Studiengänge für Pflegekräfte
Die Akademisierung ist jedoch noch nicht in allen Berufen gleich weit. Für angehende Hebammen ist schon seit Januar 2020 aber zum Beispiel grundsätzlich ein duales Hochschulstudium mit dem Abschluss „Bachelor of Science“ vorgeschrieben. Die bisherige schulische Ausbildung endet mit der Übergangsfrist in diesem Jahr. Die Studiengänge nennen sich laut abi.de zum Beispiel Angewandte Hebammenwissenschaft, Hebammenkunde oder Midwifery.
Auch andere pflegerische und therapeutische Ausbildungsberufe können Interessierte vermehrt an Hochschulen erlernen. In der Pflege etwa gäbe es erste Modellstudiengänge wie Angewandte Pflegewissenschaft, Gesundheitswissenschaften oder Evidenzbasierte Pflege, informiert das Portal. Eine Übersicht zu Pflegestudiengängen gibt es etwa auf der Pflegeausbildungs-Webseite des BMG. Wer sich für den therapeutischen Bereich interessiert, kann sich beispielsweise für Angewandte Therapiewissenschaften oder auch Ergotherapie einschreiben.
Viele Studiengänge seien dual organisiert: Studienphasen wechseln sich dann regelmäßig mit Praxisphasen oder einer schulischen Ausbildung mit staatlicher Anerkennung an einer Berufsfachschule ab. Die Studiengänge sollen die Berufe nicht nur attraktiver machen und dafür sorgen, dass Absolventen künftig etwa auf Augenhöhe mit Ärztinnen und Ärzten zu Therapien beraten und entscheiden können. Die akademische Ausbildung trage auch zur europäischen Vergleichbarkeit der Abschlüsse bei, wie Michael Hümmer, Berufsberater bei der Agentur für Arbeit, erklärt. Bei den europäischen Nachbarn gäbe es entsprechende Studiengänge schon lange. dpa
Großer Bedarf an Pflegekräften
Die Zahl der Pflegebedürftigen in Deutschland steigt kontinuierlich. Nach Angaben des Bundesministeriums für Gesundheit waren Ende 2020 rund 4,3 Millionen Menschen auf Pflege angewiesen. Das Statistische Bundesamt prognostiziert für das Jahr 2050 eine Steigerung auf insgesamt 6,5 Millionen Pflegebedürftige bundesweit. djd