Dirk Kemper ist in diesem Jahr der beste Weinfachberater Deutschlands. Dieser Meinung ist jedenfalls das in der Weinbranche renommierte, deutschlandweit erscheinende Fachmagazin „Weinwirtschaft", das den Abteilungsleiter für „Wein, Sekt, Spirituosen" des Geislinger EDEKA Gebauer offiziell zum „Weinfachberater des Jahres 2022" gekürt hat.
Freiheiten bei der Auswahl
„Megastolz" zeigt sich Kempers Chef Guido Empen über diese Auszeichnung. „Es ist unsere Philosophie, dass unsere Sortimente individuell auf die jeweilige Kundschaft ausgerichtet sind - und dafür brauchen wir Mitarbeiter wie Herrn Kemper, die den Kunden zuhören und entsprechend reagieren", begründet der Geschäftsführer der Gebauer-Märkte.
Auch Dirk Kemper freut sich riesig. Seit April 2008 leitet der heute 55-Jährige die Wein- und Spirituosenabteilung in Geislingen. Der Geschäftsleitung ist er „wirklich dankbar" für die Freiheiten, die er als Abteilungsleiter unter anderem bei der Auswahl der Weine hat.
Er nimmt sich Zeit zum Gespräch mit seinen Kunden und erfährt so deren Wein-Vorlieben. Anderen Kunden wiederum gibt er Tipps für den passenden Wein, der ihren jeweiligen Anforderungen entspricht. Und diejenigen, die sich unsicher sind, können sich am „Weinverkostungs-Automaten", der jede Woche mit neuen Weinen bestückt wird, selber eine konkrete Vorstellung machen.
Laut Dirk Kempers Schätzung kennen ihn 90 Prozent der Gebauer-Kunden mit Namen. „Dieses Persönliche ist mir wichtig - und das wurde jetzt auch ausgezeichnet", sagt er nicht ohne Stolz.
Anspruchsvolle Fortbildung
Nach Geislingen kam der gelernte Restaurantfachmann aus Solingen als Restaurantleiter im Bad Hotel in Bad Überkingen. Bereits während seiner Ausbildung war er für die Pflege des Weinkellers seines Ausbildungsbetriebs verantwortlich und ließ sich von der Vielfalt des Getränks faszinieren. Zwar darf sich Kemper nicht offiziell Weinsommelier nennen, weil er keine entsprechende Sommelierprüfung bei der IHK abgelegt hat, dafür kann er jedoch Schulungen zum Deutschen Weinfachberater am Deutschen Weininstitut und sogar Level 1 und 2 der höchst anspruchsvollen WSET (Wine and Spirits Education Trust)-Schulung vorweisen.
„Beim Level 2 ging es um die Sensorik", berichtet er und dass er sich seitdem zutraut, bei einer Blindverkostung sowohl das Herkunftsland als auch die Rebsorte von „mindestens 90 Prozent der Weine" herauszufinden.
Weil ihm das Probieren von Weinen auch nach all den Jahren noch Spaß macht, freut sich Dirk Kemper jedes Jahr auf die Düsseldorfer Weinmesse „proWein", wo er und seine Kollegen aus anderen Gebauer-Märkten sich für ihre jeweiligen Märkte die aktuellen Neuheiten aussuchen. „Dort probieren wir etwa 1000 Weine in drei Tagen", erzählt Kemper und fügt augenzwinkernd hinzu: „Probieren nicht trinken." Claudia Burst