Je näher das Göppinger Traditionsfest rückt, desto mehr steigt die Vorfreude. Die Vorbereitungen laufen schon lange, viele Hände packen beim Aufbau an. Erstmals gefeiert wurde im Jahr 1650, als Friedens- und Dankesfest zum Ende des 30-jährigen Krieges. Der traditionelle Ursprung ist geblieben, das Fest hat sich längst zum Kinder- und Volksfest entwickelt. Der Festzug am Samstagvormittag gehört zu den Höhepunkten der Feierlichkeiten. Ganz Göppingen ist auf den Beinen, Schulen, Vereine und Organisationen ziehen durch die Stadt und sie greifen viele Themen auf. Ob Aktuelles oder Kommunalpolitik, manches wird kritisch dargestellt, anderes mit einem Augenzwinkern. Der historische Festzug erzählt jedes Jahr aufs Neue die Geschichte der Hohenstaufenstadt und des Filstals. Neu sind die Festzugsbilder „Mathilde Brückner“ - die erste Landesabgeordnete und „Zeppelin im Birnbaum“, das an die Notlandung des Luftschiffs am 31. Mai 1909 erinnern soll. In historischen Kostümen wird die Geschichte lebendig: Zu Fuß, mit der Kutsche und hoch zu Ross ziehen die Festzugsteilnehmer durch die Straßen. Mit von der Partie sind auch rund 20 Musikkapellen aus der Region.

Das fünftägige Programm ist breit gefächert, bietet abwechslungsreiche Stunden für Jung und Alt. Rund um die EWS-Arena ist der Festplatz aufgebaut. Den Auftakt macht bereits am Donnerstag das NWZ-Blasmusikfestival. Der Freitagabend ist dem Maientagsansingen mit Festkonzert in der Stadthalle gewidmet. Am Samstag beginnt der Tag mit dem Turmblasen vom Rathaus. Nach dem Festzug geht es auf dem Festplatz bei der EWS-Arena und auf dem Schockensee-Gelände rund. Die Kletterbäume warten auf die Kinder - wer es schafft, ganz nach oben zu kommen, kann ein Päckchen ergattern. Dann geht es mit dem Luftballon-Weitflug-Wettbewerb weiter. Wenn Musik, Tanz, Spiel und Sport in der EWS-Arena auf dem Programm stehen und die Göppinger Schüler ihr Können präsentieren, sind die Ränge erfahrungsgemäß dicht mit Zuschauern gefüllt. Diejenigen, die gerne das Tanzbein schwingen, kommen beim Maientagsball mit Show-Programm in der Stadthalle auf ihre Kosten. Dreh- und Angelpunkt des Maientags ist das Festgelände, wo auch ein großer Vergnügungspark zum Karussellfahren einlädt. Traditionell ist montags Familientag mit ermäßigten Preisen an allen Fahrgeschäften. Nicht fehlen darf der funkelnde Abschluss des Göppinger Heimatfestes. Montagabend zieht es die Besucher nochmals scharenweise zum Festplatz. Zum Ausklang des Maientags wird ein Musikfeuerwerk vom Feinsten vom Dach der EWS-Arena gezündet. Die Vorfreude aufs gemeinsame Feiern ist bei Göppingern und Gästen groß.

Von Iris Ruoss

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Blasmusik mit viel Gaudi

Sieben Kapellen sorgen beim NWZ-Blasmusikfestival im Bierzelt für Stimmung und Unterhaltung.

Die Kapellen stehen in den Startlöchern, die Vorbereitungen laufen längst auf Hochtouren. Die Musiker aller Kapellen gehören zum Blasmusikverband Göppingen. Vorsitzender Roland Ströhm hat gemeinsam mit der NWZ-Jury die Orchester ausgewählt und alle Beteiligten hatten die Qual der Wahl, denn: „Es sind deutlich mehr Bewerbungen eingegangen, als beim Blasmusikfestival in fünf Stunden auftreten können“.

Hits und Ohrwürmer

Mit von der Partie sind die Musikvereine Wäschenbeuren, Eintracht Schnittlingen, Frohsinn Albershausen, Weißenstein, Kuchen, Schlat und Faurndau. Sie bereiten sich schon lange auf den großen Auftritt vor, um die Blasmusikfans zu erfreuen. Und die kommen mit Sicherheit auf ihre Kosten. Die musikalische Palette der Musiker ist breit gefächert, ob Hits namhafter Interpreten, Ohrwürmer, die die Charts stürmen, Polka oder Popmusik - die Blech- und Holzbläser sind versiert im Umgang mit ihren Instrumenten. Der festliche Einmarsch mit anschließendem Fassanstich darf natürlich nicht fehlen, die traditionelle Eröffnung des Blasmusikfestivals gehört dazu. Das Publikum kann die Musiker, Ehrengäste und Organisatoren erstmals am Abend so richtig feiern. Allen voran ist natürlich Schirmherr und Göppinger Oberbürgermeister Alex Maier mit dabei. Auf die Wahl der Dirndl-Königin und des Lederhosen-Prinzen wird dieses Jahr bewusst verzichtet; die Musik soll noch mehr Gewicht bekommen. An Gaudi wird es dennoch nicht fehlen. Dafür sorgt sicher nicht zuletzt der bekannte Entertainer Hansy Vogt, der wieder gekonnt durch den Abend führen und dafür sorgen wird, dass es keinen Leerlauf zwischen den Programmpunkten gibt. Vogt hat immer einen lockeren Spruch auf den Lippen und wird auch dieses Jahr nicht mit Wortwitz geizen. Kleine Pausen wird es dennoch geben, denn es steht nur eine Bühne parat. Umbaupausen sind so nicht zu vermeiden. Das NWZ-Blasmusikfestival hat bewährte Unterstützer: Neben dem Blasmusik-Kreisverband sind auch Festwirt Karl Maier und die Kaiserbrauerei Geislingen, die wieder das Festbier braut, mit im Boot. Der Besuch des Blasmusik-Festivals ist nicht umsonst, sorgt es doch fünf Stunden lang für Stimmung mit musikalischer Unterhaltung vom Feinsten, aber es ist für die Besucher gratis, der Eintritt ist frei.