"Sicherheit geht vor“, sagt Johannes Könninger vom gleichnamigen Autohaus in Süßen und Vorstandsmitglied der Kfz-Innung Göppingen. Und das gilt gleich doppelt. Zum einen empfiehlt er, jetzt in der Werkstatt einen Lichttest zu machen. „Die Werkstätten haben entsprechende Messgeräte, die die Lichteinstellungen überprüfen, und können bei Bedarf justieren“, erklärt er. In den eher „dunkleren“ Monaten ist das wichtig, damit man zum Beispiel keinen Gegenverkehr blendet und vor allem selbst beste Sicht auf die Straße und den Verkehr hat. Und – was im Oktober bereits bei vielen im Kalender steht: „Jetzt ist die richtige Zeit, von Sommer- auf Winterräder zu wechseln“, sagt Könninger.
Winterräder empfohlen
„Es gibt viele Kunden, die kommen schon jetzt in die Werkstatt“, berichtet er. Es gilt nach wie vor die Faustregel: Winterreifen von „O“ bis „O“, also von Oktober bis Ostern. Auch wenn das Wetter fast noch spätsommerlich gut sei, so trüge der Schein, erklärt Johannes Könninger. Denn: „Auch jetzt schon kühlt der Asphalt auf den Straßen ab auf Temperaturen, für die wir Winterbereifung empfehlen.“ Die Gummimischungen sind für diese Wetterbedingungen optimiert. Im Trend sind aktuell viele Pkw-Fahrerinnen und -fahrer, die auf Allwetterreifen setzen. Das sei auch eine Möglichkeit, wissen die Profis, aber „in den meisten Fällen empfehlen wir den Räderwechsel, weil es einfach sicherer ist“, sagt Könninger. Und: Allwettervarianten nutzen sich oft schneller ab, weil die Gummizusammensetzung mit allen Temperaturen und Situationen zurechtkommen muss – und auf keine komplett ausgerichtet ist.
Alpine-Symbol auf den Reifen ist wichtig
Aber Achtung: Ab sofort sind nur noch Reifen mit dem zusätzlichen „Alpine-Symbol“ zulässig. Die Fachwerkstätten haben diese in der Regel bereits seit einigen Jahren automatisch entsprechend getauscht – es ist seit 2019 vorgegeben, bisher hat aber eine Übergangsfrist gegolten. Das „Alpine-Symbol“ ist eine Schneeflocken-Berg-Kombination und wird oft noch gemeinsam mit dem „M+S“-Hinweis dargestellt, der dadurch ersetzt werden soll. Zwar gibt es keine wirkliche Winterräder-Pflicht in Deutschland (in manchen Urlaubsregionen jedoch schon), aber „der Führer eines Kraftfahrzeuges darf dies bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eisglätte oder Reifglätte nur fahren, wenn alle Räder mit Reifen ausgerüstet sind, die ... den Anforderungen des § 36 Absatz 4 der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) genügen.“ (StVO § 2, Absatz 3a) – dass diese Anforderungen gegeben sind, kennzeichnet das „Alpine-Symbol“. Übrigens: Wer bei Winterwetter mit Sommerreifen erwischt wird, muss mit einem Punkt in Flensburg und mindestens 60 Euro Bußgeld rechnen. Viel wichtiger aber: Mit Sommerreifen im Winterwetter gefährdet man andere Verkehrsteilnehmer – und vor allem sich selbst.
„Man sollte jetzt einen Termin in der Innungswerkstatt seines Vertrauens ausmachen, um den Räderwechsel zu vereinbaren“, sagt Johannes Könninger. Denn: Noch gibt es freie Termine, wenn die ersten Schneeflocken fallen, geht der Ansturm los und es könnte zu Engpässen kommen. Um Hektik und Stress zu vermeiden –vor allem auch, wenn man neue Räder benötigt –, sei genau jetzt der richtige Zeitpunkt, sich und sein Fahrzeug in der Werkstatt anzumelden. Das geht in vielen Fällen online – oder ganz klassisch per Telefon. Und „bei Bedarf werden die Räder auch vom Autohaus oder der Fachwerkstatt eingelagert, sodass man ein komplettes Servicepaket erhält“, sagt Könninger. Constantin Fetzer