiedene Varianten, manchmal kommt sogar Wasser zum Einsatz. Zurück bleibt die eigentliche Bohne, die zu diesem Zeitpunkt noch hell ist. In der Sonne werden die Kaffeebohnen getrocknet. Dabei ist es wichtig, dass sie regelmäßig gewendet werden, um Schimmelbildung zu vermeiden. Je nach Sorte und klimatischen Bedingungen dauert die Trocknung zwei bis fünf Monate. Erst dann verlassen die Kaffeebohnen ihr Ursprungsland per Schiff oder Flugzeug.
Und zwar noch bevor sie geröstet werden. Man spricht dabei von sogenanntem grünen Kaffee. Zwar könnten man auch diesen mahlen und aufbrühen, doch das Ergebnis wäre ob der vielen Säure alles andere als lecker. Die rund 800 Aromastoffe, die Kaffee so genussvoll machen, werden erst während des Röstvorgangs freigesetzt. Je länger die Bohnen geröstet werden, desto mehr Säure wird abgebaut und desto mehr Aromen werden freigesetzt. Die Röstung ist zudem maßgeblich dafür, wie der Kaffee später verwendet wird. Ob sich die gemahlenen Bohnen also zum Beispiel besser für Espresso oder Filterkaffee eignen. Doch was passiert eigentlich im Körper, wenn man Kaffee trinkt? Ist die Tasse am Morgen zum Wachwerden mehr ein Ritual oder hilft Kaffee tatsächlich beim Start in den Tag?
Der Hallo-Wach-Effekt
Beim Kaffeetrinken wird der Mundraum mit einer Fülle von Aromen geflutet. Über die Geschmacksknospen auf der Zunge entfaltet sich der Geschmack des Getränks. Doch eigentlich nimmt man die Aromen gar nicht so sehr im Mund wahr, sondern viel mehr in der Nase, wohin sie durch den Rachen gelangen. Über das Blut gelangt das Koffein im Kaffee schnell ins Gehirn. Dort beeinflusst es das Zentrale Nervensystem und signalisiert den Nervenbahnen: Volle Kraft voraus! Weiter sorgt Koffein für eine vermehrte Ausschüttung von Adrenalin und Cortisol (Stresshormon). Dadurch geht der Puls nach oben und das Herz schlägt schneller. Auch der Blutdruck steigt, wodurch man sich wacher fühlt. Der Effekt lässt nach rund drei Stunden wieder nach. Kaffee hat aber auch Auswirkungen auf die Verdauung. Denn Koffein, Säure, Gerb- und Bitterstoffe sorgen dafür, dass der Darm in Bewegung kommt. Kaffee fördert also die Verdauung und trägt so zur Darmgesundheit bei. Von Anne Meßmer
Genuss mit gutem Gewissen
Kaffee aus dem Rheingau, von der Schwäbischen Alb oder gar der Ostseeküste? Unvorstellbar.
Rund um den Erdball wächst Kaffee in 80 Ländern – Deutschland gehört nicht dazu. Die hier herrschenden klimatischen Bedingungen machen den Anbau der Bohnen unmöglich. Unser Kaffee wird also immer importiert – zum Beispiel aus Kolumbien, Vietnam oder Tansania. Da stellt sich mancher Kaffeetrinker die Frage nach der Nachhaltigkeit.
Die zwei Seiten der Nachhaltigkeit
Bei nachhaltigen Anbau von Kaffee muss man zwei Seiten betrachten: Zum einen geht es um Umweltschutz. Dabei dreht sich alles darum, so wenig Pestizide zu verwenden wie möglich und auf eine ressourcenschonende Produktion und einen klimafreundlichen Transport zu achten. Zum anderen geht es um die Menschen, die mit ihrer Arbeit unseren Genuss erst möglich machen. Dabei muss sichergestellt werden, dass diese ordentlich bezahlt werden, ihre Gesundheit durch ihre Arbeit nicht beeinträchtigt wird und die Arbeit nicht durch Kinder verrichtet wird.
Stellt sich nun die Frage: Wie erkenne ich als Käufer, dass mein Lieblingskaffee auch nachhaltig ist? Eine gute Hilfe dabei sind Siegel. Das Bio-Siegel der EU zeigt, dass der Kaffee aus ökologischer Landwirtschaft kommt. Bei seinem Anbau wurde zum Beispiel auf Gentechnik verzichtet und es wurden keine chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel eingesetzt. Das Fairtrade-Siegel weist darauf hin, dass Kaffeebauern feste Mindestpreise gezahlt werden, keine Kinderarbeit stattfindet und Umweltstandards eingehalten werden. Weitere aussagekräftige Siegel zur Nachhaltigkeit sind Rainforest Alliance, UTZ Certified und 4C, was für „Common Code for the Coffee Community“ steht. am
Kaffee als Dopingmittel
Bis 2004 stand Kaffee doch tatsächlich auf der Doping-Liste des Olympischen Komitees. Der Grund: Forscher gehen davon aus, dass Koffein unter bestimmten Voraussetzungen die sportliche Leistung steigert. Zudem wird dem im Kaffee enthaltenen Stoff Niacin eine muskelaktivierende Eigenschaft nachgesagt. Heute ist Kaffee bei den Athleten erlaubt.
Rezept
Pumpkin Spice Latte
Zutaten
1 Kürbis
4 EL Zimt
4 EL Muskatnuss
4 EL Ingwerpulver
3 EL Nelkenpulver
1 frischer Espresso Milch
Agavendicksaft zum Süßen
Zubereitung
1 Kürbis halbieren, Kerne mit einem Esslöffel entfernen und die Hälften auf ein mit Backpapier belegtes Backblech setzen. Im vorgeheizten Backofen bei 200° C (Umluft 180° C) auf der mittleren Schiene 45 – 60 Min. backen, bis das Kürbisfleisch weich ist.
2 Kürbishälften aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen. Kürbisfleisch am besten mit einem Esslöffel von der Schale kratzen, in ein hohes Gefäß geben und mit dem Pürierstab fein pürieren.
3 Für die Gewürzmischung Zimt, Muskat, Ingwer und Nelkenpulver in einer kleinen Schüssel vermischen. Agavensirup gründlich mit 1 EL Gewürzmischung vermengen, bis ein gleichmäßiger Pumpkin- Pie-Spice-Sirup entsteht.
4 Milch wie gewohnt erwärmen und aufschäumen, dann den Espresso dazugeben. Im nächsten Schritt 1 EL feines Kürbispüree und den Sirup unterrühren. In eine Tasse umfüllen, mit etwas Zimt bestäuben und heiß genießen. Quelle: hellofresh.de