Problematisch kann die ursprüngliche Wiederherstellung von Fassaden besonders bei Jugenstilbauten werden. Deren Außenwände sind meist durch prächtig rankende Ornamente geschmückt und mit Keramik und farbig gestalteten Formelementen verziert. Auch wurden viele Jugendstilbauten aus Naturstein errichtet, dessen charakteristische Eigenfarbe auch bei der Renovierung grundsätzlich nicht verändert werden sollte. Somit ist auch hier besonders das Fachwissen der Experten im Maler- und Lackiererhandwerk gefragt.
In historischen Altstädten muss sich die neue Farbgebung in das bestehende Ensemble einpassen. Übergänge zwischen sehr alten und später entstandenen Gebäudeteilen müssen harmonisch gestaltet werden. Das Ziel steht bei alldem fest: Durch schonende Verfahren, Eingriffe und Farbaufträge die historische Bausubstanz dauerhaft zu schützen.
So werden für historische Fachwerksbauten beispielsweise Farben und Lacke verwendet, die nicht vergilben oder verspröden. Darüber hinaus müssen sie fest auf dem Untergrund haften, aber elastisch genug sein, um das „Arbeiten“ der alten Gemäuer und die durch thermische Einflüsse hervorgerufenen Bewegungen auszugleichen.
Handwerkliches Können
Feuchtigkeit, die im Wandaufbau entsteht, soll in Form von Wasserdampf gut ins Freie gelangen. Andererseits müssen diese Farben auch noch wasserabweisend sein, so dass auftreffender Schlagregen den Putz und das Mauerwerk nicht nachhaltig durchfeuchten kann. Mit all diesen Fachfragen beschäftigen sich Maler und Lackierer – und setzen ihr Wissen und handwerkliches Können ein, um historische Gebäude zu bewahren.
Bei der energetischen Sanierung von denkmalgeschützten Häusern steht auch die Frage nach der Fassadendämmung im Raum. Wenn die Fassade im Urzustand erhalten bleiben soll, bleibt die Innendämmung als Alternative. Viele Hersteller haben in den vergangenen Jahren daran gearbeitet, bauphysikalisch unbedenkliche Systeme für die Innendämmung zu entwickeln, die auch in denkmalgeschützten Häusern zum Einsatz kommen können.
Dazu gehören zum Beispiel Kalziumsilikat- oder Perliteplatten, die Feuchtigkeit in der Raumluft und im Bauteil regulieren können, so dass auch nach der Dämmung keine Probleme mit Schimmel zu befürchten sind.
Sogar für Fachwerkhäuser gibt es spezielle Systeme für die Innendämmung, bei denen die Dämmplatten mit einem Lehmkleber angebracht werden. Dieser kann anfallende Tauwasser-Feuchtigkeit binden und so dem Fachwerk eine zusätzliche Belastung mit Feuchtigkeit fast vollständig ersparen.
Für eine Außendämmung gibt es mittlerweile ebenfalls eine Reihe von individuellen Lösungen. Das setzt aber immer eine enge Abstimmung mit den Denkmalschutzbehörden voraus, ob und inwieweit das äußere Erscheinungsbild geändert werden kann. Viele Denkmalschutzbehörden sind in solchen Fragen viel offener als in der Vergangenheit.
Und es gilt allgemein: Dämmmaßnahmen bei Altbauten, egal ob als Innen- oder Außendämmung, erfordern immer den erfahrenen Fachbetrieb. pm/Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz