Flexibilität ist erforderlich
Kunden, die in Bezug auf Modell und Ausstattung ihres gewünschten Fahrzeugs flexibel sind, haben aber noch gute Chancen, das Autohaus mit einem Neuwagen verlassen zu können. Jürgen Holz erklärt: „Wir sind in der glücklichen Lage, dass wir von unserem Hersteller mit ausreichend Ware bis zum Jahresende versorgt wurden. Wer sein Auto also nicht unbedingt selbst konfigurieren möchte, sondern sich für ein Auto entscheidet, das hier bei uns vor Ort steht, kann es in der Regel gleich mit nach Hause nehmen.“ Das bedeutet, dass manchmal mehr Ausstattung in Kauf genommen werden muss als geplant, manchmal aber auch Abstriche bei der Sonderausstattung gemacht werden müssen. „Vieles lässt sich noch zu einem späteren Zeitpunkt nachrüsten, wenn sich die Lage wieder normalisiert hat“, sagt Jürgen Holz. „Wann das jedoch sein wird, ist nicht vorhersehbar. Ich rechne damit frühestens Ende des kommenden Jahres.“
Weniger Gebrauchwagen auf dem Markt
Auch Jochen Staudenmayer vom gleichnamigen Autohaus in Rechberghausen geht nicht von einer baldigen Entspannung der gegenwärtigen Situation aus, die auch den Gebrauchtwagenmarkt betrifft: „Die mangelnde Verfügbarkeit an Neuwagen führt dazu, dass Bestandsfahrzeuge länger gefahren und nicht in Zahlung gegeben werden. Dazu kommt die Flutkatastrophe im Ahrtal, bei der Tausende Fahrzeuge auf einen Schlag zerstört wurden und durch neue ersetzt werden mussten. Es gibt also weniger Gebrauchte auf dem Markt – einige Kollegen haben nicht einmal mehr 50 Prozent ihres regulären Bestands auf dem Hof stehen.“
Reparaturen können sich verzögern
Auch im Servicebereich werden die unterbrochenen Lieferketten langsam spürbar. „Tatsächlich haben wir bemerkt, dass manche Baugruppen, allen voran Elektronikbauteile wie Radios, und verschiedene Karosserie- und Einzelteile wie Anhängerkupplungen und Frontstoßfänger schwieriger zu bekommen sind, als wir es gewöhnt sind“, berichtet Jochen Staudenmayer. „Um Kunden nicht jedes Mal vertrösten zu müssen, weil Teile noch fehlen, sind wir deswegen dazu übergegangen, Werkstatttermine erst zu vereinbaren, wenn alle Ersatzteile da sind, die wir benötigen.“
Anders ist das, wenn das Auto nicht mehr fahrbereit ist. Dann muss unter Umständen damit zurechtgekommen werden, dass es bis zur Reparatur eine Weile dauern kann. „Wir freuen uns, dass die Solidarität unter den Werkstätten sehr groß ist“, berichtet Jochen Staudenmayer aus Erfahrung, „und wenn es möglich ist, hilft man sich gegenseitig aus. Wir bemerken jedoch, dass sich die Lager langsam überall leeren.“
Dennoch sei es nicht notwendig, in Panik zu verfallen, beruhigt Jochen Staudenmayer. „Letztendlich finden wir immer eine Lösung für unsere Kunden. Wir bitten einfach darum, zu berücksichtigen, dass aufgrund fehlender Ersatzteile unter Umständen ein längerer Zeitraum für eine Reparatur eingeplant werden muss als üblich.“
Wartung besonders wichtig
Damit es erst gar nicht so weit kommt, sei es vor diesem Hintergrund besonders wichtig, das Fahrzeug regelmäßig von einem Fachbetrieb warten zu lassen. Denn wer vorausschaut, muss weniger fürchten, plötzlich ohne Auto dazustehen. Jochen Staudenmayer erklärt: „Die Wartung gibt dem Kunden Sicherheit, weil er weiß, in welchem Zustand sich sein Fahrzeug befindet. Uns ermöglicht es außerdem eine bessere Planbarkeit und erleichtert die Organisation. Wenn wir heute schon wissen, dass in einigen Wochen oder Monaten eine Reparatur anstehen wird, können wir uns auch heute schon darum kümmern, die benötigten Teile zu besorgen.“ Daniela Strohmaier
„Wer bei der Ausstattung flexibel ist, kann das Auto gleich mit nach Hause nehmen."
Jürgen Holz
Autohaus Fetzer GmbH
„Wir finden immer eine Lösung – auch wenn es derzeit etwas länger dauern kann. "
Jochen Staudenmayer
Autohaus Staudenmayer GmbH