Horb. Einmal im Jahr wird das Neckarstädtchen Horb Szenarium einer bedeutenden Zeitreise. Zum 24. Mal wird am dritten Juni-Wochenende – vom 17. bis zum 19. Juni – das Rad der Geschichte um 500 Jahre zurückgedreht.
Die Besucherinnen und Besucher der Horber Ritterspiele merken schnell, dass sie das Portal in eine andere Welt durchschreiten. Im Mittelpunkt des lebhaften Treibens bietet die historische Stadtkulisse den perfekten Rahmen, wenn Ritter auf wendigen Rössern in Tjost und Lanzenstechen Turniere austragen und wenn die Gassen und Plätze der Horber Innenstadt von Rittern in Rüstung, von Gauklern, Edelleuten in prächtigen Gewändern, von Markthändlern, Spielleuten, Lagerleuten und Schwertkämpfern bevölkert sind und die Tavernen mit Speis und Trank zur Einkehr locken.
Dass die mittelalterlichen Ritterspiele in Horb a. N. stattfinden, ist kein Zufall, denn in Horb fand im Jahr 1498 ein geschichtlicher Anlass von historischer Bedeutung statt. Der „Horber Vertrag“ wurde durch König Maximilian – später Kaiser des Heiligen Römischen Reiches – in Horb besiegelt. Dieser Thronfolgevertrag schlichtete einen lang schwelenden Erbfolgestreit. Hinzu kommt, dass Maximilian ein leidenschaftlicher Reiter und glühender Anhänger von Ritterturnieren war. Da liegt es nahe, bei den Ritterspielen an die Geschichte zu erinnern.
Die Vertragsunterzeichnung wird am Samstag und Sonntag am Fuße der historischen Stadtkulisse auf dem Turniergeviert nachgespielt. Mit dem König ziehen Herzöge, Adels- und Bürgerleute, Geistliche, Gaukler, Fanfarenzüge, Fahnenschwinger, Kämpfer und Lagerleute ein.
Alice für alle
Naturtheater: Mit einem Stück für Kinder und Erwachsene kehrt die Waldbühne Sigmaringendorf zurück.
Sigmaringendorf. „Das Unmögliche zu schaffen, gelingt einem nur, wenn man es für möglich befindet“ (Der verrückte Hutmacher). Genau dies hat sich die Waldbühne Sigmaringendorf in dieser Saison zur Aufgabe gemacht, indem sie für die Produktion von „Alice im Wunderland“ ihre beiden Ensembles zusammengeschlossen hat.
Der Roman „Alice im Wunderland“ wurde erstmals 1865 von Lewis Carroll in Großbritannien veröffentlicht. Auch aus den deutschen Bücherregalen ist diese herausragende, fantasievolle Geschichte seit Jahrzehnten nicht mehr wegzudenken.
Lewis Carroll hat mit diesem Werk der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Die unzähligen Möglichkeiten, die Geschichte von Alice auf der Bühne zum Leben zu erwecken, haben bei den Machern der Waldbühne das Feuer entfacht. Nach zweijähriger Zwangspause wollen sie sich einer einmaligen, großen, gemeinsamen Inszenierung für alle Generationen auf der Bühne zurückmelden.
Damit das Stück für ein 75 Personen starkes Ensemble passt, haben sie den Inhalt auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten und ihr eigenes Textbuch erschaffen.
Worum geht es? „Trink mich, und ich zeige dir eine Welt, die du sonst nur in deinen Träumen erlebst.“ Genau das macht Alice, nachdem sie einem weißen Kaninchen gefolgt und in dessen Bau gefallen ist. Auf ihrer Suche nach dem Weg zurück nach Hause begegnet sie vielen wundersamen Tieren und Wesen, die der Ankunft von Alice entgegengefiebert haben. Sie soll diese „eine“ Alice sein, die das Wunderland von der Schreckensherrschaft der Herzkönigin befreien kann. Wird sie die Königin besiegen können und anschließend den Weg zurück nach Hause finden?
Premiere ist am Samstag, 11. Juni, um 20 Uhr. Gespielt wird meist freitags, samstags und sonntags bis einschließlich 31. Juli. Alle Termine findet man unter https://www.waldbuehne.de/ .