"Man kann im Internet fast alles bestellen, doch so richtig passen tut es meistens doch nicht", sagt Manfred Lehner. In seinem Metier schafft Lehner Abhilfe. Er hat sich auf die individuelle Anfertigung von Halterungen für Solaranlagen für jeden Einsatzzweck spezialisiert. Egal, ob Flachdach, senkrechte Wand oder eben, allen voran das sogenannte Balkonkraftwerk.
Jedes Geländer hat ein anderes Maß, eine unterschiedliche Höhe und ist verschieden aufgebaut. Mal verlaufen Streben senkrecht, mal quer und jedesmal in anderen Abständen. Mal sind Mauerecken zu berücksichtigen oder die Abschattung darunterliegender Wohnungen zu vermeiden. Entsprechend muss die Halterung passgenau sein. In den meisten Fällen genüge es, wenn ihm der Kunde vorab ein Bild schickt. Das Grundprinzip sei immer dasselbe: Lehner liefert und montiert auf Wunsch alles fix und fertig, inklusive Modulen, Kabeln, Wechselrichtern und optional einem Stromspeicher. Oder produziert zur Selbstabholung nur einzelne Komponenten. Da weiß man, was man hat und dass es zusammen passt. Neu auf dem Markt und etwas Besonderes sind weiße Module. Im Austausch etwa gegen alte Plexiglasplatten sehen sie gut aus und überzeugen optisch.
Erfahrung, Wachstum und Balkonkraftwerk-Trend
Lehner, der sich selbst als schwäbischen Tüftler bezeichnet, schaut auf elf Jahre Erfahrung zurück. Ein Zeitraum, in dem der gelernte Schreiner mehrere hundert Anlagen in der Region montierte. Den Durchbruch brachte im Jahr 2020 ein Mehrfamilienhaus am Ulmer Eselsberg mit über 20 Balkonkraftwerken auf einen Schlag. Nochmal vervielfachte sich die Zahl mit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges. „Jeder wollte und will sich zumindest ein Stück weit unabhängig machen“, so Lehner.
Mit der Zahl der Anlagen stieg auch der Platzbedarf und sprengte die Räumlichkeiten seiner bisherigen Garagenfirma, die zudem wenig werbewirksam im Vorbeifahren nur schlecht wahrgenommen wurde. Baubeginn für eine neue Produktionshalle am nordwestlichen Ortsrand von Westerstetten war 2023. Die Entscheidung fiel auf eine nachhaltig Holzkonstruktion, mit Zellulose 16 Zentimeter dick gedämmt. Aus der Bevölkerung habe Lehner viel Lob erhalten, weil sich das Gebäude mit den beiden verschiedenen Dachneigungen harmonisch in die umgebende Bebauung integriere. Besonders zu erwähnen ist, dass er den Treppenaufgang und die Empore des Obergeschosses doppelt nutzt. Nicht nur als Zugang zum Lager, sondern auch, um den Kunden anhand ausgewählter Musterbeispiele zeigen zu können, worauf es ankomme und welche gefragten Sonderanfertigungen er schon realisiert hat. Sein Motto: „Geht nicht, gibt’s nicht“. Zum Thema Sicherheit arbeitet er mit einem Statiker zusammen.
Am Sonntag, den 13. Juli 2025, ist die feierliche Einweihung, bei der man sich die neue Produktionsstätte in der Geislinger Strasse 10 ansehen kann. Um 11.30 Uhr erfolgt die Segnung des Gebäudes durch Pfarrer Johannes Amann. Danach richten Bürgermeister Alexander Bourke und Eigentümer Lehner Grußworte an die Besucher. Auch der Landtagsabgeordnete Manuel Hagel hat sein Kommen zugesagt.
Der Einweihungstermin fällt nicht zufällig auf das große Festwochenende zur 800-Jahr-Feier Westerstettens, zu der sehr viele Gäste im Ort erwartet werden. „Wir rechnen mit mehreren hundert Besucherinnen und Besuchern, wären aber als kleines Unternehmen nicht in der Lage, alle zu verpflegen“, so Lehner. Deshalb pendelt zwischen dem Festgeschehen bei der Lonetalhalle und Lehners Produktionshalle das Lonetalschnauferle und lädt zur Mitfahrt ein. Während des Festumzuges ist die Hauptstraße gesperrt. Die Zufahrt ist solange nur über Lonsee oder Hinterdenkental möglich. Die Produktionshalle befindet sich am Ortsausgang Richtung Lonsee, unmittelbar vor der Bahnunterführung. Thomas Löffler
Info
www.manfred-lehner.de