Urlaub mit dem E-Auto
Sonderveröffentlichung

KFZ aktuell Urlaub mit dem E-Auto

Reise: Ein bisschen Vorbereitung und Köpfchen sparen Zeit und schenken die Reichweite, damit man in diesem Sommer mit dem E-Auto ohne Schwierigkeiten seinen Urlaubsort erreicht.

Hier gibt's Strom: Ladesäulen-Markierung auf einem Parkplatz. Foto: Christoph Dernbach/dpa-mag

04.08.2023

Moderne E-Autos schaffen ordentlich Kilometer. Auch wenn die Reichweitenversprechen der Hersteller „in der Realität nur mit höchster Disziplin“ zu erreichen sind, wie Henning Busse von „Auto, Motor und Sport“ sagt: 300 Kilometer und mehr sind bei vielen Stromern locker drin. Gleichwohl sollte die Urlaubsreise mit dem E-Auto gut geplant werden.

Wie zuverlässig ist die Reichweitenangabe?

Grundsätzlich zuverlässig, allerdings kann die Reichweite unter bestimmten Umständen schneller abnehmen als normal: „Vor allem die Fahrweise beeinflusst den Stromverbrauch, wer gern sportlicher unterwegs ist, muss mit einer geringeren Reichweite rechnen“, sagt Busse. Wer dies beobachte, sollte den nächsten Ladestopp besser etwas früher einplanen. Auch die Beladung oder starker Gegenwind können sich auf die Reichweite auswirken, allerdings deutlich weniger.

Wie bekomme ich einen guten Überblick über Stromtankstellen?

Hier empfiehlt sich zweigleisiges Fahren. „Fast alle E-Autos haben onboard einen Laderoutenplaner, allerdings sind die Systeme oft lückenhaft“, sagt Busse. Daher rät er, zusätzlich noch Apps wie Chargefinder oder A Better Route Planner am Start zu haben, um einen wirklich guten - Überblick über Ladestationen entlang der Strecke zu bekommen.

Wie gut ist die Abdeckung mit Ladesäulen im Ausland?

Sehr unterschiedlich. Dem ADAC zufolge ist die Abdeckung vor allem in Mitteleuropa gut, hier stehen die Niederlande mit 84,4 Ladepunkten pro 100 Kilometer an der Spitze, gefolgt von der Schweiz (51), Österreich (37) und Deutschland (33). Laut Henning Busse ist Deutschland aber inzwischen bei den Schnelladern mit 50 kW und mehr Spitzenreiter, weil gerade stark in den Ausbau der Schnellladeinfrastruktur investiert wird. „Hinzu kommt, dass Tesla damit begonnen hat, sein Superchargernetz für anderen Marken zu öffnen.“

Wie spare ich dann den meisten Strom?

Die einfachste Methode geht ganz einfach: Fuß vom Gas. „Eco-Modus wählen, wenig beschleunigen, Nebenverbraucher wie die Klimaanlage ausstellen und beispielsweise im Windschatten eines Lkw fahren, wenn möglich“, rät Harald Eder von der Prüforganisation Dekra.

Besteht die Möglichkeit, ein E-Auto unterwegs nachzuladen?

Das geht über die Energierückgewinnung, die sogenannte Rekuperation. „Hierbei wird die Bremsenergie in Strom umgewandelt und der Batterie zugeführt“, sagt Eder. Das funktioniere, wenn man vorausschauend fährt und einen Fahrmodus mit erhöhter Rekuperation wählt. Allerdings sei die dadurch gewonnene Reichweite sehr begrenzt. dpa-mag

Sicher durch den Stau

Auf der Fahrt ans Urlaubsziel müssen sich Autofahrer in den Stoßzeiten auf den Hauptverkehrsrouten auf lange Staus einstellen. Neben einem hohen Verkehrsaufkommen ist im Sommer wieder mit Hunderten von Baustellen zu rechnen. Wer es einrichten kann, sollte besser die Hauptreisetage meiden und versetzt zu Ferienbeginn auf Tour gehen, so die Experten von Dekra.

Für die Stau-gefährdeten Strecken heißt es Ausweichrouten einplanen, um für den Verkehrs-Blackout gewappnet zu sein. In solchen Fällen ist ein gutes Navi Gold wert, etwa mit den Optionen für die Routenführung. Meist liefern die Geräte auch alternative Routen in Echtzeit, sobald unerwartete Staus auftreten.

Für die aktuelle Verkehrsdichte auf der Reiseroute lohnt sich zudem ein Blick in die bekannten Smartphone-Apps. Achten sollte man auch auf den Verkehrsfunk im Radio, der oft nützlich ist, wenn Staus und Komplettsperrungen großräumig zu umfahren sind.

Außerdem empfiehlt es sich, einen Zeitpuffer einzuplanen, wenn etwa fixe Termine, zum Beispiel an einer Fähre, einzuhalten sind. Auch das vermeidet Stress.

„Die wichtigsten Regeln bei hohem Verkehrsaufkommen sind vorausschauendes Fahren und eine gleichmäßige Fahrweise“, sagt Luigi Ancona, Unfallforscher bei Dekra.

„Wer mit genügend Sicherheitsabstand fährt und auf unnötige Tempo- und Spurwechsel verzichtet, trägt auch zur Vermeidung von Staus bei.“ Beim Kolonnenfahren bringt versetztes Fahren mehr Sicherheit, weil die aufleuchtenden Bremslichter der weiter vorn Fahrenden früher zu sehen sind.

Nicht vergessen: Wer in einen Stau gerät, ist verpflichtet, umgehend eine Rettungsgasse zwischen dem Fahrstreifen ganz links und dem daneben freizuhalten. dekra