Sonderveröffentlichung

Kernsanierung Kepler-Gymnasium Gutes altes, neues Kepi in Tübingen mit einer Kernsanierung

Renovierung des denkmalgeschützten Kepler-Gymnasiums in der Uhlandstraße. Moderne Klassenzimmer mit interaktiven Großdisplays und eine Dreifach-Wärmeschutz-Isolierverglasung für gute Klimatisierung

Das Kepler-Gymnasium in der Tübinger Uhlandstraße wurde kernsaniert. Nun haben im altehrwürdigen Gründerzeitgebäude moderne Technik wie zum Beispiel interaktive Großbildschirme Einzug gehalten. Fotos: Rose Hajdu

18.11.2024

Nach drei Jahren Generalsanierungszeit des Altbaus konnte das denkmalgeschützte ehrwürdige Tübinger Kepler-Gymnasium im Oktober wieder seiner Bestimmung übergeben werden. Modernster technischer Standard kombiniert mit Altbau-Charme: das kommt gut an.

Innen auf dem neuesten Stand der Technik, dazu das Flair des als Baudenkmal geschützten Gründerzeitbaus, von außen unverändert liebenswert: Das Tübinger Kepler-Gymnasium wurde aufwändig grundsaniert und wird nun wieder von den Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern genutzt.

Vieles ist vertraut, doch so manches hat sich geändert: Nun ist das Kepi nämlich barrierefrei zugänglich und mit einem Aufzug sind die unterschiedlichen Etagen schnell erreicht. So mancher Raum wurde umgenutzt, alle Räume wurden deutlich zeitgemäß ausgestattet. Die Klassenzimmer wurden beispielsweise mit interaktiven Großdisplays versehen.

Ziel der Sanierung war auch, die Luftqualität in den Klassenzimmern zu verbessern und zugleich Heizenergie einzusparen. So wurde im Dachraum eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung eingebaut.

Die Heizung wurde bereits vor einigen Jahren auf Fernwärme umgestellt; nun wurden zusätzlich die alten Heizkörper ausgetauscht und mit einem neuen wärmegedämmten Heizungsverteilnetz versehen.

Die oberste Geschossdecke und die Dachschrägen der beheizten Räume erhielten eine Wärmedämmung, neue Fenster mit Dreifach-Wärmeschutz-Isolierverglasung halten im Winter die Wärme drin und im Sommer draußen. Auch bei der Akustik wurde nachgeholfen: Elastische Bodenbeläge sorgen für relative Ruhe durch die Dämpfung von Trittgeräuschen, Klassenzimmertüren wurden aufgedoppelt. Neben der elektrotechnischen Anlage ist nun auch die Beleuchtung auf den neuesten Stand gebracht.

Unternehmen aus der Region

Sämtliche Bauteile des „,alten Gemäuers“ wurden überarbeitet. In Anlehnung an den bauzeitlichen Befund entstand ein modernes Farbkonzept: Je nach Himmelsrichtung kamen wahlweise wärmere oder kühlere Farben zum Einsatz.

Zusätzliche, im Unterschied zu den historischen modern gestaltete Brandschutztüren mussten integriert werden. Die Möbelfronten in den Klassenzimmern wurden - in Anlehnung an die früheren Parkettböden - in Eiche ausgeführt. Die meisten der vorhandenen Schulmöbel fanden im renovierten Kepler-Gymnasium Wiederverwendung.

Während der drei Jahre, in denen das Kepi renoviert wurde, waren Klassen, Schulleitung, Lehrerzimmer und Nebenräume in einen Containerbau ausgelagert - der Altbau war zu hellhörig, um die Maßnahmen bei laufendem Schulbetrieb umsetzen zu können.

Der Schulhof wurde neu gestaltet, dabei konnten die alten Bäume fürs Erste gerettet und erhalten bleiben. Ihnen zur Seite stehen nun einige neu gepflanzte Bäume und Büsche.

Planer und Handwerker haben während der Generalsanierung ganze Arbeit geleistet. Es ist alles andere als einfach, Historisches zu erhalten und für die neuzeitlichen Ansprüche nutzbar zu machen. Zahlreiche liebevolle Details konnten dabei erhalten bleiben. Die ertüchtigten Treppenhäuser bewahren den Charme der Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert und im Eingangsbereich konnte sogar der Trinkwasserbrunnen wieder in Betrieb genommen werden. Eine ausgesprochen geglückte Sanierung für alle Beteiligten und ganz besonders für all diejenigen, die tagein und tagaus zum Lernen und zur Arbeit ins Kepi gehen.

Ghita Kramer-Höfer