So klappt der Einstieg in die Pflege
Sonderveröffentlichung

Karriere in Pflegeberufen So klappt der Einstieg in die Pflege

Berufe Lust auf Pflege und eine Arbeit mit Menschen? Wunderbar! Denn die beruflichen Möglichkeiten sind äußerst vielfältig, so dass für jeden Interessenten das Passende dabei ist.

Abwechslungsreich und erfüllend: Wer in der Pflege arbeitet hat auch beste Karrierechancen. Und die Jobaussichten sind insgesamt gut. Foto: ©drubig-photo/adobe.stock.com

18.03.2023

Die Personalnot ist in Deutschland - und sie könnte sich in den nächsten Jahren weiter verschärfen. Wer sich für eine Tätigkeit in der Pflege interessiert, hat also beste Aussichten, auch einen Job zu bekommen. 

1. Hilfskräfte im Pflegebereich:
Hilfskräfte helfen Pflegebedürftigen beim Aufstehen, begleiten sie zur Toilette und helfen auf Stationen im Krankenhaus bei der Essensverteilung. Zudem räumen sie in Patientenzimmern auf - und assistieren dem Pflegefachpersonal beispielsweise beim Besorgen von Wäsche. Hilfskräfte arbeiten in Krankenhäusern sowie in Pflege- und Altenheimen, aber auch bei ambulanten Pflegediensten. Die formalen Voraussetzungen für eine Tätigkeit als Hilfskraft sind vergleichsweise niedrig. 

,,Ein Hauptschulabschluss ist nicht erforderlich, aber sicherlich hilfreich", sagt Prof. Christel Bienstein vom Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe. „Die meisten Arbeitgeber erwarten aber zumindest den Besuch eines Lehrgangs", erklärt Anke Jürgensen vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB). Ein solcher Lehrgang, den anerkannte Organisationen wie etwa das Deutsche Rote Kreuz (DRK) oder die Johanniter anbieten, gliedert sich in einen theoretischen Teil sowie ein Pflegepraktikum und umfasst insgesamt 250 bis 500 Stunden. Der monatliche Bruttoverdienst von Hilfskräften liegt laut Bienstein bei bis zu 2 100  Euro. 

2. Qualifizierte Pflegehelfer und Pflegeassistenten:
Sie gibt es neben Hilfskräften. Tätig sind sie in Krankenhäusern und Heimen oder bei ambulanten Diensten. ,,Als Pflegehelfer beziehungsweise Pflegeassistent ist qualifiziert, wer eine ein- bis zweijährige Ausbildung nach Landesrecht absolviert hat", erklärt Anke Jürgensen. Das Ausbildungsprofil ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Qualifizierte Pflegehilfskräfte unterstützen beispielsweise bei der Körperpflege, helfen beim Anziehen von Stützstrümpfen oder begleiten im Krankenhaus Patienten beispielsweise zum Röntgen. 

Im Prinzip unterscheide sich das Aufgabengebiet nicht groß von dem einfacher Hilfskräfte, so Bienstein. Der Unterschied: Die qualifizierten Pflegehilfskräfte verfügen über mehr pflegerisches Wissen und sie haben eine in der Pflege anerkannte Berufsausbildung. Der Verdienst beträgt laut Bienstein bis zu 2 400 Euro brutto im Monat.

3. Ausbildung zur Pflegefachpersonen:
 Die klassische Ausbildung zur Pflegefachperson dauert drei Jahre. Voraussetzung ist eine zehnjährige Schulausbildung. Seit 2020 gehören die früher getrennten Ausbildungen in der Kranken-, Kinderkranken- und Altenpflege der Vergangenheit an. Alle Azubis im Pflegebereich absolvieren die ersten zwei Jahre der generalistischen Ausbildung gemeinsam. 

Im dritten Ausbildungsjahr haben Azubis dann die Wahl: Entweder setzen sie die generalistische Ausbildung fort und erlangen die Berufsbezeichnung Pflegefachmann. Oder sie legen ihren Schwerpunkt auf die Pflege von älteren Menschen oder die Versorgung von Kindern - in solchen Fällen erwerben sie einen Abschluss als Altenpfleger oder Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger. Pflegefachpersonen haben vielseitige Aufgaben. Sie betreuen Patienten in stationären oder ambulanten Versorgungsbereichen pflegefachlich eigenständig, ihnen zur Seite stehen dabei häufig Hilfskräfte. 

Pflegefachpersonen versorgen Wunden, legen Verbände an und setzen medizintechnische Geräte wie etwa Überwachungsmonitore oder Beatmungsgeräte ein. Sie geben Medikamente aus, erstellen Pflegedokumentationen und Dienstpläne oder führen Patientenakten. Pflegefachpersonen verdienen laut Bienstein zwischen 3 400 Euro und 4 100 Euro brutto monatlich, schon in der Ausbildung ist ein Verdienst von 1 100 Euro brutto möglich.
djd

Karriere für Pflegefachpersonen

Auch eine akademische Ausbildung zur Pflegefachperson ist möglich. Bei primärqualifizierenden Studiengängen "Pflege" lernen Studierende wissenschaftlich fundiert und selbstständig Menschen in jedem Alter zu pflegen und zu versorgen. Wer einen solchen Studiengang absolviert, erwirbt zum Berufsabschluss den akademischen Bachelor. "Möglich ist auch, erst die dreijährige Ausbildung zur Pflegefachperson zu absolvieren und dann noch ein pflegebezogenes Studium dranzuhängen", sagt Anke Jürgensen.