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Rechtsanwalt Nikolaos Sakellariou aus Schwäbisch Hall
Sonderveröffentlichung

Kanzlei im Karl-Kurz-Haus Rechtsanwalt Nikolaos Sakellariou aus Schwäbisch Hall

Vom Fotografen zum Anwalt: Im Juli feiert Nikolaos Sakellariou das 25. Jubiläum seiner Kanzlei im Karl-Kurz-Haus in der er als Fachanwalt für Arbeitsrecht tätig ist.

Vor einem Vierteljahrhundert hat sich Nikolaos Sakellariou mit seiner Kanzlei selbstständig gemacht. FOTO: PRIVAT

04.07.2025

Seit meinem Ausscheiden aus der Politik denken viele, ich sei im Ruhestand. Aber das stimmt so augenscheinlich nicht“, erklärt Rechtsanwalt Nikolaos Sakellariou und lässt schmunzelnd seinen Blick über zahlreiche Akten gleiten, die sich auf dem Schreibtisch in seiner Kanzlei im Karl-Kurz-Haus in Hessental türmen. Am 4. Juli feiert der Jurist sein 25. Jubiläum als Rechtsanwalt. „Und darauf bin ich stolz wie Oscar“.

Immerhin liegt hinter dem Fachanwalt für Arbeitsrecht ein bewegter Karriereweg: „Meine Berufslaufbahn startete ich als Fotografengeselle, 1991 machte ich dann den Meister. Von 1987 bis 1992 war ich Bildredakteur beim Haller Tagblatt, seit 1988 auch Betriebsratsvorsitzender des Zeitungsverlages“, verrät der 62-Jährige.

Spätes Studium

Und er erinnert sich daran, dass damals auch die Motivation entstand für die künftige Tätigkeit. „Ich wollte mich bereits als junger Mann gegen Widerstände durch- und für das Wohl anderer einsetzen“. Im Alter von 29 Jahren hat Sakellariou schließlich gekündigt, um am 2. April 1992 in Berlin sein Jurastudium zu beginnen. 1995 folgte der Wechsel an die Universität nach Heidelberg. Dort legte der Jurist 1997 erfolgreich das erste Staatsexamen ab. Das zweite folgte am 1. April 2000. Nur drei Monate später wurde dann die Kanzlei eröffnet.

Diese berufliche Laufbahn nötigt Freunden und Kollegen bis heute großen Respekt ab. So schreibt Sascha Binder, Mitglied des Landtags, anlässlich des Jubiläums in einem Brief: „25 Jahre Rechtsanwalt zeigt vor allem eines, dass Du eine spannende Berufslaufbahn hinter Dir hast. Du hast in einem Alter entschieden, Rechtswissenschaften zu studieren, als ich das Studium bereits beendet habe. Ich hätte mir zu diesem Zeitpunkt nicht vorstellen können, noch einmal etwas ganz anderes zu machen.“

Und weiter: „Wir beide wissen, wie herausfordernd und anstrengend dieses Studium und die beiden Staatsexamina sind. Du hast zu diesem Zeitpunkt bereits schon Familie gehabt [...]. Dieses Studium und das anschließende Referendariat so durchzuziehen bei all den Umständen ist für mich kaum vorstellbar. Habe ich doch während meiner Studienzeit und im Referendariat keine Familie gehabt und konnte mich ganz allein auf diese Herausforderung konzentrieren.“ 

Fokus auf Arbeitsrecht

Seit der Eröffnung der eigenen Kanzlei ist Sakellariou ununterbrochen als Anwalt tätig. Seit 2007 gilt er zudem als Fachanwalt für Arbeitsrecht. Lächelnd legt er dar: „Ich habe im Arbeitsleben ja selbst alles durch – vom Lehrling bis hin zum Selbstständigen. Arbeitsrecht kann ich also.“

Als Besonderheit dieser Fachrichtung macht er aus, dass es viel Einfühlungsvermögen für beide Seiten benötigt. „Zumeist liegt ja ein Kommunikationsproblem vor zwischen Parteien, die miteinander meist mehr Zeit verbringen als mit der eigenen Familie. Daher sollte man alle Perspektiven im Blick behalten, um eine tragfähige Lösung zu finden.“ Dabei vertritt er sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber. „Bei mir steht ganz klar das Arbeitsrecht beziehungsweise die Gerechtigkeit im Fokus. Da ist es egal, für welche Seite“, betont er.

Besonders stolz ist der Haller Anwalt auch darauf, dass er im Jahr 2023 zum Mitglied der IHK-Vollversammlung Heilbronn-Franken gewählt wurde. „Für einen ehemaligen Gewerkschafts- und Betriebsratsvorsitzenden ein ungewöhnlicher Weg, der mich aber dankbar macht. Es ist ein tolles Zeichen, dass ich nach so langer Zeit als tätiger Fachanwalt für Arbeitsrecht von den Unternehmern für diese Aufgabe auserkoren wurde“, freut er sich.

Mit den Jahren folgten weitere Abschlüsse und Zertifizierungen: Im Jahr 2016 hat Nikolaos Sakellariou alle Prüfungen für den Fachanwalt für Verkehrsrecht bestanden. Nach einem Schlaganfall vor circa fünf Jahren entschied sich der Anwalt für Fortbildungen im Strafrecht. 2022 hat er auch hier alle Prüfungen bestanden und trägt seitdem den Titel des Fachanwalts für Strafrecht. „Es macht mir Spaß, Menschen zu helfen und sie in schwierigen Phasen zu begleiten“, erklärt er.

Politische Ämter

Dieses Engagement ist nicht nur der Antrieb für das Anwaltsdasein, sondern auch für zahlreiche politische Ämter und Ehrenämter. Zwischen 1998 und 2000 war der gebürtige Grieche Vorsitzender der IG Medien und des SPD-Ortsvereins in Schwäbisch Hall. Zudem saß er 25 Jahre lang im Gemeinderat der Stadt Schwäbisch Hall. 2001 erhielt der SPD-Mann das Mandat für den Landtag, 2006 und 2011 wurde er wiedergewählt.

In all der Zeit hat er weiterhin als Anwalt gearbeitet – auch als aus dem ursprünglichen Teilzeitparlament eine Vollzeit-Aufgabe wurde. Diese Doppelbelastung war nicht immer einfach und ging nur dank der großen Unterstützung von Frau und Familie – als sich der Anwalt vor 25 Jahren selbstständig gemacht hat, war er Vater von fünf Kindern. „Bis heute bin ich zufrieden, wie es läuft. Immerhin habe ich eine Arbeit, die mir Freude bereitet und meine Familie ernährt. Das darf gerne auch noch ein paar Jahre so bleiben“, meint er. ina