Kleiner Helfer im Kofferraum
Sonderveröffentlichung

KFZ aktuell Kleiner Helfer im Kofferraum

Es ist wichtig, ihn dabeizuhaben - doch am besten ist es immer, wenn er nicht gebraucht wird: Der Verbandskasten wird 50 Jahre.

Kleiner Helfer mit umfangreichem Inhalt: Der Verbandkasten gehört seit Jahrzehnten zum Pflichtbegleiter an Bord eines Autos. Foto: Markus Scholz/dpa-mag

08.05.2022

Meist klemmt er im Kofferraumzwischen Warndreieck und Wagenheber: der Verbandskasten. Seit 50 Jahren zählt die lebensrettende Box oder Tasche zur Pflichtausstattung im Auto, um nach einem Unfall bei der Ersten Hilfe zu unterstützen. Das kam Anfang der 1970er-Jahre sehr häufig vor.

Autofahren ohne Gurt und Geschwindigkeitsbegrenzung auf Landstraßen, ohne ABS, ESP und ohne Promillegrenzen war sehr gefährlich: 1970 starben 19 193 Menschen im Straßenverkehr in Deutschland, bei 13,94 Millionen Autos. Zum Vergleich: 2021 kamen 2569 Menschen bei Verkehrsunfällen in Deutschland ums Leben, bei etwa 59 Millionen angemeldeten Fahrzeugen.

Seit 50 Jahren für mehr Sicherheit an Bord

Krankenwagen benötigten damals lange, um einen Unfallort zu erreichen. Daher führte der Gesetzgeber zum 1. Januar 1972 die Pflicht zum Mitführen des Kfz-Verbandkastens ein, um eine schnelle Erstversorgung zu ermöglichen. Seitdem muss jedes Auto nach Paragraf 35h der StraBenverkehrs-Zulassungs-Ordnung Erste-Hilfe-Material an Bord haben, festgelegt nach der DIN 13164. Durch die Norm unterscheidet sich der Inhalt nicht, die Form kann variieren, etwa eine Tasche oder ein Aufbewahrungskasten sein. Verbandkästen für Autos gab es schon vorher, nur keine Verpflichtung, einen mitzuführen. Daher hatten nur wenige Autos Erste-Hilfe-Material an Bord", sagt Andreas Holthaus. Er leitet seit über 20 Jahren den Fachbereich Erste Hilfe beim Bundesverband Medizintechnologie.

Verbandskästen wurden in den vergangenen Jahrzehnten mehrmals modernisiert, die Normen darauf angepasst, um stets auf dem neusten Stand der Notfallmedizin zu sein. „Wichtig ist, dass Autofahrer das Verfallsdatum beachten und den Verbandkasten nach fünf Jahren austauschen“, sagt Andreas Holthaus. Denn verschiedene Produkte haben wegen der im Inneren des Autos herrschenden Temperaturschwankungen ein Verfallsdatum Liegt dieses zurück oder fehlt er ganz, droht bei einer Fahrzeugkontrolle ein Bußgeld von fünf bis zehn Euro. Fehlt er bei einer Hauptuntersuchung, ist er mangelhaft oder unvollständig, so wird das als „geringer Mangel“ beanstandet. Ist das Datum abgelaufen, taucht das laut Dekra lediglich als Hinweis im Prüfbericht auf. Die Plakette gibt es dennoch. dpa

Muss die Maske mit?

Im Februar 2022 wurde die DIN 13164 angepasst. Diese listet auf, was alles Teil des Verbandskastens ist. Nach der neuen Regelung müssen zwei medizinische Masken als Teil des Verbandkastens mitgeführt werden.

Die Pflicht zur Mitnahme im Fahrzeug besteht jedoch erst, wenn die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) entsprechend geändert wird. Diese Änderung soll bei der nächsten Überarbeitung mit aufgenommen werden. Quelle: ADAC

Nicht alle zuverlässig

E-Auto-Fahrer müssen von Zeit zu Zeit eine Ladesäule aufsuchen, um den Akku wieder aufzuladen. Häufig ist es aber schwierig eine geeignete Ladesäule zu finden. Denn von den Ladesäulen gibt es viel weniger als von den Zapfsäulen an der Tankstelle. Die Bundesnetzagentur meldet nach Angaben von „test" insgesamt mehr als 56 600 Ladepunkte in Deutschland.

Da lädt schon jemand

Wenn dort aber jemand schon sein E-Auto auflädt, kann die Ladesäule stundenlang besetzt sein. Apps können dabei helfen, freie Ladesäule zu finden, die mit dem E-Auto kompatibel sind. Sie liefern Angaben zur Ladeleistung. Viele starten den Tankvorgang und haben eine Be Wenn dort aber jemand schon sein E-Auto auflädt, kann die Ladesäule stundenlang besetzt sein. Apps können dabei helfen, freie Ladesäule zu finden, die mit dem E-Auto kompatibel sind. Sie liefern Angaben zur Ladeleistung. Viele starten den Tankvorgang und haben eine Bezahl-Funktion integriert. In der Regel sind sie kostenlos in den App-Stores von Apple und Google erhältlich. Doch nicht alle Apps zeigen den Standort und die Verfügbarkeit zuverlässig an. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung in der aktuellen Zeitschrift ,,test".

Von zehn getesteten Apps-jeweils für Android und iOS - bekamen nur sechs die Note ,gut". Am hilfreichsten war nach Angaben der Stiftung Warentest EnBW mobility+, die beim Datenschutz besonders punktet. Gefolgt von Nextcharge und eCharge+, die gezielt kostenlose Säulen etwa von Supermärkten suchen, und dank Filterfunktion viele finden. Immerhin: Viele Anbieter ermöglichen ihren Kunden, Säulen von anderen Betreibern mitzunutzen. dpa