Seien wir doch mal ehrlich: Frisch schmecken die meisten Nahrungsmittel doch am allerbesten. Allein schon das Gefühl, in einen jungen und knackigen Apfel zu beißen – einfach herrlich! Die gute Nachricht: In Deutschland wird wieder mehr gekocht. Dem Ernährungsreport des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zufolge kochen 46 Prozent der Befragten jeden Tag. Im Jahr 2020 gaben nur 39 Prozent an, täglich zu kochen.
Wachsendes Interesse an Lebensmitteln
Wer gerne kocht, der entwickelt auch ein Interesse dafür, woher seine Zutaten kommen, ob beim Anbau von Obst und Gemüse Chemikalien zum Einsatz kommen oder ob Tiere artgerecht gehalten werden. Auch das Thema Transportwege spielt für viele Menschen eine zunehmende Rolle. Immer mehr machen sich darüber Gedanken, ob es noch zeitgemäß ist, Obst, Gemüse und Tiere um die halbe Welt zu transportieren.
Stärkung der Region und Umwelt
Davon, dass die Verbraucher sich zunehmend Gedanken über ihr Essen machen, profitieren die Erzeuger vor Ort. Denn Hofläden, Erzeugermärkte oder auch kleine Verkaufsräume mit Vertrauenskasse werden immer beliebter bei den Verbrauchern. Und das zu Recht. Denn wer regional kauft, schlägt gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe. Beim Einkauf im Hofladen kommt man immer mal wieder mit den Erzeugern vor Ort ins Gespräch, kann Fragen stellen und erfährt viel über ihre Arbeit. Man sieht zudem, wo Eier, Milch, Äpfel, Salat oder Fleischprodukte herkommen. Außerdem trägt man dazu bei, dass Arbeitsplätze in der Region erhalten bleiben oder sogar neue Arbeitsplätze entstehen, zum Beispiel für Verkaufspersonal im Hofladen. Wer außerdem Produkte kauft, die keine langen Transportwege hinter sich haben, trägt zum Umwelt- und Klimaschutz bei und somit zur Schonung der weltweiten Ressourcen. Gespart wird oft auch an Verpackungsmaterial, denn im Hofladen kommt weniger Plastikverpackung zum Einsatz und man kann eigene Tragetaschen und sonstige Transportmittel einfach mitbringen.
Der Lauf des Jahres
Beeren von Mai bis August: Da in Supermärkten quasi alles immer verfügbar ist, vergisst man oft, dass Obst und Gemüse eigentlich Saisonartikel sind. Während es beim uns im Herbst Kohlsorten, bestimmte Salat oder lagerbare Äpfel, Birnen und Kartoffeln gibt, haben den Sommer über Beeren aller Art ihren großen Auftritt. So lernt man: Wer im November heimische Erdbeeren will, muss diese im Sommer einfrieren oder Marmelade kochen.
Das Einkaufen in Hofladen hat auch eine soziale Komponente: Wer das regelmäßig tut, lernt mit der Zeit gleichgesinnte Menschen kennen, kann ein bisschen plaudern und bringt so Abwechslung in den Alltag. Anne Schur