Rund 20 Millionen Euro hat die Lechler GmbH, Spezialist für Zerstäubungstechnologie, in die Hand genommen, um am Standort Metzingen ein neues Logistikzentrum zu planen und innerhalb von 15 Monaten erbauen zu lassen. Entstanden ist ein moderner Neubau mit Platz für Büros und Montagearbeitsplätze, mit vollautomatischen Lagershuttles und einer vollflächigen Photovoltaikanlage auf dem Dach.
Auch sonst beeindruckt der Neubau- etwa mit Zahlen: 65 000 Kubikmeter umbauter Raum sind es, zur Verfügung stehen 7300 Quadratmeter Geschossfläche. Damit nicht genug: 15 Meter hoch ist das neue Gebäude an der höchsten Stelle, so viel Platz nach oben wird gebraucht für das vollautomatische Hochregallager.
Beste Bedingungen
Insgesamt finden sich im Neubau an der Paul-Lechler-Strraße 35 moderne Büro-Arbeitsplätze, wobei Arbeitsbedingungen und Büro-Atmosphäre ihresgleichen suchen: Den Mitarbeitern stehen beispielsweise höhenverstellbare Schreibtische sowie gebogene PC-Bildschirme, so genannte „Curved Monitors", sowie weitere Annehmlichkeiten zur Verfügung. Dazu gehören etwa zwei kleine Räume, die an Telefonzellen erinnern. „Darin kann man auch einmal ungestört telefonieren", sagt Andreas Deuble, Marketingleiter bei Lechler.
Viel genutzt werden zwei weitere, etwas größere Räume, in denen die Beschäftigten in aller Ruhe arbeiten oder Online-Gespräche führen können. Besonders ansprechend sind die Aufenthaltsbereiche. „Man muss seinen Mitarbeitern heute schon was bieten", ist Andreas Deuble überzeugt. Zentrale Räume sind für den informellen Austausch gedacht, bezeichnet als „Working Café", „Shop-Floor" oder „Meeting Lounge".
Das neue Logistikzentrum ist auch Arbeitsplatz für 40 Beschäftigte in der Montage, zudem hat das Qualitätsmanagement seinen Platz im Neubau gefunden sowie Vertrieb und Versand. Das Hochregallager bietet Raum für bis zu 900 Paletten, die Gesamtlänge der Anlage beträgt fast 50 Meter - großzügig genug bemessen für rund 45 000 Behälterplätze. Und für eine mögliche Erweiterung. Dank dieser vorausschauenden Planung gibt es im Logistikzentrum auch zusätzlichen Platz für Maschinen.
An Grenzen gelangt
Gleichwohl das bisherige Logistikzentrum vom äußeren Anschein wie ein relativ neues Gebäude anmutet, ist es doch schon bereits 20 Jahre alt und, was die Kapazitäten und den Platz betrifft, an seine Grenzen gekommen. Weiterer Anstoß für einen Neubau war die Tatsache, dass auf dem Lechler-Gelände an der Ulmer Straße die Erms Fertigung und Lager trennte. Eine Brücke musste gebaut werden, die Wege waren aber immer noch lang zwischen Produktion und Lagerflächen. „Hinzu kam, dass für das bisherige Lager kaum noch Elektronikbauteile zu bekommen waren", berichtet Andreas Deuble.
Da auf der anderen Ermsseite, wo auch die Fertigung ihren Platz hat, noch freie Flächen zur Verfügung standen, hat man sich bei Lechler daher zum Neubau und mit 20 Millionen Euro zu einer gewaltigen Investition entschlossen.
Planung für gesamtes Gelände
Was mit dem alten Logistikzentrum geschehen wird? „Gerade wird eine Campus-Planung für das gesamte Gelände erstellt", so Andreas Deuble. Ob das alte Lager umgebaut oder weichen wird - das werde die nahe Zukunft zeigen. Denn in Bezug auf weitere Büroflächen müsse berücksichtigt werden, dass sich während der Corona-Pandemie gezeigt habe, wie gut und problemlos das Arbeiten im Homeoffice bei Lechler funktioniert.
„Wir haben sehr schnell auf mobiles Arbeiten umstellen können“, betont der Marketingchef. „Das werden wir in Zukunft auch beibehalten. Wer jetzt schon einen Tag in der Woche freiwillig von Zuhause aus arbeiten will, kann das tun." Bei den so ansprechend gestalteten und modern ausgestatteten Büroflächen im neuen Logistikzentrum in Metzingen dürfte die Entscheidung pro Homeoffice allerdings womöglich schwerfallen. Norbert Leister