Schon der erste Blick auf das Gebäude ist zutiefst beeindruckend. Die sechs Kuben in unterschiedlichen Höhen sind ein Hingucker. Dazu passen sie perfekt in die umgebende Bebauung. Es gibt am nordöstlichen Zugang einen Vorplatz, den können Eltern als Treffpunkt, den kann man aber auch öffentlich nutzen.
Die Holzbauweise ist im Daraufblick auf das gesamte Gebäude noch ein ganz besonderes Schmankerl.
Jeden Cent wert
Am Ende wird der gesamte Neubau um die 10 Millionen Euro gekostet haben – und wann kann man schon mal feststellen, dass diese Investitionen jeden einzelnen Cent wert sind. „Wir wollten beste Qualität für diese Einrichtung“, sagte dazu Bürgermeister Martin Gönner, „das sind uns unsere Kinder wert.“ Die Größe des Kinderhauses, die Großzügigkeit der Anlage, die Anlagen im Freien, die Räume für die Kinder oder der beeindruckende Essbereich mit der Küche – man kann nur staunen. Aber es sind auch die vielen Kleinigkeiten, auf die man nach und nach aufmerksam wird – nicht zuletzt die große Hainbuche im Garten oder die gewundene Rutsche, die vom ersten Stock nach unten führt.
Dabei fällt der erste Blick der Besucher auf das Foyer, das großzügig und hell gestaltet ist und von dem die Flure zu den verschiedenen Räumen abgehen – und die den Bereich in U3 und der Ü3 teilt.

Ein Kinderhaus für sieben Gruppen
"Das Kinderhaus ist auf 124 Kinder ausgelegt", berichtete die Leiterin Christine Walker, „derzeit betreuen wir 87 Kinder.“ Die teilen sich auf in 20 U3-Kinder in zwei Gruppen und in 67 Ü3-Kinder. Sie hätten sich bewusst entschieden, die Kinderzahl Schritt für Schritt, Monat für Monat, auszubauen. Vorgesehen sind am Ende 25 Vollzeitstellen. Geplant ist die Aufnahme von 30 U3-Kindern und bis zu 94 Ü3- Kindern, die sowohl in verlängerter Öffnungszeit als auch ganztags betreut werden.
Und die werden ihre helle Freude an ihrem „Kindi“ haben. Eine kleine, ganz eigene Welt können sie in Hinter Höfen erkunden. Vor allem die „Funktionsräume“ zeigen ein ausgefeiltes, innovatives Konzept. Da gibt es das Bauzimmer, den Bewegungsraum, einen Raum mit Kletter- und Schaukelmöglichkeiten, eine Holzwerkstatt, ein Atelierzimmer und auch einen Raum für Rollenspiele, „in denen die Kinder das Leben nachspielen können“, wie die Leiterin betonte. Im oberen Stockwerk liegen der Vorlesebereich und die Ruheräume.


Frisch gekocht
Ganz begeistert ist Martin Gönner auch vom Essbereich und der großzügig ausgestatteten Küche. „Wir haben ein spezielles Hauswirtschaftsteam“, sagte er, „mit drei Mitarbeitern. Es wird jeden Tag frisch gekocht, und zwar überwiegend saisonal, regional, meistens Bio – vor allem aber gesund.“ Man fühle sich wie zuhause am Esstisch, meinte Christine Walker, hochwertiges Mobiliar wartet auf die Kinder, denn: „Für die Kleinsten ist Qualität gesetzt“, so der Gemeinderat bei seiner Entscheidung für das Kinderhaus.
Ein energetisch schlüssiges Konzept
Der gesamte Entwurf, das Konzept des Gebäudes ist auf den Punkt durchdacht und von höchster Güte und mit Freude an Neugestaltung entstanden. So bildet eine vertikale Holzschalung vor den Fenstern einen Schutzschild für die Kinder vor zu starker Hitzestrahlung. Energie kommt aus der Geothermie, „130 m tief wurde gebohrt“, so Martin Gönner. Dazu kommt eine Erd-Sohle-Wärmepumpe, eine PV-Anlage und es gibt die Möglichkeit zur Kühlung im Sommer über die Fußbodenheizung. Die Dachflächen sind begrünt, über die Dachlichtkuppeln kann eine effektive natürliche Nachtkühlung erfolgen. Das gesamte Konzept zielt also auf die Verwendung nachhaltiger und nachwachsender Rohstoffe ab. Es ist ein einfaches haustechnisches Konzept ohne mechanische Lüftung – großartig geplant. „Die Holzaußenverkleidung hat auch den Vorteil“, sagte der Bürgermeister, „dass man sie 40 oder 50 Jahre lang nicht neu verputzen muss.“ Man sieht: eine intelligente, planerische Meisterleistung der 2BA Architekten GmbH aus Stuttgart. Beeindruckend auch die Außenanlagen und die Aufteilung für U3- und Ü3-Gruppen. Toll außerdem der überdachte Sandkasten und die Freianlage auf dem Dach und vor allem die Großzügigkeit der gesamten Spielanlage. Ein besonderes Bonbon: Vom Dach kann man sich auch direkt mit einer Rutsche auf den Spielplatz hinunterschwingen.


Tag der offenen Tür
Aber jetzt wird erst mal gefeiert. Denn die offizielle Einweihung steht bevor. Zwar war die Inbetriebnahme der 1.600 Quadratmeter großen Fläche bereits am 26. August 2024, doch das richtige Fest kommt jetzt. Und zwar gibt es anlässlich dieser Einweihung einen Tag der offenen Tür am Samstag, 19. Juli 2025. Die Kinder werden musikalisch mit einem kleinen Programm grüßen. Zu Wort kommen werden Oberbürgermeister Michael Bulander, Christine Walker, der Architekt Harald Baumann und den Segen sprechen wird Pfarrer Joachim Rieger. Die Feier beginnt um 13 Uhr, und ab 14.30 Uhr wird die BamBam Band Jung und Alt unterhalten. Klar, dass auch für das leibliche Wohl gesorgt sein wird. Werner Bauknecht