Hemmendorf: Ein Schmuckstück aus Holz und Glas
Sonderveröffentlichung

Mehrzweckhalle Hemmendorf Hemmendorf: Ein Schmuckstück aus Holz und Glas

Die neue Mehrzweckhalle wird am 15. November offiziell eröffnet. Für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt. Die Halle kann für vielfältige Veranstaltungen genutzt werden und bietet auch eine Bewirtungsmöglichkeit.

Die neue Mehrzweckhalle in Hemmendorf ist ein Schmuckstück geworden, in dem so gut gefeiert, wie Sport getrieben werden kann. Fotos: Hartmaier + Partner

14.11.2025

Schon von weitem sieht man die große Aluwelle, die die Rahmenkonstruktion aus Brettschichtholzträgern schützt. Die dynamische Form bietet einen hohen Wiedererkennungswert. Das helle, weiträumige Foyer empfängt den Besucher mit einer Spiegelwand. Das hat seinen Grund, wie Ortsvorsteher Thomas Braun erklärt. „So kann man das Foyer einerseits als Empfang und andererseits als Raum für die Damen-Gymnastikgruppe nutzen.“ Das Besondere daran: Die Wahl fiel auf einen Parkettboden, robust und sehr freundlich im Eingangsbereich. Man hat hier aus Kostengründen bewusst auf einen Sportboden verzichtet, ergänzt Jochen Schmid, Projektleiter vom Münsinger/Reutlinger Architekturbüro Hartmaier + Partner. Der Eintritt in die Halle lässt den Besucher erstaunen. Die Glasfront zum Sportgelände hinaus taucht die Halle in strahlendes Tageslicht. Durch das Vogelschutzglas wird dem Anfliegen von Vögeln gegengesteuert. Doch erst der Blick an Decke und Wände zeigt, wie besonders dieser Raum geworden ist. Denn beides besteht aus hellem Fichten- und Kiefernholz, macht den großen Raum freundlich und warm und man fühlt sich sofort wohl in dieser Umgebung. „Das war eine Idee, die wir damals auch der Verwaltung vorgetragen haben - und der Baubürgermeister Thomas Weigel hat den Plan sofort unterstützt.“

Vielseitige Nutzung

Auf der Bodenplatte aus Beton besteht die komplette Konstruktion aus Holz. Besonders beeindruckend ist dabei die geschwungene Holzdecke mit leichtem Gefälle Richtung Sportplatz. Man kann die Halle in zwei Räume aufteilen, im Verhältnis zwei Drittel ein Drittel. Im westlichen, kleineren Teil ist Platz für die Bühne. Und während dort gespielt oder musiziert werden kann, ist auf der größeren Fläche Platz für den Sport: „Man kommt sich nicht in die Quere.“

Am Westende ist auch das Multi Motion Center. Dabei kann man die Wand herausschieben, und mit ihr verschiedenste Sportgeräte, die vor allem den Schulkindern zugutekommen werden, nutzen.

Links und rechts in den Ecken sind zwei Technik-Slots installiert. Da gibt es dann genügend Möglichkeiten, dass zum Beispiel Musikveranstaltungen und DJs mit Strom versorgt werden. Dieselben beiden Slots gibt es auch an der gegenüberliegenden Wand. An der Längsseite befinden sich die Lagerräume. Der große Lagerraum ist aufgeteilt in den Bereich für Sportgeräte und das Lager für Stühle und Tische für Bewirtungen.

Bewirtungsmöglichkeiten

Vom Lager kommt man direkt in den Stiefelgang, an dessen Seite zwei große Umkleiden und Toiletten untergebracht sind. Wunderbar geräumig sind sie. Die Küche auf der anderen Seite wird eine Catering-Küche sein, erklärt Thomas Braun, „da wird dann nicht großartig gekocht.“ Bei Veranstaltungen kann man im Freien den Grill aufstellen und hat direkten Zugang von der Küche aus. Von hier aus kann man später sowohl Halle als auch das Foyer bedienen. Im Gebäude befinden sich noch Toiletten, eine ist eine Behindertentoilette inklusive Wickelbereich.

Im Außenbereich haben die Hemmendorfer ganze Arbeit geleistet. Das beginnt mit der„weißen Säule“ auf dem Hof im Osten. Denn über sie kann man bei Hocketsen oder anderen Veranstaltungen im Freien Strom und Wasser beziehen. Vor allem aber beeindruckt die imposante Leistung, wie die „Hallenbauer“ in Eigenleistung den gesamten Freiraum um die Halle hergerichtet haben. Man erinnere sich: Die Hemmendorfer mussten zum Bau der Halle 160.000 Euro selbst aufbringen, entweder geldwert oder als Eigenleistung. Dafür wurde damals eigens ein Förderverein gegründet und unter anderem die mittlerweile traditionelle Veranstaltung „Rock am Damm“ organisiert. Viel Eigenleistung floss in die Pflasterung mit Knochensteinen. „Das waren insgesamt 840 Quadratmeter, die wir gepflastert haben“, sagt Ortschaftsrat und Teamleiter Winfried Riegger, der noch Ende Oktober letzte Hand anlegte. Sie hätten eine tolle Resonanz erhalten bei der Mitarbeit, da seien an einem Samstag„schon mal 25 Mann bereitgestanden, um zu helfen.“ Über eine Außentreppe erreicht man den Technikraum für Heizung oder Lüftung, das Dach ist bestückt mit Photovoltaik. „Rechnerisch sind wir damit sogar CO2-neutral“, betonte der Ortsvorsteher. Außerhalb der Halle wurde auch an den Katastrophenschutz gedacht: Ein Anschluss für ein Notstromaggregat wurde installiert, im Falle einer Evakuierung käme das dem ganzen Ort zugute.

Edle Holzkonstruktion

Doch auch die Holzkonstruktion an sich ist ein Hingucker. Die Stützenreihe vor der Fensterfront außerhalb der Halle ist ein beeindruckender Blickfang mit seinen firsthohen Holzträgern. Die Fassade aus vorvergrauten Lamellen aus Weißtanne bilden eine harmonische Außenhaut.

Die Außenanlagen werden derzeit begrünt, für die Einwohner Hemmendorfs hat man einen ehemaligen Feldweg asphaltiert. „Damit kommen alle Einwohner fußläufig in kürzester Zeit zur Halle.“ Auf der Seite des Haupteingangs steht eine lange Reihe mit Radständern. Sie sollen die Menschen dazu animieren, mit den Fahrrädern zu Besuch zu kommen. Ein weiteres Merkmal der Halle ist ihre Lage. Denn es gibt nur ganz wenige Hallen in der Region, die direkt am Sportgelände liegen. „Jetzt sind wir in Hemmendorf so gut aufgestellt“, freut sich Thomas Braun, „dass wir für jede Veranstaltung bestens gerüstet sind.“

Am Samstag, 15. November, um 15 Uhr wird die Halle offiziell eingeweiht. Bereits ab 14 Uhr wird mit Kaffee und Kuchen bewirtet. Und ab 17 Uhr kann man Schwäbische Maultaschen vom Kultur- und Förderverein genießen. Werner Bauknecht