Wenn es draußen ungemütlich ist, schätzen die Besucherinnen und Besucher des Botanischen Gartens vor allem die Gewächshäuser. „Da kann ich dem Grau und der Kälte entschwinden“, bringt es Stefan Brändel, wissenschaftlich-pädagogischer Mitarbeiter im Botanischen Garten, auf den Punkt.
Beim Gang durch die Gewächshäuser mit verschiedenen Klimazonen kann sich das Publikum an Erklärungstafeln informieren. Daneben gibt es einige Programme, die auch extra gebucht werden können. Ein halbstündiger Ausflug in die Pflanzenwelt ist die „Botanische Mittagspause“ jeden dritten Donnerstag im Monat mit wechselnden ausgewählten botanischen Themen. Sehr gut kommen auch die Taschenlampenführungen an für Familien oder für Erwachsene. Dabei sind die Gewächshäuser nur spärlich erleuchtet. Die Besucher haben Taschenlampen dabei, was ein besonderes Licht-Schatten-Spiel ergibt: „Das Licht erreicht nicht das Glashaus. Der Blick von unten in den Blätterdschungel gibt die Illusion, im Regenwald zu sein. Außerdem gibt es Regenwaldgeräusche zu hören“, beschreibt Brändel die Atmosphäre.
Gerne gebucht wird auch das Programm „Reise in die Zeit der alten Ägypter. Bevor Papyrus-Papier selbst hergestellt wird geht es mit vielen Rätselfragen durch die Gewächshäuser in die Welt der alten Ägypter. Natürlich stehen dabei Pflanzen im Fokus. Bei der Führung „Weihnachtsgewürze“ am 3. Dezember, entdeckt man Pflanzen, die als Zutat von Weihnachtsgebäck bekannt sind. Interessant, dass Vanilleschoten die Früchte einer Liane sind und Zimt die Rinde des Zimtbaumes. Beim Kakao wachsen Blüten und Früchte am Stamm. „Der kann die schweren Früchte besser tragen als Äste“, erklärt Brändel. Mandeln, so erfahren die Teilnehmenden, sind eine Steinfrucht und Orangeat sind karamellisierte Schalenanteile einer speziellen Zitrusfrucht.
Das Freigelände des Botanischen Gartens ist das ganze Jahr geöffnet (zurzeit von 9 bis 16.30 Uhr). Es erstreckt sich von der Uni/Wissenschaftsstadt bis zum Lehrer Tal. Die parkartige Anlage hat verschiedene Bereiche. Reizvoll ist das Arboretum, die Gehölzsammlung. „Wir haben dort Baumarten der ganzen Nordhalbkugel. Die Verfärbung der Laubbäume zieht sich bis in den Dezember“, bemerkt Stefan Brändel. Überdies könne man im Winter gut die Wuchsformen der Gehölze betrachten - ohne Laub kommen die Gehölzstrukturen besonders zur Geltung. Hübsch anzusehen beim erholsamen Spaziergang im ruhigen Botanischen Garten sind zudem die Stauden, wenn sie mit Reif überzogen sind. „Dafür lassen wir extra Stauden stehen“, unterstreicht Brändel. Nicht zuletzt sind Tiere im Garten unterwegs. Wer Glück hat, begegnet ihnen, ansonsten sind ihre Spuren im Schnee zu sehen. Brändel verweist überdies auf die Aussicht an manchen Tagen: „Da kann man sogar die Alpen sehen.“ Petra Starzmann
Alle Infos auf einen Blick
Öffnungszeiten der Gewächshäuser: Dienstag und Donnerstag von 13 bis 15 Uhr; an jedem ersten Sonntag im Monat von 14 bis 16 Uhr.
Voranmeldung für Führungen: fuehrungen-botgart@uni-ulm.de
Weitere Infos unter: www.uni-ulm.de/einrichtungen/garten/
Seminar: Innen und außen verbindet am Samstag, 25. November, das Seminar mit Exkursion „Bäume und Sträucher im Winterzustand“.
Erreichbarkeit:
Eingang Universität: Parken im Parkhaus Ost (Helmholzstraße), ÖPNV: Haltestelle Botanischer Garten, Straßenbahnlinie 2, Buslinien 5, 8, 13;
Eingang Lehrer Tal: kostenloser Parkplatz. In der Nähe hält die Buslinie 49
Eingang Eselsberg: Haltestelle Hasenkopf, Straßenbahnlinie 2, Buslinien 5, 6, 8.