Die Einkäufe nach Hause tragen und das Bad blitzeblank putzen lassen oder einfach nur wissen, dass jemand kommt, wenn man ihn braucht: Manche Senioren sind nicht pflegebedürftig, brauchen aber Hilfe. Dann ist das betreute Wohnen eine Möglichkeit.Barrierefreie Wohnung, Notfallknopf und ein fester Ansprechpartner: Das sind in der Regel die Leistungen beim betreuten Wohnen. Oft werden auch Freizeitaktivitäten angeboten, es gibt einen Gemeinschaftsraum sowie spezielle Wahlleistungen, etwa eine Einkaufs- oder Haushaltshilfe oder einen Wäscheservice.Begriff nicht geschütztManch einer erwartet aber mehr: „Viele stellen sich eine Rundumbetreuung vor“, sagt Christine Sowinski vom Kuratorium Deutsche Altershilfe. „Das ist es aber nicht.“ Was betreutes Wohnen ganz genau ist, ist aber auch nicht klar definiert. „Das ist die Krux: Der Begriff ist nicht geschützt“, sagt die Rechtsanwältin Ulrike Kempchen von der Bundesinteressenvertretung für alte und pflegebetroffene Menschen.Meistens umfasst er „Hausnotruf, eine Rezeption, Hausmeisterservice und im Betreuungsvertrag vereinbarte Serviceleistungen“, sagt Kempchen. „Mehr ist betreutes Wohnen eigentlich nicht.“ Oft zahlt man für eine Art verpflichtendes Basis-Paket: Für gewisse Leistungen wie den Hausnotruf oder Hausmeisterservice fallen Kosten an – unabhängig davon, ob man sie in Anspruch nimmt oder nicht. Meist kann man Wahlleistungen wie den Wäscheservice oder die Einkaufshilfe kostenpflichtig dazu buchen.Anbieter von betreutem Wohnen sind zum Beispiel freigemeinnützige Träger aus dem Pflegebereich, aber auch Unternehmen aus der Wohnungswirtschaft, erklärt Aileen Manzel, Referentin Pflege und Altenhilfe beim DRK-Landesverband Berliner Rotes Kreuz. Die Kosten variieren je nach Anbieter, sagt sie.Rechnen muss man mit den Komponenten Miete und Nebenkosten, einer Pauschale für die Grundleistungen, gegebenenfalls Kosten für Wahlleistungen sowie unter Umständen Bearbeitungs- und Aufnahmegebühren. „Die Miete liegt in der Regel etwas über dem lokalen Mietspiegel, da die Wohnungen barrierefrei sind.“ Außerdem müssen ja auch die Gemeinschaftsräume mit finanziert werden.Gerade Angebote in Wohnanlagen sind nicht jedermanns Sache, weiß Sowinski: „Das ist etwas für sehr kommunikative Menschen, die Leute im gleichen Alter kennenlernen wollen.“ Oft helfen die Bewohner sich untereinander. „Manche blühen dabei richtig auf“, sagt Sowinski. „Anderen sind das zu viele alte Leute auf einmal.“Wer auf der Suche nach einem geeigneten Anbieter ist, schaut sich am besten verschiedene Anlagen an, rät Sowinski. Außerdem gibt es laut Manzel eine Orientierungshilfe: Anbieter, die nach der DIN-Norm 77800 zertifiziert sind, wurden zum Beispiel in Bezug auf das Wohnangebot und die Vertragsgestaltung geprüft. Zudem gibt es eine Checkliste der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen. Man sollte demnach darauf achten, ob einem die Lage gefällt, ob die Wohnung wirklich barrierefrei ist und ob die Dienstleistungsangebote mit den eigenen Bedürfnissen übereinstimmen.
Alltag Wer nicht pflegebedürftig ist, aber dennoch Hilfe und Unterstützung möchte, für den ist betreutes Wohnen eine Option. Von Elena Zelle, dpa
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Unfall – und dann?
Eine Unfallversicherung kann auch für Senioren sinnvoll sein. Darauf weist der Bund der Versicherten (BdV) hin. Das gilt insbesondere dann, wenn Senioren sehr aktiv sind, in ihrer Freizeit viel Sport treiben oder oft verreisen. Die Unfallpolice sollte für sie laut BdV-Empfehlung den einmaligen Kapitalbedarf abdecken, der durch eine unfallbedingte Invalidität entsteht - zum Beispiel für den Umbau der Wohnung oder die Anschaffung eines behindertengerechten Fahrzeugs.
Wer schon eine ältere Unfallversicherung hat, kann prüfen, ob er den Vertrag wechseln sollte. Denn die Versicherungsbedingungen sind im Laufe der Jahre oft besser geworden. So enthalten laut BdV neuere Verträge mitunter Leistungen wie eine Haushalthilfe bei einem Krankenhausaufenthalt. Auch werden vorherige Beschwerden mitunter nicht so streng bewertet. Vor einem Wechsel sollten Kunden aber bedenken: Mit steigendem Alter steigen häufig auch die Beiträge. dpa
Bewegung ist alles
Bei Arthrose schmerzen die Finger, die Gelenke versteifen sich. Gezieltes Training kann die Muskulatur stärken, den Verschleiß verzögern und die Gelenke beweglich halten. Die Ergotherapeutin Christine Reff-Richter aus München hat im „Senioren Ratgeber“ (Ausgabe 9/2017) einige Anregungen zusammengestellt:
Spreizen: Die Hand zur Faust ballen und dabei die Fingergelenke einzeln abknicken. Dann die Finger wieder strecken. Ebenso hilfreich ist es, die Finger weit zu spreizen und sie dann wieder zusammenzuführen.
Kneten: In warmem Wasser einen Haushaltsschwamm sanft kneten. Das entspannt und stärkt die Muskeln gleichermaßen. Dehnen: Nacheinander an den einzelnen Fingern ziehen sowie den Daumen sanft nach unten dehnen. Dadurch vergrößert sich der Spalt zwischen den Gelenken und das entlastet die Finger.
Koordinieren: Alle Finger berühren nacheinander den Daumen. So bleiben die Gelenke beweglicher. dpa
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