In der Streuobstwiese schwirrt es
Ende der 1990er-Jahre wurde gleich neben dem Rückhaltebecken auf städtischem Boden eine Streuobstwiese angelegt, als Ausgleichsfläche für ein Baugebiet, erinnert sich Häbich. „Streuobstwiesen haben einen hohen ökologischen Stellenwert“, betont Ortsvorsteherin Martina Bouslair: „Für die Bürgerinnen und Bürger galt es schon, sich umzustellen, dass diese Wiese und auch andere nicht kurz gehalten werden, sondern nur ein bis zweimal im Jahr gemäht werden. Sie sollen ja ein Lebensraum für Insekten und andere Tiere sein.“ Auch der Biber schaut vom nahen Wasser mal vorbei. „Daher müssen wir die Bäume mit Drahthosen schützen.“ Die Obstbäume sind alte Sorten, die vor allem im letzten Jahr einen hohen Ertrag brachten. „In solchen Fällen informieren wir im Mitteilungsblatt, dass sich die Bürgerinnen und Bürger gerne bedienen dürfen“, unterstreicht Martina Bouslair. Am Rande der Streuobstwiese beim Retensionsbecken stehen die Bienenkästen von Walter Häbich, der sich seit 20 Jahren der Imkerei widmet: „Ich war schon immer interessiert an Insekten. Dann habe ich Imkerkurse in Hohenheim und Ulm besucht. Angefangen habe ich mit drei Völkern.“ Heute hat er sieben Völker, für die er einiges an Zeit und Geld investiert – schon allein die Gerätschaften für die Honigproduktion sind alle aus Edelstahl. „Doch durch den Honig kommt auch wieder etwas rein“, schmunzelt Häbich.
Der Fisch-Künstler
Ein aufwändiges Hobby hat auch Simon Henle. In seinem Garten bei der Donau liegt seine Werkstatt für Fischpräparationen. „Mit 18 habe ich angefangen“, erzählt der 58-Jährige. „Als Fischer willst du auch mal ein Präparat an der Wand haben. Und es hat gleich funktioniert. Gemacht habe ich das zuerst nur für mich, dann auch für Freunde. Schließlich habe ich ein Gewerbe angemeldet.“ Heute hat er einen deutschlandweiten Kundenstamm, denn Fischpräparateure sind rar. Das Verfahren ist mit den Jahren aufwändiger geworden, zum Beispiel wird bei der Farbgebung mit Airbrush-Technik gearbeitet.
Wichtig ist ihm allerdings: „Der Fisch wird vom Angler gegessen!“ Petra Starzmann