Sonderveröffentlichung

Kraftfahrzeug und Verkehr Gewerbliche Schule Göppingen: Mit moderner Fachrichtung bereit für die Zukunft des Kfz

Realitätsnah und in geschützter Umgebung: So wird die neue Fachrichtung „System- und Hochvolttechnik“ an der Gewerblichen Schule in Göppingen gelehrt.

Bestens ausgestattet: Die Gewerbliche Schule in Göppingen bietet mit praxisnahen Lernsituationen eine optimale Umgebung für die künftigen Nachwuchskräfte in Hinblick auf E-Fahrzeuge. Fotos: Nina Walter

16.12.2024

Mit einem aktuellen Schwerpunkt geht es für die Gewerbliche Schule Göppingen Richtung Zukunft des Kfz-Handwerks: Die Fachrichtung System- und Hochvolttechnik, die seit 2020 fester Bestandteil der Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker ist, vermittelt den Auszubildenden alles Wissenswerte im Bereich elektrifizierte Fahrzeuge - realitätsnah und gefahrlos. Damit folgt die Berufsschule auch mit diesem Ausbildungsberuf dem neuesten Stand der Technik und der aktuellen Marktentwicklung. Die ersten beiden Schuljahre werden in der Schule gemeinsam unterrichtet: Hier werden die Schüler gemeinsam in den Fachrichtungen Pkw und System - und Hochvolttechnik ausgebildet, im dritten Schuljahr folgt dann die Unterteilung. Aktuell haben sich 14 Auszubildende für die Fachrichtung entschieden. „Wir freuen uns natürlich, dass diese Thematik bei uns so eine große Rolle spielt und wir den Unterricht mit unserem modernen Equipment so gut umsetzen können“, erklärt Thomas Boller, Technischer Lehrer für Kfz-Mechatronik an der Gewerblichen Schule Göppingen.

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Arbeiten unter Spannung

Die Schülerinnen und Schüler dürfen an zertifizierten Ausbildungssystemen und mit Arbeiten unter Spannung selbst an elektrifizierten Fahrzeugen Hand anlegen und üben - alles im Anschluss an den ausführlichen Theorieunterricht. So ergänzen sich Theorie und Praxis im letzten Jahr der Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker optimal. Das Sortiment der Ausbildungssysteme reicht dabei von Batteriesystemen aus realen Fahrzeugen bis hin zu einem selbst entwickelten Simulationssystem mit Original-Komponenten unter geringer Spannung. An diesem System können die Schülerinnen und Schüler zunächst völlig ohne Gefahr das angeeignete Wissen aus dem Theorieunterricht anwenden, bevor es dann an die großen Fahrzeuge geht. 

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Hier stehen unter anderem ein VW e-up! und ein Peugeot iOn zur Verfügung. Von Hybrid-, Plug-in-, bis hin zu Elektrofahrzeugen steht den Auszubildenden alles zur Verfügung - so werden sie durch den Unterricht bestens auf die Realität vorbereitet. An den Batteriesystemen beispielsweise werden sowohl eine ausführliche Fehlerdiagnose als auch die Instandsetzung gelehrt. Ergänzt wird das Unterrichtsangebot durch die aufwendig umgebauten Fahrzeuge mit Mess- und Prüftechnik. Die darin eingebauten Fehler dürfen von den Auszubildenden analysiert und korrigiert werden.„Gefahrloses Arbeiten wird dadurch gewährleistet, dass kein Strom durch die Batterien und die Elektrofahrzeuge fließt. Zudem sind wir als Lehrkräfte speziell für diese Fahrzeuge und den Unterricht damit geschult worden“, erklärt Thomas Battaglia, ebenfalls Technischer Lehrer für Kfz-Mechatronik. 

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"Realitätsnahes Unterrichten in geschützter Umgebung ist für uns das Wichtigste."
Thomas Boller
Technischer Lehrer für Kfz-Mechatronik

Thomas Boller und Thomas Battaglia haben beide mit der S3-Stufe die höchste Qualifikation und zusätzlich gab es im letzten Jahr eine ergänzende Schulung vor Ort, die das Knowhow der beiden erweiterte. So ist für die Schüler absolut gefahrloses Arbeiten ohne Bedenken möglich. „Natürlich sind wir auch mit der entsprechenden Schutzausrüstung, das heißt den richtigen Handschuhen und Schutzbrillen und -mänteln ausgestattet, die für alle notwendig ist“, ergänzt Thomas Boller. Durch den innovativen Theorieunterricht zu Beginn des Ausbildungsjahres versucht die Gewerbliche Schule, die Auszubildenden bestmöglich auf das künftige Berufsleben vorzubereiten und sie über die neuesten Technologien zu unterrichten. Im Theorieunterricht werden deshalb alle elektrifizierten Autos thematisiert, die es auf dem Markt gibt. Auch die neuesten Batteriesysteme und das Thema Wechselrichter werden natürlich nicht außen vor gelassen. Dadurch sind die angehenden Kfz-Mechatroniker bereit für das Berufsleben.                                                                    Nina Walter


Know-how für die Zukunft

Aus der Innung

Wie sieht der Antrieb der Zukunft aus? Diese Frage bewegt die Automobilbranche im Moment mehr denn je. Für die Betriebe der Kfz-Innung ist es darum eine große Herausforderung, für alle Varianten gerüstet zu sein: Verbrenner, Elektroantrieb, Hybride, Wasserstoff, Diesel, Benzin, Erdgas - die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Werkstätten müssen genau wissen, was sie tun. Das erreichen die Innungsbetriebe durch regelmäßige Schulungen und Weiterbildungen ihrer Teams. Um eine gute Basis für dieses Wissen zu legen, werden an der Gewerblichen Schule in Göppingen in einem praxisnahen Unterricht die Azubis fit gemacht für die Zukunft. 

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Auf der einen Seite ist das nach wie vor das gesamte Grundlagenwissen rund um die Kfz-Mechatronik. Aber längst nicht nur: Mit dem Schwerpunkt System- und Hochvolttechnik setzt die Gewerbliche Schule auf ein Zukunftsthema, das schon lange in den Betrieben angekommen ist. Wir sind sehr froh, dass die Schule und der Landkreis als Schulträger sowie die Hersteller hier vorangegangen sind und mit vielen Aktivitäten sowie einer sehr guten Ausstattung herausragende Voraussetzungen geschaffen haben.

Ludger Wendeler
Obermeister der Kfz-Innung Göppingen


Zulassungszahlen

721 Neufahrzeuge wurden im November im Landkreis Göppingen zugelassen (Oktober: 665). Davon waren 117 Elektrofahrzeuge (112), 220 Hybridfahrzeuge (183) und davon 78. Plug-in-Hybridautos (63).

1874 Gebrauchtwagen, die im November zugelassen wurden, zählt das Landratsamt Göppingen (Oktober: 2201).