Neue Räume für die Lebenshilfe Göppingen in Süßen
Sonderveröffentlichung

Lebenshilfe - Arbeiten und Wohnen in Süßen Neue Räume für die Lebenshilfe Göppingen in Süßen

In rund 20 Monaten Bauzeit hat die Lebenshilfe Göppingen in Süßen zwei Gebäude für Wohnen und Arbeiten erstellt.

Vor mehr als vier Jahren wurde mit der Planung begonnen. Entstanden sind zwei großzügige Gebäude. Fotos: Lebenshilfe Göppingen

27.09.2022

Schon vor neun Jahren hat die Lebenshilfe das Grundstück, zwischen Salacher Straße im Norden und Weidenstraße im Süden, gekauft, vor mehr als vier Jahren wurde mit der Planung begonnen. Entstanden sind zwei großzügige Gebäude. Die Lebenshilfe Göppingen hat in einen Werkstattbau für Menschen mit Behinderung, mit angeschlossenem Förder- und Betreuungsbereich, investiert. Dort werden Menschen begleitet, die durch ihre besondere Artund Schwere der Behinderung nicht im Arbeitsbereich der Werkstätten beschäftigt werden können, hierfür stehen 4 Gruppenräume zur Verfügung. Die Erweiterung des Förder- und Betreuungsbereichs war dringend notwendig, weil die bisherigen drei Standorte völlig ausgelastet sind. Es mussten mit der Anmietung eines Gemeinderaumes und der Nutzung von Containern bereits Übergangslösungen geschaffen werden.

„Der Handlungsbedarf war hoch", bestätigt Geschäftsführer Uwe Hartmann. 18 Werkstattplätze und weitere sechs Arbeitsplätze stehen in der Verarbeitungsküche zur Verfügung. In der hauseigenen Wäscherei wird die Wäsche für die Wohnbereiche erledigt. Die Verarbeitungsküche bietet ausreichend Platz, um Produkte des Albert-Rapp-Hofes in Heiningen, etwa zu Nudeln, Chutneys oder Brotaufstriche zu verarbeiten, die dann im Heininger Hofladen verkauft werden. Mit dem Neubau der Süßener Werkstatt konnte das bisherige Tätigkeitsportfolio um Hauswirtschaftsbereich und Haustechnik erweitert werden. Dies stellt eine Fortsetzung der Tätigkeitsbereiche dar, die bereits im Berufsbildungsbereich im Bildungszentrum in Jebenhausen qualifiziert werden.

Im Bereich „Werkstatt Transfer" werden überwiegend Montage- und Verpackungsarbeiten ausgeführt. Vier Gruppenräume stehen jetzt für den Förder- und Betreuungsbereich zur Verfügung, zwei Räume für die Arbeits- und Beschäftigungsgruppen. Dazu kommen Therapieräume, die Wäscherei und der Speisesaal mit Versorgungsküche. Der Speisesaal ist direkt an den großzügig gestalteten Innenhof, sozusagen einem geschützten Freibereich, angeschlossen. Der Betreuungsbedarf für Menschen mit sehr hohem Unterstützungsbedarf steige stetig, dem müsse mit der Schaffung von Betreuungsplätzen Rechnung getragen werden. „Die Menschen brauchen sinnvolle Beschäftigung, die Spaß macht", betont Ruth Weber. 

Das Süßener Konzept basiert auf großer Durchlässigkeit zwischen Förder- und Betreuungsbereich und Werkstatt. Das Wohnheim bietet 24 stationäre Plätze, wo sechs Wohngemeinschaften mit je vier Bewohnern auf zwei Stockwerken zusammen leben. Eine Wohnküche und ein Pflegebad gehören jeweils dazu. „Wir sind bereits voll belegt", sagt Hartmann. Im Erdgeschoss ist die Tagesbetreuung mit 12 Plätzen angesiedelt. Es stehen zwei Gruppenräume, ein Ruheraum sowie ein Pflegebad zur Verfügung. Der Wohnheimneubau ist der Ersatz für das Gebäude im Heininger Strutweg, das die Auflagen der Landesheimbauverordnung nicht mehr erfüllte.

Das Süßener Bauprojekt sei das größte und teuerste in der Geschichte der Göppinger Lebenshilfe. Bei der Standortwahl war eine gute Verkehrsanbindung und die rasche Erreichbarkeit aller städtischen Einrichtungen ausschlaggebend. „Die Integration in die Gemeinde ist uns immens wichtig", betont Uwe Hartmann. Erste Kontakte sind geknüpft, zum Schulverbund Süßen oder zur Wilhelmshilfe. Der Veranstaltungsraum im Werkstattgebäude soll zur gelebten Inklusion beitragen. Es wurde vorausschauend geplant, bei weiterem Platzbedarf kann aufgestockt werden. Die Investitionen wären ohne Fördermittel nicht möglich gewesen. Die Maßnahme wird unterstützt durch das Ministerium für Soziales und Integration aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg. Ebenfalls unterstützt durch Fördermittel des KVJS, der Aktion Mensch und des Zinszuschusses der Agentur für Arbeit. Zur Finanzierung werden Eigenmittel, auch aus dem Verkauf des Gebäudes in Heiningen, sowie Kredite eingesetzt. Iris Ruoss