Seit 75 Jahren wird in Frankenhofen begeistert Musik gemacht. Deshalb feiert der Musikverein Frankenhofen zu seinem Maifest, das heuer vom 26. bis zum 29. April über die Festzeltbühne geht, auch sein 75-jähriges Bestehen. 1949 taten sich acht Männer zusammen, um gemeinsam im Verein Musik zu machen. Die männliche Übermacht wurde mittlerweile von den Frauen aufgebrochen. Der Verein kämpfte in den Anfangsjahren mit typischen Vereinsproblemen. Aus Finanznot wurde 1952 eine Haussammlung durchgeführt und 1955 musste jeder eine Flasche Bier bezahlen, der zur Probe zu spät kam. Die Finanzen, das Personal, die Probenmoral und auch der Arbeitseinsatz erlebten in Frankenhofen über die Jahre einen steten Aufwind. Heute hat der Musikverein 280 Mitglieder, davon 107 aktive. Erstaunlich ist auch das Durchschnittsalter von 24 Jahren. Bei den Wertungsspielen schneidet Frankenhofen regelmäßig mit sehr guten Plätzen ab und auch die Schar der Fans ist groß. Auch diesmal werden wieder viele Besucher beim Maifest erwartet, bei dem alle passiven und aktiven Musiker auf den Beinen sein werden.
Nach coronabedingten Durchhängern wird wieder so gefeiert wie vor der Pandemie. Bewährtes soll man nicht ändern. Und so bleiben die Frankenhofener bei ihrem Maifest 2024 ihrem Programmablauf treu und müssen höchstens dort etwas ändern, wo es die Umstände erfordern. So hat sich die Band „Notausgang“ nach 20 Jahren aufgelöst und wird beim Maifest 2024 von der Gruppe der „Dorfheiligen“ abgelöst. Wie die Vorgängerband kommen auch die Dorfheiligen aus dem Unterallgäu und versprechen „Halligalli ohne Ende“. Die Frankenhofener verstehen sich ohnehin aufs Feiern. Und aufs Schaffen. Für das Maifest ist beinahe das ganze Dorf mobilisiert. Es wird gebacken und geprobt, gehämmert und festgezurrt, was das Zeug hält. Die Banner sind schon in den Boden geklopft. Zum Zeltaufbau am 20. April ab 8 Uhr rückt eine bewährte Mannschaft an und auch der Sternmarsch am Freitag, 26. April, ist in trockenen Tüchern. Sieben Gastkapellen setzen sich exakt um 19.30 Uhr in Bewegung. Den Startschuss gibt Thomas Sontheimer. Mit dabei sind auch wieder Oldtimer-Traktoren und die Blockflötengruppe von Brigitte Zdebik. Anschließend gibt es im Festzelt einen Blasmusikabend mit Nonstop-Blasmusik auf zwei Bühnen. Am Samstagabend geht es mit der Blasmusik ab 21 Uhr gleich weiter. Jung und wild zeigen sich die elf Musiker und die eine Musikerin der „Dorfheiligen“, die fetzige Blasmusik vom Feinsten bieten. Damit auch jeder den Abend unbeschwert genießen kann, richtet der Musikverein Frankenhofen fünf Omnibuslinien für den Bus-Shuttle-Service ein. Der Sonntag, 28. April, beginnt mit einem Gottesdienst. Zum Frühschoppen spielt die Formation „Schwäbisch 7“, in der Frankenhofens Jugenddirigent Alexander Lock mitspielt. Ab 11 Uhr wird zum Mittagessen eingeladen und ab 14.30 Uhr gibt es neben Blasmusik auch einen Hammellauf. Hauptpreis ist eine Ballonfahrt für zwei Personen. Der Festmontag am 29. April gehört ab 14 Uhr traditionell den Kindern mit der Spielstraße. Die Frankenhofener selbst starten ab 16.30 Uhr mit Blasmusik in den Feierabend. Mit böhmisch-mährischer Blasmusik von „Alb 7“ aus Engstingen klingt das Fest ab 19.30 Uhr aus.
Christina Kirsch