Wer gern in Antiquariaten stöbert, muss das meist in mehr oder weniger dunklen und staubigen Räumen tun. Nicht so beim Kirchberger Büchermarkt. Seit 1999 findet in der Altstadt ein Event statt, an dem rund 60 Antiquariate, halbprofessionelle und Amateur-Buchhändler in den Gassen der historischen Altstadt - meist unter freiem Himmel- neben Büchern auch Grafiken und Fotos anbieten. In diesem Jahr können Bücherfreunde und Liebhaber antiquarischer Sammlerstücke am Samstag, 15. Juni, auf Schnäppchenjagd gehen und seltene oder preiswerte Fundstücken erstehen.
Wieder mit dabei sind Norman und Michelle Hothum, die Tafelmalerei und Kupferplatten-Gravur zeigen. Norman Hothum ist Künstler und Buchillustrator und hat sich auf mittelalterliche Techniken der Buchgestaltung spezialisiert. Gerne erklärt er den Besucherinnen und Besuchern, wie in alten Zeiten, noch vor der Erfindung des Buchdrucks, Bücher in all ihren künstlerischen und handwerklichen Facetten in mühevoller Handarbeit hergestellt wurden. Unterstützt wird er dabei von seiner Frau Michelle, die den Prozess der Kupferplatten-Gravur erläutert.
Ebenfalls kein Unbekannter an dieser Stelle ist Bildhauer Thomas Schury. Sein Metier ist Material, das er bei Abbrucharbeiten oder im Treibholz findet. Seit Jahren fertigt er daraus sogenannte „Lesesteine“, die er zum Kirchberger Büchermarkt verkauft.
Weiteres rund ums Buch:
- Das Sandelsche Museum ist an diesem Tag geöffnet und kann mit der Sonderausstellung „Lieblingsstücke - 50 Jahre Sandelsches Museum“ besichtigt werden. Der Ein-tritt ist frei; Spenden willkommen.
- Zu jeder vollen Stunde finden in der evangelischen Stadtkirche besinnliche Lesungen statt.
- Das Kino Klappe zeigt den Film„Umberto Eco - Eine Bibliothek der Welt“ im Rahmen der Literaturtage vor dem Büchermarkt. Ein letzter Termin dafür ist der Mittwoch, 12. Juni, 18 Uhr. Die Privatbibliothek des Schriftstellers Umberto Eco umfasst mehr als 30.000 zeitgenössische sowie 1500 antike Bücher. Nach seinem Tod 2016 gewährte Ecos Familie dem Regisseur Davide Ferrario Zugang.
- Drei Ausstellungen zeigt das Team„Raum für Pflanzen“ im Laufe dieses Jahres in der Kirchberger Orangerie. Die erste unter dem Titel „Nymphaea Alba“ mit Objekten aus Ethylenvinylacetat“ von D.A.Marbach ist sonn- und feiertags von 11 bis 18 Uhr sowie mittwochs von 18 bis 20 Uhr und zum Büchermarkt noch von 11 bis 17 Uhr zu sehen.
Die zweite Schau mit Stahl-Skulpturen von Manuela Tirler wird am 21. Juli eröffnet und läuft bis zum 29. September. Thomas Putzes Holzskulpturen sind Thema vom 13. Oktober bis 10. November. kere/pm